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Wohnung streichen – so kommt Farbe ins Spiel!

  • Worauf Sie achten müssen 
  • Farbwahl und -wirkung 
  • Schritt-für-Schritt Anleitung  

Wer seine Wohnung streichen möchte, sieht sich mit einigen Fragen konfrontiert: Welche Farbe ist geeignet, welche Farbtöne passen am besten, worauf ist beim Anstrich zu achten? Wie Sie am besten vorgehen und eine kreative Wandgestaltung umsetzen, lesen Sie hier.

    

Wohnung streichen: Die Qualität von Wandfarben

Eine wesentliche Rolle beim Wohnung oder Haus renovieren spielt der Farbanstrich in den eigenen vier Wänden. Dabei sind unterschiedliche Punkte zu beachten: Es gibt vielfältige Farbsorten, mit denen Sie Ihre Wohnung streichen können. Doch nicht jede passt in jedes Zimmer. So ist beispielsweise in Kinderzimmern besonders auf die Gesundheitsverträglichkeit zu achten. Und Farben für Feuchträume wie Bad und Küche sollten weniger atmungsaktiv sein.

Frau streicht Zimmerwand mit Farbwalze blau
Um beim Wohnung streichen eine gute Deckung zu erreichen, muss jede Fläche ausreichend dick gestrichen werden (Quelle: Ingo Bartussek - Fotolia)

Bei den meisten handelsüblichen Farben handelt es sich um sogenannte Dispersionsfarben. Sie sind zähflüssig und bestehen aus einer „Dispersion“, also einem Gemenge aus Wasser, Farbpigmenten, Binde- und Lösungsmitteln.

  • Je höher der Anteil an Farbpigmenten, umso besser deckt die Farbe. Eine sehr gut deckende Farbe zum Streichen der Wohnung haben Sie erworben, wenn es sich um Farbe der Klasse 1 der Norm DIN EN 13300 handelt. 
  • Dispersionsfarben gibt es auf Basis von synthetischen oder mineralölhaltigen Zutaten, aber auch aus Pflanzenölen. Diese nennt man Naturdispersionsfarben. 
  • Eine besonders haltbare Farbe zum Wände streichen ist Latexfarbe. Sie wird oft in Küchen eingesetzt, denn sie kann beim Putzen feucht abgewischt werden. Allerdings ist Latexfarbe kaum oder gar nicht atmungsaktiv. Bei unzureichender Lüftung droht Schimmel.  

Farbton passend zu Möbeln und Accessoires?

Sie können weiße Wandfarbe mit Abtönfarbe mischen, bis Sie den gewünschten Farbton erhalten. Am besten nutzen Sie dafür einen Rührquirl, den Sie auf eine Bohrmaschine aufstecken können. Der Rührquirl vermengt Wandfarbe und Abtönfarbe perfekt. Wer nur einen Stock zum Vermischen benutzt, nimmt in Kauf, dass später beim Streichen der Wände die Farbe nicht ganz einheitlich ausfällt.

Baumärkte und Farbengeschäfte bieten viele Farbtöne fertig gemischt an. Darüber hinaus können Sie dort Ihren ganz speziellen Farbton aus einer Farbpalette aussuchen und mischen lassen. Viele Geschäfte sind mit einem Scanner ausgestattet, der Farbtöne von Stoffen wie Sofakissen und Vorhängen auslesen kann. Dementsprechend wird Ihnen genau der individuelle Farbton gemischt, der zu Einrichtung und Stil des jeweiligen Zimmers passt.


Wandgestaltung mit Farbe: bunte Vielfalt

Mit Farben können Sie auf die räumlichen Gegebenheiten Ihrer Wohnräume reagieren und spezielle Wirkungen erzielen:

  • Wenn Sie beim Wohnung streichen Pastelltöne verwenden, wirken kleine Räume größer. Kräftigere Farbtöne harmonieren besonders mit großen Räumen. 
  • Niedrige Räume wirken höher, wenn die Decken weiß gestrichen sind und einen Kontrast zur abgetönten Wand bilden. Hohe Räume können Sie optisch niedriger wirken lassen, wenn Sie der Decke und den oberen zehn Zentimetern der Wände eine dunklere Farbe geben. 
  • Rot wirkt energiegeladen und – wenn es zu intensiv eingesetzt wird – mitunter sogar aggressiv. Besser, Sie tönen beim Streichen der Wohnung immer nur eine Wand in Rot. Orange und Gelb dagegen können häufiger zum Einsatz kommen. Diese Farbtöne wirken positiv, stimmungsaufhellend und verbreiten gute Laune.
  • Grün und Blau wiederum gelten als beruhigende Töne auf der Farbskala. Blau eignet sich aufgrund seiner entspannenden Wirkung im Besonderen fürs Schlafzimmer.  

Übrigens: Die Pantone-Farbe des Jahres 2024 ist Peach Fuzz. Der samtige Pfirsichton wirkt zwar zurückhaltender als der Vorjahressieger „Viva Magenta“, strahlt dennoch eine Frische und Sanftheit aus. Das Pantone-Farb-Institut vergibt seit 2000 einen Farbton des Jahres. Dieser setzt sich oft im Wohnbereich als Trendfarbe durch.

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Wohnung streichen – die vier wichtigsten Schritte

Die Farben sind ausgewählt und gemischt? Dann können Sie bald Pinsel oder Rolle schwingen und Ihre Wohnung streichen. Folgende Vorbereitungen müssen Sie allerdings noch treffen:

1. Säubern: Gibt es sandigen oder kreidigen Abrieb, wenn Sie mit der Hand über die Wand fahren? Dann sollten Sie die Wand vor dem Streichen grundieren. Dübellöcher und Risse werden mit einer geeigneten Spachtelmasse gefüllt. Auf längere Risse kleben Sie ein dünnes Rissband (gegebenenfalls anspachteln, damit es nicht aufträgt).

2. Schützen: Legen Sie im Raum Malerfolie aus und bedecken Sie im Raum verbliebene Möbelstücke damit. Dann schrauben Sie (bei abgeschaltetem Strom!) die Kunststoffabdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen ab und kleben die nun sichtbaren Metallteile gut mit Kreppband ab. Mit dem Kreppband schützen Sie auch Fußleisten sowie Tür- und Fensterrahmen vor dem Streichen der Wände.

3. Grundieren: Haben Sie eingangs festgestellt, dass Ihre Wände Abrieb zeigen? Dann tragen Sie nun sogenannten Tiefgrund auf die zu streichenden Flächen auf. Tiefgrund reduziert die Saugfähigkeit der Wand. Dadurch brauchen Sie anschließend weniger Farbe.

Mann im blauen Monteuranzug breitet Malerdecke ausMann breitet Malerdecke aus
Empfindliche Böden werden erst mit Malervlies und dann mit Schutzfolie abgedeckt. (Quelle: levelupart - Fotolia)

4. Wohnung streichen: Beginnen Sie, mit einem Pinsel Ecken und Kanten auszumalen. Dann streichen Sie mit einer Rolle die großen Flächen: zunächst die Decke, anschließend die Wände. Es hat sich bewährt, Felder von jeweils rund 0,5 Quadratmetern zu bearbeiten. Man streicht sie immer erst in Längsrichtung, dann quer und abschließend noch einmal längs. Die neben- und untereinanderliegenden Felder müssen sich leicht überlappen.
Wenn Sie eine dunkle Wand beispielsweise weiß überstreichen möchten, sollten Sie auf eine qualitativ hochwertige Farbe mit einer hohen Deckkraft zurückgreifen. Die Deckkraft von Farben ist in Deckungsklassen eingeteilt (1 bis 4) und meist auf der Verpackung vermerkt. Farben in der Klasse 1 haben das höchste Deckvermögen.


Kreative Wandgestaltung

große Weltkarte an eine Wand aus Beton gemalt während der Renovierung
Mithilfe von Schablonen lassen sich anspruchsvolle Wandgestaltungen verwirklichen. (Quelle: Robert Kneschke - Fotolia)

Wer beim Wohnung streichen kreativ sein möchte, kann verschiedene Techniken anwenden. Einige Beispiele:

  • Schablonentechnik: Im Fachhandel kann man zahlreiche Schablonen kaufen, vom kleinen Ornament bis zum großen Tierbild. Sie werden auf die Wand geklebt und mit einem Schablonierpinsel ausgetupft. Wer es sich zutraut, kann eigene Muster entwerfen.
  • Schwammtechnik: Nachdem Sie mit der Farbrolle der Wand ihren Grundfarbton gegeben haben, nehmen Sie einen Naturschwamm und tauchen ihn in einen anderen Farbton. Kurz abtupfen, damit der Schwamm nicht zu viel Farbe enthält. Dann wird der Schwamm in beliebig weiten Abständen auf die Wand getupft.
  • Wischtechnik für die Wand: Hierfür benötigen Sie einen Wischhandschuh aus dem Fachhandel. Streichen Sie die Wand in der Grundfarbe und lassen Sie sie trocknen. Dann in Maßen einen anderen Farbton auf den Wischhandschuh aufbringen. Bewegen Sie den Handschuh in einer vorher eingeübten Bewegung über die Wand. Weitere Tipps zur Wandgestaltung finden Sie z. B. auf dem Portal für Künstlerbedarf www.babelcreate.de.   

Wohnung streichen: Tipps zur Verträglichkeit

Damit es nach dem Wände streichen nicht nur schön aussieht, sondern auch wohngesund ist, lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Denn Farben sollen nicht nur einen neuen Look in die Wohnung zaubern, negative Auswirkungen wie Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Allergien sind aber unerwünscht. Schließlich bedecken Wandfarben sehr große Flächen eines Raumes. 

Gibt ein Produkt Schadstoffe ab, wirken diese direkt auf unseren Körper ein. „Besonders sensibel sind Schwangere, Babys und Kleinkinder, Allergiker sowie ältere Menschen“, betont Helmut Köttner, Technischer Leiter des Sentinel Haus Instituts. „Denn die Luft, die wir atmen, ist unser wichtigstes Lebensmittel. Da sollte für einen gesünderen Lebensraum alles stimmen“, so Köttner.

In den letzten Jahren wurden gesundheitsschädliche Lösemittel in Innenwandfarben reduziert oder sogar komplett weggelassen, sodass man diese mit gutem Lüften bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Raum entfernt hat. Problematisch sind nach wie vor Konservierungsstoffe. Sie sollen verhindern, dass Dispersionsfarben auch nach längerer Lagerung nicht vergammeln. Eingesetzt werden dafür üblicherweise Formaldehyd und/oder Isothiazolinone. Immer mehr Menschen reagieren auf diese Stoffe allergisch. Deshalb wurden die Grenzwerte heruntergesetzt. Doch es geht auch ganz ohne solche Zusätze: Neue Rezepturen und Verbesserungen in der Herstellung machen Dispersions-Wandfarben ohne Konservierungsstoffe möglich. Es lohnt sich also danach zu schauen.


Gesundheitsprüfung beim Wände streichen

Silikat- und Kalkfarben brauchen von Natur aus keine Konservierungsmittel. Sie lassen darüber hinaus Feuchtigkeit aus der Raumluft besonders gut passieren und reduzieren Dank ihres hohen pH-Werts die Gefahr von Schimmelbefall an problematischen Oberflächen. An stark betroffenen Stellen, zum Beispiel Wärmebrücken in Zimmerecken oder an Fensterlaibungen, sind sie aber auf Dauer überfordert, da der pH-Wert mit der Zeit abnimmt. In solchen Fällen sollte man die Ursache beseitigen, zum Beispiel durch eine Wärmedämmung.

Beim Arbeiten mit Mineralfarben muss man die Sicherheitshinweise der Hersteller beachten und zum Beispiel Augen und Haut sowie empfindliche Materialien schützen. Eventuell ist beim Streichen dieser Produkte auf Gipskartonplatten, Gipsputzen und Altanstrichen mit Dispersionsfarben zusätzlich eine Grundierung nötig. Da sind normale Dispersionsfarben für den Heimwerker einfacher zu verarbeiten. Aber auch hier sollte man während und nach den Arbeiten gut lüften, schon allein um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen.

Wohnung streichen - Gesundheitsprüfung
Greifen Sie auf gesundheitsgeprüfte Farben und Produkte zurück, wenn Sie sichergehen möchten. (Quelle: © gilaxia - iStock ID:592409092)

Wichtig: Farbe kommt selten allein zum Einsatz. Denn häufig braucht es zusätzlich Fugenfüllstoffe oder andere Hilfsmittel. Gerade hier liegt der Teufel im Detail und Schadstoffe aus diesen Produkten können eine gute Raumluft dauerhaft negativ beeinflussen. Im Sentinel Portal, dem größten Portal für gesundheitsgeprüfte Bauprodukte, finden Heimwerkerinnen und Heimwerker nicht nur Farben, sondern auch alle anderen Produkte, die man für gesundes Renovieren braucht.


Wohnung streichen: Ausrüstung auf einen Blick

Bevor es ans Wohnung streichen geht, ist es ratsam, vorab alles benötigte Material zusammenzutragen. So sparen Sie sich während des Streichvorgangs störende Unterbrechungen für die Materialsuche und somit Zeit. Hier finden Sie eine Liste aller Materialien, die Sie zum Wohnung streichen benötigen:

  • Abdeckfolie oder Malervlies
  • Malerkrepp
  • Tiefgrund
  • Wandfarbe
  • Spachtel
  • Rührstab (ggf. mit Bohrmaschine)
  • Pinsel
  • Eimer
  • Handschuhe
  • Leiter
  • Malerrollen
  • ggf. Spannungsprüfer

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