Wir verstehen uns als Corporate Citizen – als gesellschaftlich verantwortungsvolles Unternehmen. Das prägt unser Handeln. Ob durch unsere Stiftungsarbeit, das Engagement unserer Mitarbeitenden oder durch die Unterstützung von Projekten – unsere Hilfe kommt da an, wo sie benötigt wird.
Wir wollen eine Wohn- und Lebenswelt gestalten, in der sich die Menschen auch in Zukunft wohl und geborgen fühlen. Der Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements liegt auf der Region. Unserem Standort Schwäbisch Hall und den Menschen, die diese Gegend prägen, fühlen wir uns seit jeher eng verbunden. Im Fokus unserer Aktivitäten stehen die Themen Bauen und Wohnen sowie die Unterstützung von Jugend, Bildung und Kultur.
Stiftung bauen - wohnen - leben
Wie wir bauen und wohnen bestimmt unser gesellschaftliches Miteinander. Über die Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen-wohnen-leben“ fördern wir seit mehr als 25 Jahren bundesweit Initiativen zum Bauen und Wohnen.
Ziel der Stiftung ist es, Lösungswege für zentrale Fragen und Herausforderungen des Wohnens als gesamtgesellschaftliches Phänomen zu erarbeiten. Zu den Aktivitäten gehören wissenschaftliche Studien, Fachexkursionen, Vortragsreihen oder auch die Unterstützung des Hochschulstandorts Schwäbisch Hall.
Engagiert für die Region
Wir fördern soziale und kulturelle Projekte in der Region Schwäbisch Hall. Dazu gehören die traditionsreichen Freilichtspiele auf den Stufen der Schwäbisch Haller Kirche St. Michael, die wir als Hauptsponsor finanziell unterstützen. Tradition hat außerdem unsere jährliche Spendensammlung für die städtische Musikschule.
Ebenso wichtig ist uns das Engagement unserer Mitarbeitenden, das wir im Rahmen eines „Corporate-Volunteering“ - Programms unterstützen: Wer sich gesellschaftlich engagiert, erhält einen Tag Sonderurlaub.
Jugend und Bildung
Die Bildung von Kindern und Jugendlichen bestimmt unsere Zukunft. Die Schwäbisch Haller Bürgerstiftung „Zukunft für junge Menschen“ konzentriert sich auf Entwicklungschancen in der Region. Als Mitbegründer tragen wir die Verwaltungsaufwendungen und unterstützen die Stiftungsarbeit.
Außerdem fördern wir den Campus Schwäbisch Hall der Hochschule Heilbronn-Franken: Hier studieren rund 1.000 junge Menschen in einem ehemaligen Firmengebäude. Überregional sind wir fester Partner der Stiftung „Off Road Kids“ die sich für obdachlose Kinder und Jugendliche einsetzt.
Fachexkursion 2024: Suffiziente und nachhaltiges Bauen in Augsburg und München
Fachexkursion nach Augsburg und München: Suffiziente und nachhaltige (Wohn-)Bauprojekte
Wie gelingt es uns, lebenswerte Städte zu schaffen und gleichzeitig einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten? Unter dem Motto „Suffizient bauen, wohnen, leben“ organisierte die Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen - wohnen - leben“ Ende Juni eine Fachexkursion für Experten aus der Baubranche zu sechs verschiedenen Vorzeigeprojekten in Augsburg und München.
Unter fachlicher Begleitung konnten die teilnehmenden Architekten, Stadtplaner, und Politiker dabei Einblicke in innovative Best-Practice-Lösungen bekommen und mit den Projektverantwortlichen diskutieren. Die Schwäbisch Hall-Stiftung bietet Fachexkursionen dieser Art regelmäßig an.
Die sechs Vorzeige-Projekte im Überblick
Führung in der WWK ARENA des FC Augsburg – Klimaschutz am Beispiel Fußball
Die WWK ARENA wird nicht nur mit Strom aus regenerativen Energien versorgt, sondern auch CO2-neutral beheizt und gekühlt. Damit ist es eines der wenigen CO2-neutralen Stadien weltweit und ein absoluter Vorreiter. Nach einer spannenden Führung durch das Stadion, stellte Jörn Seinsch, Nachhaltigkeitsmanagement FC Augsburg, die Nachhaltigkeitsstrategie des Vereins und die vielen ökologischen und sozialen Projekte vor, für die der FC Augsburg sich engagiert.
Technische Hochschule Augsburg: Nachhaltiges Bauen in Hochgeschwindigkeit
Der neue Modulbau der Technischen Hochschule Augsburg (THA) hatte schon nach vier Monaten Richtfest und zeigt damit, dass nachhaltiges Bauen und Schnelligkeit bestens vereinen lassen. Das Gebäude verfügt über ein begrüntes Dach und eine eigene Photovoltaik-Anlage. Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Krön, Wissenschaftliche Leitung Institut für Bau und Immobilie (IBI)und THA_akademie, führte über das dicht bebaute Gelände des Hochschul-Campus und erklärte den Teilnehmenden, welche Herausforderungen sich bei einem Neubau in so kurzer Zeit auf limitierter Fläche ergeben. Außerdem gab sie einen Einblick, wie das New-Work-Konzept des Gebäudes für Angestellte der Hochschule und Studierende funktioniert.
„über_dacht“ am Beispiel McGraw-Graben in München-Giesing
Das Forschungsprojekt „über_dacht I Neue Standorte fürs Wohnen“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der Universität Stuttgart untersucht noch kaum berücksichtigter Flächenreserven für die Nachverdichtung in Städten. Gerade mit Verkehrsflächenüberbauungen kann ohne neuen Baulandverbrauch nachverdichtet werden. Ein Teil des Projekts ist der McGraw-Graben in München, eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. Aktuell wird untersucht, wie auf die bestehende Konstruktion doch ein „Deckel“ aufgebaut werden kann, sodass die Fläche darüber nutzbar gemacht wird. Dabei soll nicht nur neuer Wohnraum entstehen, sondern das Quartier insgesamt aufgewertet werden: durch mehr Grünflächen, Lärm- und Emissionsschutz, neue Fuß- und Radwege und neue Aufenthaltsorte für die Nachbarschaft.
Sanierungsgebiet München-Neuperlach
Vor rund 50 Jahren wurde das Viertel Neuperlach gebaut – jetzt wird es fit für die Zukunft gemacht. Ziele für die in die Jahre gekommenen Großwohnsiedlungen: energetische Sanierung, soziale Infrastruktur verbessern, Sonnenenergie nutzbar machen, Freiflächen und Orte der Begegnung schaffe. Während der Tour durchs Viertel wurde den Teilnehmenden neben dem Sanierungsplan auch ein bereits saniertes
Wohnhochhaus mit PV-Anlage und Dachbegrünung vorgestellt sowie die
Zwischennutzung „Shaere“ eines alten Bürogebäudes, in dem Kreative und eine Gemeinschaftsküche, die mit geretteten Lebensmitteln kocht, Platz finden.
Prinz-Eugen-Park
Die ehemalige Prinz-Eugen-Kaserne im Münchner Osten ist ein freigegebenes Militärgelände, auf dem heute der schonende Umgang mit Umwelt und Energie im Mittelpunkt stehen. Deshalb wurde in einem Teil des Prinz-Eugen-Parks eine ökologische Mustersiedlung in Holzbauweise mit fast 600 Wohnungen gebaut - die größte zusammenhängende Holzbausiedlung Deutschlands. Während der Führung durchs Quartier erklärte Claudia Neeser, Architektin und Stadtplanerin, Inhaberin von
guiding architects munich, dass die Holzbauten 12.000 Tonnen CO2 binden, die Dachflächen intensiv begrünt sind und die Grünflächen des Areals wertvolle Biotope für Vögel und Insekten sind – ein richtiges Vorzeigeprojekt.
„Einfach bauen“-Projekt: Parkplatzüberbauung am Dantebad (Dante I und Dante II)
Gerade in Ballungsgebieten ist es wohl eine der dringlichsten und wichtigsten Aufgaben, schnell neuen Wohnraum zu schaffen. Gute Beispiele dafür sind die Projekte Dante I und Dante II im Münchner Nordwesten – Dante I wurde in nur etwa einem Jahr gebaut. Durch die Überbauung von Parkplatzflächen wurden hier insgesamt etwa 100 Wohnungen geschaffen. So wird die bereits versiegelte Fläche mehrfach und optimal genutzt. Mit dem Architekten des Projekts, Dipl.- Ing. Sebastian Streck, Florian Nagler Architekten Gmbh, ging es bei der Führung sogar auf die begrünte Dachterrasse des Gebäudes Dante I, mit Blick über München und eigenen Hochbeeten für die Bewohnenden.
„Wohnraum in Ballungsgebieten in Kombination mit Nachhaltigkeit ist ein absolut zukunftskritisches Thema – es ist also sehr wichtig zu sehen, dass es in Städten wie München schon gute Beispiele gibt, wie das zu bewältigen ist.“
Wim Buesink, Geschäftsführer Schwäbisch Hall-Stiftung bauen-wohnen-leben
Gemeinsam in die Klimawirtschaft: Interview mit Sabine Nallinger
Gemeinsam in die Klimawirtschaft: Interview mit Sabine Nallinger
Seit zehn Jahren engagiert sich die Bausparkasse Schwäbisch Hall in der Stiftung KlimaWirtschaft. Gemeinsam mit anderen Unternehmen wollen wir zur Transformation unserer Wirtschaft beitragen - hin zur „Klimawirtschaft”. Im Interview lässt die Vorständin der Stiftung, Sabine Nallinger, die gemeinsamen zehn Jahre Revue passieren.
Frau Nallinger, was erwarten Sie von Unternehmen wie uns?
An unseren Förderunternehmen schätzen wir besonders ihre aktive Mitarbeit. Denn um ihr Geschäftsmodell und ihre Branche zu verstehen, brauchen wir von ihnen viel Know-how und Austausch. Außerdem ist es sehr wertvoll für uns, wenn die CEOs an unseren Statements und politischen Appellen mitarbeiten. Das erfordert Mut und den wünschen wir uns auch. Abseits der Stiftungsarbeit erwarten wir konkret, dass die Unternehmen spätestens bis 2045 klimaneutral sind und dafür einen belastbaren Pfad erarbeitet haben. Das bedeutet Maßnahmen und Zwischenziele, die kontrolliert und gemessen werden.
Wie sieht die praktische Stiftungsarbeit mit Schwäbisch Hall aus?
Die ist sehr vielseitig: Zum einen haben wir sogenannte Core Groups – in diesen arbeitet die Bausparkasse thematisch mit anderen Förderunternehmen zusammen und alle bringen ihre Expertise ein. Schwäbisch Hall ist Teil der Gruppen „Gebäude“ und „Transformationsfinanzierung“, in denen sie sich sehr aktiv beteiligt. Bei Projekten und Themen, wo es konkret um die Umsetzung und die Finanzierung geht, bringt Schwäbisch Hall Unternehmenserfahrung mit: Seien es Sanierungen im Bestand, Neubauten, serielles Bauen, Daten von Gebäuden oder Circular Economy. Zum anderen ist der Schwäbisch Hall-Vorstandsvorsitzende schon lange in unserem höchsten Gremium aktiv, dem Kuratorium. Früher mit Reinhard Klein und heute mit Mike Kammann. Im Kuratorium werden die Strategien festgelegt und Entscheidungen getroffen. Auch hier hat sich Schwäbisch Hall immer mit viel Engagement eingebracht.
Ich glaube, dass wir so starke und sektorübergreifende Allianzen in Zukunft immer stärker benötigen. Wir brauchen Botschafterinnen und Botschafter für die Transformation im Unternehmen, für die breite Öffentlichkeit und vor allem innerhalb der Wirtschaft und Politik.
Erinnern Sie sich an Highlights in Ihrer Zusammenarbeit mit uns?
Ich war mit Reinhard Klein auf vielen Veranstaltungen und in zahlreichen Gesprächen mit hochrangigen Politikerinnen und Politikern – unter anderem mit der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für uns ist es wichtig, CEOs in der Stiftung zu haben, die nicht nur fachlich versiert sind, sondern das Thema Klimaschutz auch gegenüber der Politik ansprechen und vorantreiben. Als stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender hatte der ehemalige Schwäbisch Hall-Chef eine zentrale Rolle in der Ausarbeitung unserer allgemeinen Strategie. Wir waren regelmäßig im Austausch – ich war in Schwäbisch Hall, er in Berlin. Außerdem hat er uns bei der Finanzierungsstrategie der Stiftung beraten und eigens motivierte Positionspapiere geschrieben, etwa über den Gebäudebereich. Dieses Papier ist stark in unsere Arbeit eingeflossen. Ich freue mich darauf, an diese Arbeit in Zukunft mit Mike Kammann anzuschließen.
Was wird die zukünftige Arbeit zwischen der Stiftung und Schwäbisch Hall ausmachen?
Wir werden uns als Stiftung in den nächsten Jahren stark mit Fragen zur Finanzierung der Transformation beschäftigen. Auch auf politischer Ebene und besonders im Gebäudesektor, da dieser Bereich zusammen mit dem Verkehr zu den beiden Sorgenkindern der Klimatransformation gehört. Deshalb wollen wir hier weiterhin Impulse setzen. Dafür brauchen wir unsere Förderunternehmen aus der Bau- und Finanzwelt – und somit explizit auch die Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Was ist die Stiftung KlimaWirtschaft?
In der gemeinnützigen Stiftung KlimaWirtschaft engagieren sich Unternehmen, die die Transformation der Wirtschaft in ihrem Kerngeschäft aktiv vorantreiben – und dafür eine laute Stimme erheben. Die Stiftung unterstützt sie dabei und bietet eine gemeinsame Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrung.
Aufgenommen werden namhafte Unternehmen, die Gewicht haben und deren inhaltliche Ausrichtung zur Stiftung passt. Als Förderunternehmen möchten sie Teil der Lösung sein und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Die Stiftung sieht sich als Brückenbauerin zwischen Wirtschaft und Politik sowie Wirtschaft und Zivilgesellschaft – zum Beispiel Fridays for Future. Sie möchte einen vertraulichen Rahmen schaffen, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Transformation zu finden.
Und was sagt Schwäbisch Hall dazu?
Herr Kammann, warum engagieren wir uns seit zehn Jahren in der Stiftung KlimaWirtschaft?
In der Stiftung KlimaWirtschaft machen wir uns gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen dafür stark, die Klimatransformation als echte Chance zu betrachten und aktiv voranzutreiben. Dafür suchen wir den Dialog mit der Politik und adressieren sie über gemeinsame Positionspapiere. In direkten Gesprächen mit Spitzenpolitikerinnen und -politikern sitzen wir CEOs über die Stiftung mit am Tisch. Das sind regelmäßig spannende Diskussionen, von denen alle Seiten profitieren – und ich kann die Perspektive unserer Kunden und unsere Sichtweise als Immobilienfinanzierer einbringen
Nachhaltiger Stadtumbau in urbanen Zentren
Fachexkursion ins Ruhrgebiet: Nachhaltiger Stadtumbau in urbanen Zentren
Knapper Wohnraum, hohe Quadratmeterpreise – gerade in urbanen Zentren suchen Menschen nach bezahlbaren Wohnungen. Gleichzeitig gilt es auch in der Stadt, die Anforderungen des Klima- und Naturschutzes zu berücksichtigen. Wie das gelingen kann, zeigte die städtebauliche Exkursion der Schwäbisch Hall-Stiftung „bauen-wohnen-leben“ zu beispielhaften Projekten im Ruhrgebiet.
Das Ruhrgebiet ist ein guter Ort, um zu zeigen, wie bestehende Flächenpotentiale in den Städten mit Ideen und Kreativität nachhaltig und effektiv genutzt werden.
Zum Auftakt führte die Exkursion nach „Phoenix“, einer neuen Stadtlandschaft in Dortmund. Wo sich zur Jahrtausendwende noch ein voll funktionierendes Stahlwerk befand, ist inzwischen ein See mit Grünflächen sowie ein modernes Stadtquartier für wohnliche und gewerbliche Zwecke entstanden. Damit verbindet das Quartier wohnliche Bedarfe mit einem naturnahen und nachhaltigen Umfeld.
Vom Stahlwerk zur urbanen Oase mit modernem Stadtquartier
Zum Auftakt führte die Exkursion nach „Phoenix“, einer neuen Stadtlandschaft in Dortmund. Wo sich zur Jahrtausendwende noch ein voll funktionierendes Stahlwerk befand, ist inzwischen ein See mit Grünflächen sowie ein modernes Stadtquartier für wohnliche und gewerbliche Zwecke entstanden. Damit verbindet das Quartier wohnliche Bedarfe mit einem naturnahen und nachhaltigen Umfeld.
Renaturierung der Emscher-Region
Als eines der größten Umwelt- und Infrastrukturprojekte Europas umfasst der Emscher-Umbau den gesamten Hauptlauf des Flusses Emscher sowie ihre Nebenläufe. Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband, betont die Einzigartigkeit dieses Projektes: „Planung, Bau und Betrieb sind bei diesem Projekt aus einer Hand, sodass wir durch kürzere Entscheidungswege schneller handeln können.“ Mit der bereits über 30 Jahre dauernden Umgestaltung wird die Emscher-Region mit Projekten weit über den Gewässerlauf hinaus aufgewertet und das Lebens- und Arbeitsumfeld der Menschen nachhaltig verändert.
Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen in Essen und Bottrop
Die nächste Station führte in die ehemalige Kohle- und Stahlstadt Essen, die im Jahr 2017 als „Grüne Hauptstadt Europas - Essen 2017“ ausgezeichnet wurde. Simone Raskob, Beigeordnete der Stadt Essen, gab Einblicke, wie die Transformation von einer grauen Industrielandschaft zur drittgrünsten Stadt Deutschlands erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei nimmt die Stadt Essen eine Vorbildfunktion ein, wie trotz schwieriger Haushaltslage der Wandel zu einer modernen, zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt gelingt.
Den Abschluss der Tour bildete das Projekt InnovationCity Ruhr in Bottrop, das innovative Ideen und Lösungen entwickelt, wie den Herausforderungen des Klima- und Strukturwandels im urbanen Raum begegnet werden kann. Seit 2010 demonstriert das „Labor Bottrop“, wie ein klimagerechter Stadtumbau unter Berücksichtigung der Sicherung des Industriestandortes aussehen kann.
„Von beispielhaften Projekten auch andernorts lernen“
Die Schwäbisch Hall-Stiftung bietet Fachexkursionen dieser Art regelmäßig an: „Durch Veranstaltungen wie diese schaffen wir es, von beispielhaften Projekten auch andernorts zu lernen. Im Ruhrgebiet ist es vielerorts gelungen, einen nachhaltigen städtebaulichen Strukturwandel umzusetzen - das haben wir an einigen spannenden Beispielen gesehen“, verdeutlicht Wim Buesink, Geschäftsführer von „bauen-wohnen-leben“. Die Exkursion bietet Raum für den interdisziplinären Austausch zwischen Finanzbranche, Planern und der Politik.
Bürgerstiftung: Einsatz für die Jugend in Schwäbisch Hall
Bürgerstiftung: Einsatz für die Jugend in Schwäbisch Hall
Seit 20 Jahren gibt es die Schwäbisch Haller Bürgerstiftung „Zukunft für junge Menschen“. Unter dem Motto „bilden – fördern – integrieren“ setzt sie sich besonders für junge Leute ein, mitinitiiert wurde sie durch die Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Der gesellschaftliche Zusammenhalt erweist sich immer mehr als ein Wert, den es zu schützen und auszubauen gilt – gerade in polarisierenden Zeiten wie den heutigen. Angesichts der vielen gesellschaftlichen Herausforderungen – von der Corona-Pandemie über Energiekosten und Inflation bis hin zum Ukrainekonflikt – ist es gut zu wissen, dass es stabile und engagierte Organisationen gibt, die sich für das gesellschaftliche Miteinander engagieren.
So wie die Schwäbisch Haller Bürgerstiftung „Zukunft für junge Menschen“ . Die Bausparkasse leistete damals die Anschubfinanzierung, übernimmt bis heute die Verwaltungsaufgaben und hilft bei der Anlage der Gelder. Im Gegensatz zur „Schwäbisch Hall Stiftung bauen – wohnen – leben“ ist die Bürgerstiftung aber keine eigene Stiftung des Unternehmens. Ihre Projekte und Aktivitäten finanziert die Bürgerstiftung aus den Erträgen des Stiftungskapitals und allgemeinen oder projektbezogenen Spenden. Unerlässliche Basis für die Stiftungsarbeit sind die fast 300 regelmäßigen Unterstützer*innen, der so genannte „Kreis der Freunde und Förderer“. Sie leisten nicht nur einen finanziellen Beitrag, sondern machen die Stiftung in der Region bekannt, schlagen Projekte vor und arbeiten selbst tatkräftig bei den Projekten mit. Zu den Freund*innen und Förderer*innen zählen auch viele Mitarbeitende der Bausparkasse.
Stiftungsarbeit fördert Kinder und Jugendliche
„Die Bürgerstiftung verbessert das Leben vieler Menschen in und um Schwäbisch Hall“, erklärt Claudia Klug, Generalbevollmächtigte der Bausparkasse und gleichzeitig Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, „und das gilt vor allem für die Jugend“. Aus der jährlichen Ausschüttung der Hauptstiftung geht ein großer Teil an Grund-, Haupt- und Gemeinschaftsschulen rund um Schwäbisch Hall – rund 15 Schulen profitieren jährlich davon. Mit dem Geld werden Projekte realisiert, die ansonsten nicht finanziert werden könnten. Diese reichen von zusätzlichen Hausaufgabenhilfen bis hin zu Sprachförderung, Gewaltprävention oder Veranstaltung von Projektwochen und Ferienleseclubs. Die Bürgerstiftung fördert auch gezielt gemeinnütziges bürgerschaftliches Engagement zugunsten von Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel über die jährliche Vergabe eines Bürgerpreises an Personen und Organisationen, die sich hier besondere Verdienste erworben haben.
Im Laufe der 20 Jahre sind eine Reihe von Treuhandstiftungen als Unterstiftungen der Bürgerstiftung hinzugekommen, die das Förderspektrum der Stiftung ausgeweitet haben. Dazu gehört zum Beispiel die Stiftung „Nachbar in Not“. Sie hilft Menschen in der Region, die aus verschiedensten Gründen durch die Maschen des Sozialsystems gefallen sind und in akute Notlagen geraten sind, bei denen eine schnelle und unbürokratische Hilfe erforderlich ist. Weitere Stiftungen, die ihre Arbeit treuhänderisch durch die Bürgerstiftung vertreten lassen, sind das von der Bausparkasse selbst begründete „Bündnis für Schwäbisch Hall“, das Stipendien und Studienbeihilfen für Studierende aus Schwäbisch Hall bereitstellt, sowie die Treuhandstiftung der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde der Stadt, die sich der evangelischen Jugendarbeit widmet. Schließlich gehört seit 2013 auch die Horst-Kleiner-Stiftung zum Kreis der Treuhandstiftungen, die im Rahmen ihrer Förderung studentische Spitzenleistungen am Hochschulcampus Schwäbisch Hall über einen Förderpreis honoriert.
Faire Entwicklungschancen
„Mit der Stiftung sorgen wir dafür, dass Kinder und Jugendliche im Schwäbisch Haller Raum möglichst gute Ausbildungsbedingungen und damit faire Entwicklungschancen haben“, sagt Claudia Klug. „Wir unterstützen Eigeninitiative, Verantwortung und Gemeinsinn, insbesondere dort, wo die Finanzierung aus öffentlichen Kassen nicht mehr möglich ist.“
Mit der Stiftung sorgen wir dafür, dass Kinder und Jugendliche im Schwäbisch Haller Raum möglichst gute Ausbildungsbedingungen und damit faire Entwicklungschancen haben
Stiftungsarbeit in der Praxis
Freiwilliges Soziales Jahr an der Friedensbergschule
Rodiun Konuspaev achtet bei seiner Arbeit darauf, dass es gerecht zu geht und jeder zum Zug kommt: „Wenn ich mit den Kindern in den Garten rausgehe, passe ich auf, dass sie sich gegenseitig verstehen, dass es keinen Streit gibt, dass es auch fair ist und alle gleich lange schaukeln können“, erklärt der 19-Jährige, der gerade sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Schwäbisch Haller Friedensbergschule absolviert. Schon zum achten Mal finanziert die Schwäbisch Haller-Bürgerstiftung diese FSJ-Stelle, um Integration und Inklusion an der Schule zu fördern. Das Engagement kommt beiden zu Gute: Den Kindern, die sich über die Zuwendung freuen und dem jungen FSJler, der jetzt darüber nachdenkt, einmal Lehrer zu werden. Mehr in einem kurzen Film.
Preis für junge Kunst- und Kulturschaffende aus der Region
Kulturelle Vielfalt und Pluralität der künstlerischen Ausdrucksweisen sind Kennzeichen einer modernen Stadtgesellschaft: Das gilt auch für Schwäbisch Hall. Kunst und Kultur, die hier entstehen, tragen entscheidend zur Entwicklung einer lebenswerten Stadt bei. Die Schwäbisch Haller Bürgerstiftung fördert junge Kunst- und Kulturschaffende und hat 2022 erstmals einen Wettbewerb ausgelobt, an dem sich mehr als 20 Bewerber beteiligten. Vergeben wurden Preise in den Kategorien: Vorbereitung auf ein Studium im künstlerischen und kulturellen Bereich, Studierende und praktizierende Kunst- und Kulturschaffende bis zu 35 Jahren.
Stiftung KlimaWirtschaft: Schulterschluss für klimagerechte Transformation
Schulterschluss für klimagerechte Transformation
Bei der Bewältigung des Klimawandels setzt Schwäbisch Hall als Mitglied der Stiftung KlimaWirtschaft (früher Stiftung 2°) auf gemeinsames Handeln. Zusammen mit vielen weiteren Unternehmen verfolgen wir das Ziel, die globale Erderwärmung zu beschränken. Wie sich das Engagement konkret gestaltet, erläutert Reinhard Klein, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungskuratoriums bei KlimaWirtschaft.
Mit dem Beitritt zur damaligen Stiftung 2° (heute KlimaWirtschaft) vor acht Jahren hat sich die Bausparkasse Schwäbisch Hall schon frühzeitig zu mehr Anstrengungen zum Klimaschutz bekannt. Warum der Schulterschluss mit anderen Unternehmen?
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für uns mehr als ein Trend oder lästige Pflichtaufgaben. Wir nehmen das Thema ernst und engagieren uns, weil wir unsere unternehmerische Verantwortung sehen und weil wir überzeugt sind, dass wir hier als einer der führenden Immobilienfinanzierer etwas bewegen können. Klar ist aber, dass wirksamer Klimaschutz gemeinschaftliches Handeln voraussetzt – und genau aus diesem Grund sind wir bereits 2013 der Stiftung beigetreten. Zu einem Zeitpunkt, wo Klimaschutz und Nachhaltigkeit noch teilweise als Nischenthemen betrachtet wurden – das hat sich glücklicherweise geändert.
Die Stiftung KlimaWirtschaft fordert eine klimaneutrale Wirtschaft in Europa. Welchen Beitrag kann die Bausparkasse Schwäbisch Hall zu diesem Ziel leisten?
Dem Gebäudesektor kommt eine Schlüsselrolle für den Klimaschutz zu. Schließlich gehört dieser zu den größten Energieverbrauchern und CO2-Verursachen in Deutschland. Als größte deutsche Bausparkasse können wir hier natürlich viel bewirken – zum Beispiel indem wir unsere Kundinnen und Kunden zu Förderprogrammen für energieeffizientes Bauen beraten und ihnen die passende Finanzierung für ihre Projekte bereitstellen. Ein Einsatz, der nicht nur dem Klima zugutekommt, sondern sich durch sinkende Energieverbräuche auch finanziell für jeden Einzelnen lohnt. Mehr als 500.000 Tonnen CO2 vermeiden Schwäbisch Hall-Kunden jährlich, indem sie energieeffizient bauen oder ihre Bestandsimmobilie sanieren. Wir brauchen aber auch neue Ideen und Konzepte, um beim Neubau eines Gebäudes den gesamten Lebenszyklus im Blick zu haben. Die Klima- und Umweltbelastung eines Gebäudes hängt nämlich nicht nur von einem möglichst energieeffizienten Betrieb ab, sondern umfasst beispielsweise auch die Recyclingfähigkeit der Baumaterialien – ganz im Sinne einer ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft. Auch für diese Themen ist der Austausch mit anderen Unternehmern im Rahmen der Stiftungsarbeit eine wertvolle Bereicherung – schließlich stehen wir trotz unterschiedlicher Branchen alle vor ähnlichen Herausforderungen.
Wie gestaltet sich die Stiftungsarbeit in der Praxis?
Um der Stiftung beizutreten, müssen Unternehmen zunächst darlegen, dass Nachhaltigkeit und Klimaschutz für den jeweiligen CEO weit oben auf der Agenda steht. Als Geschäftsführer muss man sich dann aktiv in der Stiftung einbringen – die Verantwortung lässt sich nicht wegdelegieren. Der direkte Draht zu anderen Entscheidern ermöglicht einen Erfahrungsaustausch aus erster Hand. Mehrere Geschäftsführer kommen auch aus der Branche. Gemeinsam tauschen wir uns beispielsweise zum klimaneutralen Wohnen aus, beauftragen Studien und finden zu wesentlichen Klimathemen eine stiftungsübergreifende Position. Mit dieser gehen wir dann an die Öffentlichkeit und treten in den direkten Kontakt mit Spitzenpolitikern. Denn: Wenn Klimaschutz in der Breite funktionieren soll, braucht es entsprechende politische Unterstützung. Die Stiftung KLimaWirtschaft bildet dafür das Sprachrohr der Wirtschaft, welches das notwendige Gehör findet.
Das Interview haben wir im Sommer 2021 geführt, die damalige Stiftung 2° Grad heißt inzwischen Stiftung KlimaWirtschaft.
Nachgefragt bei Stiftungs-Vorständin Sabine Nallinger: Welche Rolle spielen der Gebäudesektor und Unternehmen wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall, um das 2°-Ziel zu erreichen?
Eine Große. Wir brauchen ambitionierte Sanierungsfahrpläne und Umsetzungsanreize. Zusätzlich muss die Nachfrage nach CO2-armen Materialien über geänderte Bau- und Produktnormen gestärkt werden. Damit die Klimawende im Gebäudebereich schneller und sozial verträglich vorangeht, muss auch der Zugang zu Fördermitteln einfacher werden. Hier spielen Baufinanzierer wie Schwäbisch Hall natürlich eine ganz zentrale Rolle.
Über die Stiftung KlimaWirtschaft
Die Stiftung Klimawirtschaft ist eine Initiative von Vorstandsvorsitzenden, Geschäftsführern und Familienunternehmern. Sie versteht sich als Treiber der Transformation hin zur Klimaneutralität. Die Wirtschaft soll dabei vom Problem zu einem Teil der Lösung werden.
Aktuelle Projekte, z.B.:
Innovative Leuchtturmprojekte: Bauen und Wohnen neu denken
Innovative Leuchtturmprojekte: Bauen und Wohnen neu denken
Welche Lösungen und neuen Entwicklungen gibt es für aktuelle Herausforderungen beim Bauen und Wohnen? Um diese Frage zu beantworten, trafen sich im Herbst 2019 insgesamt 37 Experten, darunter Architekten, Bausachverständige und Politiker. Auf dem Programm der Fachexkursion der Stiftung „bauen – wohnen – leben“ standen drei Beispielprojekte in Deutschland und den Niederlanden, die Einblicke in neue Verfahren und Technologien in Sachen Bauen und Wohnen geben.
Die Exkursion war eine rundum gelungene, kurzweilige und informative Fortbildung mit einer interdisziplinären Teilnehmergruppe von Finanziers, Investoren und Planern.
Vom stillen Kloster zum attraktiven Stadtquartier
Zum Auftakt der Exkursion besichtigten die Teilnehmer ein Stadtquartier in Köln. Es entstand aus einem früheren Kloster und vereint heute sozialen Wohnungsbau, Büroflächen und Gemeinschaftsräume. Der Wohnraum ist vollständig vermietet – rund zur Hälfte an Geflüchtete. Der KfW-prämierte Neubau gilt damit als Vorbild für integratives Wohnen. Architekt Peter Thein beschreibt das Quartier als „ein Projekt, das durch das gesellschaftliche Miteinander lebt“.
Aus Alt mach Neu: nachhaltiges Bauen
Weiter ging es über die niederländische Grenze in die Gemeinde Kerkrade: Hier entstanden im Rahmen des Projekts „SUPERLOCAL“ 113 Neubauwohnungen – und zwar zu 95 Prozent aus gebrauchten Materialien, die nach dem Abriss alter Gebäude recycelt wurden. „Das spart Baumaterial und CO2“, fasst Huub Engelen, Städtebauingenieur der Gemeinde Kerkrade, die positive Umweltbilanz zusammen. Doch damit nicht genug: Abfälle aus den Haushalten der neuen Wohnungen werden gezielt für die Herstellung von Biogas und Dünger verwendet.
Revolutionäres Verfahren zum Häuserbau
Das letzte Leuchtturmprojekt führte die Teilnehmer nach Eindhoven in die „3D Concrete Printing Factory“ von BAM und Saint-Gobain Weber Beamix. Die beiden Bauunternehmen arbeiten gemeinsam an revolutionären 3D-Druckverfahren für Häuser und Brücken – mit Erfolg: „Wir haben die erste gedruckte Brücke der Welt gebaut“, sagt Marco Vonk, Marketing-Manager bei Saint-Gobain Weber Beamix. Der Fußgängersteg in der Gemeinde Gement nahe Eindhoven wird bereits von der Öffentlichkeit genutzt.
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Bildnachweise: Freilichspiele SHA/Jürgen Weller Fotografie (Titelbild: Freilichtspiele), Matt Stark (Foto: Campus Schwäbisch Hall)