Wohnung streichen – so kommt Farbe ins Spiel!
- Worauf Sie achten müssen
- Farbwahl und -wirkung
- Schritt-für-Schritt Anleitung
Wer seine Wohnung streichen möchte, sieht sich mit einigen Fragen konfrontiert: Welche Farbe ist geeignet, welche Farbtöne passen am besten, worauf ist beim Anstrich zu achten? Wie Sie am besten vorgehen und eine kreative Wandgestaltung umsetzen, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Eine wesentliche Rolle beim Wohnung oder Haus renovieren spielt der Farbanstrich in den eigenen vier Wänden. Dabei sind unterschiedliche Punkte zu beachten: Es gibt vielfältige Farbsorten, mit denen Sie Ihre Wohnung streichen können. Doch nicht jede passt in jedes Zimmer. So ist beispielsweise in Kinderzimmern besonders auf die Gesundheitsverträglichkeit zu achten. Und Farben für Feuchträume wie Bad und Küche sollten weniger atmungsaktiv sein.
Bei den meisten handelsüblichen Farben handelt es sich um sogenannte Dispersionsfarben. Sie sind zähflüssig und bestehen aus einer „Dispersion“, also einem Gemenge aus Wasser, Farbpigmenten, Binde- und Lösungsmitteln.
Sie können weiße Wandfarbe mit Abtönfarbe mischen, bis Sie den gewünschten Farbton erhalten. Am besten nutzen Sie dafür einen Rührquirl, den Sie auf eine Bohrmaschine aufstecken können. Der Rührquirl vermengt Wandfarbe und Abtönfarbe perfekt. Wer nur einen Stock zum Vermischen benutzt, nimmt in Kauf, dass später beim Streichen der Wände die Farbe nicht ganz einheitlich ausfällt.
Baumärkte und Farbengeschäfte bieten viele Farbtöne fertig gemischt an. Darüber hinaus können Sie dort Ihren ganz speziellen Farbton aus einer Farbpalette aussuchen und mischen lassen. Viele Geschäfte sind mit einem Scanner ausgestattet, der Farbtöne von Stoffen wie Sofakissen und Vorhängen auslesen kann. Dementsprechend wird Ihnen genau der individuelle Farbton gemischt, der zu Einrichtung und Stil des jeweiligen Zimmers passt.
Mit Farben können Sie auf die räumlichen Gegebenheiten Ihrer Wohnräume reagieren und spezielle Wirkungen erzielen:
Übrigens: Die Pantone-Farbe des Jahres 2024 ist Peach Fuzz. Der samtige Pfirsichton wirkt zwar zurückhaltender als der Vorjahressieger „Viva Magenta“, strahlt dennoch eine Frische und Sanftheit aus. Das Pantone-Farb-Institut vergibt seit 2000 einen Farbton des Jahres. Dieser setzt sich oft im Wohnbereich als Trendfarbe durch.
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Die Farben sind ausgewählt und gemischt? Dann können Sie bald Pinsel oder Rolle schwingen und Ihre Wohnung streichen. Folgende Vorbereitungen müssen Sie allerdings noch treffen:
1. Säubern: Gibt es sandigen oder kreidigen Abrieb, wenn Sie mit der Hand über die Wand fahren? Dann sollten Sie die Wand vor dem Streichen grundieren. Dübellöcher und Risse werden mit einer geeigneten Spachtelmasse gefüllt. Auf längere Risse kleben Sie ein dünnes Rissband (gegebenenfalls anspachteln, damit es nicht aufträgt).
2. Schützen: Legen Sie im Raum Malerfolie aus und bedecken Sie im Raum verbliebene Möbelstücke damit. Dann schrauben Sie (bei abgeschaltetem Strom!) die Kunststoffabdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen ab und kleben die nun sichtbaren Metallteile gut mit Kreppband ab. Mit dem Kreppband schützen Sie auch Fußleisten sowie Tür- und Fensterrahmen vor dem Streichen der Wände.
3. Grundieren: Haben Sie eingangs festgestellt, dass Ihre Wände Abrieb zeigen? Dann tragen Sie nun sogenannten Tiefgrund auf die zu streichenden Flächen auf. Tiefgrund reduziert die Saugfähigkeit der Wand. Dadurch brauchen Sie anschließend weniger Farbe.
4. Wohnung streichen: Beginnen Sie, mit einem Pinsel Ecken und Kanten auszumalen. Dann streichen Sie mit einer Rolle die großen Flächen: zunächst die Decke, anschließend die Wände. Es hat sich bewährt, Felder von jeweils rund 0,5 Quadratmetern zu bearbeiten. Man streicht sie immer erst in Längsrichtung, dann quer und abschließend noch einmal längs. Die neben- und untereinanderliegenden Felder müssen sich leicht überlappen.
Wenn Sie eine dunkle Wand beispielsweise weiß überstreichen möchten, sollten Sie auf eine qualitativ hochwertige Farbe mit einer hohen Deckkraft zurückgreifen. Die Deckkraft von Farben ist in Deckungsklassen eingeteilt (1 bis 4) und meist auf der Verpackung vermerkt. Farben in der Klasse 1 haben das höchste Deckvermögen.
Wer beim Wohnung streichen kreativ sein möchte, kann verschiedene Techniken anwenden. Einige Beispiele:
Damit es nach dem Wände streichen nicht nur schön aussieht, sondern auch wohngesund ist, lohnt ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Denn Farben sollen nicht nur einen neuen Look in die Wohnung zaubern, negative Auswirkungen wie Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Allergien sind aber unerwünscht. Schließlich bedecken Wandfarben sehr große Flächen eines Raumes.
Gibt ein Produkt Schadstoffe ab, wirken diese direkt auf unseren Körper ein. „Besonders sensibel sind Schwangere, Babys und Kleinkinder, Allergiker sowie ältere Menschen“, betont Helmut Köttner, Technischer Leiter des Sentinel Haus Instituts. „Denn die Luft, die wir atmen, ist unser wichtigstes Lebensmittel. Da sollte für einen gesünderen Lebensraum alles stimmen“, so Köttner.
In den letzten Jahren wurden gesundheitsschädliche Lösemittel in Innenwandfarben reduziert oder sogar komplett weggelassen, sodass man diese mit gutem Lüften bereits nach kurzer Zeit wieder aus dem Raum entfernt hat. Problematisch sind nach wie vor Konservierungsstoffe. Sie sollen verhindern, dass Dispersionsfarben auch nach längerer Lagerung nicht vergammeln. Eingesetzt werden dafür üblicherweise Formaldehyd und/oder Isothiazolinone. Immer mehr Menschen reagieren auf diese Stoffe allergisch. Deshalb wurden die Grenzwerte heruntergesetzt. Doch es geht auch ganz ohne solche Zusätze: Neue Rezepturen und Verbesserungen in der Herstellung machen Dispersions-Wandfarben ohne Konservierungsstoffe möglich. Es lohnt sich also danach zu schauen.
Silikat- und Kalkfarben brauchen von Natur aus keine Konservierungsmittel. Sie lassen darüber hinaus Feuchtigkeit aus der Raumluft besonders gut passieren und reduzieren Dank ihres hohen pH-Werts die Gefahr von Schimmelbefall an problematischen Oberflächen. An stark betroffenen Stellen, zum Beispiel Wärmebrücken in Zimmerecken oder an Fensterlaibungen, sind sie aber auf Dauer überfordert, da der pH-Wert mit der Zeit abnimmt. In solchen Fällen sollte man die Ursache beseitigen, zum Beispiel durch eine Wärmedämmung.
Beim Arbeiten mit Mineralfarben muss man die Sicherheitshinweise der Hersteller beachten und zum Beispiel Augen und Haut sowie empfindliche Materialien schützen. Eventuell ist beim Streichen dieser Produkte auf Gipskartonplatten, Gipsputzen und Altanstrichen mit Dispersionsfarben zusätzlich eine Grundierung nötig. Da sind normale Dispersionsfarben für den Heimwerker einfacher zu verarbeiten. Aber auch hier sollte man während und nach den Arbeiten gut lüften, schon allein um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen.
Wichtig: Farbe kommt selten allein zum Einsatz. Denn häufig braucht es zusätzlich Fugenfüllstoffe oder andere Hilfsmittel. Gerade hier liegt der Teufel im Detail und Schadstoffe aus diesen Produkten können eine gute Raumluft dauerhaft negativ beeinflussen. Im Sentinel Portal, dem größten Portal für gesundheitsgeprüfte Bauprodukte, finden Heimwerkerinnen und Heimwerker nicht nur Farben, sondern auch alle anderen Produkte, die man für gesundes Renovieren braucht.
Bevor es ans Wohnung streichen geht, ist es ratsam, vorab alles benötigte Material zusammenzutragen. So sparen Sie sich während des Streichvorgangs störende Unterbrechungen für die Materialsuche und somit Zeit. Hier finden Sie eine Liste aller Materialien, die Sie zum Wohnung streichen benötigen:
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