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Ökologische Dämmstoffe im großen Vergleich

  • Öko-Dämmstoffe und ihre Eigenschaften
  • Faktencheck: Vorurteile bei der Öko-Dämmung
  • Vor- und Nachteile von ökologischen Dämmstoffen

Dämmen? Natürlich! Der Marktanteil ökologischer Dämmstoffe wächst. Erfahren Sie hier, ob sie dem Vergleich mit herkömmlichen Materialien standhalten.

    

Ökologische Dämmstoffe im großen Vergleich

Fassadendämmung mit Stroh? Dachdämmung mit angeschwemmtem Seegras? Klingt nach Methoden aus dem Mittelalter, ist jedoch aktueller denn je: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) überzeugen nicht nur mit ihrer unschlagbaren Ökobilanz, sondern auch mit ihren starken Dämmeigenschaften, wie unsere Übersicht zeigt:

  Holzfaser Schafwolle Hanf Flachs Kork
Kosten pro Quadratmeter1 mittel   hoch   mittel   hoch
hoch  
Einsatzbereiche Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden
Wärmleitfähigkeit in W/(mK)2 0,038 bis 0,040 0,036 0,043 bis 0,045 0,039 0,040
Sommerlicher Hitzeschutz sehr gut gut gut gut  gut
Feuchtigkeitsausgleich gut sehr gut gut gut gut
Brandschutz3 B2 B2 B2 B2  B2 bis B1
Schallschutz gut sehr gut gut  gut sehr gut
Primärenergiebedarf (kwh/m3) 362 bis 516 26 bis 53 32 bis 53 32 bis 53 42 bis 290
Hersteller u. a.
Steico, Gutex, Soprema, Udi-Dämmsysteme, Sto
u. a.
Naturanum, Daemwool, Lehner Wolle
u. a.
Thermo Hanf, Meha, Hanffaser Uckermark, Edenlogic
u. a.
Naturfaser Fölser, Dämmflachs
u. a.
Haacke Cellco, DIB Potthast
  Schilf Seegras Zellulose Holzwolle Jute Stroh
Kosten pro Quadratmeter1 mittel   hoch   günstig   hoch günstig   günstig  
Einsatzbereiche Dach, Wand Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand, Boden Dach, Wand
Wärmleitfähigkeit in W/(mK)2 0,065 0,045 0,039 bis 0,042 0,090 0,037 bis 0,040 0,043 bis 0,052
Sommerlicher Hitzeschutz gut gut gut gut  gut gut
Feuchtigkeitsausgleich sehr gut sehr gut gut mittelmäßig gut mittelmäßig bis gut
Brandschutz3 B2 B2 B2 B1 B2 B2
Schallschutz gut gut gut  gut schlecht gut
Primärenergiebedarf (kwh/m3) keine Angaben keine Angaben 45 bis 65 32 bis 65 keine Angaben keine Angaben
Hersteller u. a.
Eiwa Lehm, Claytec, Hiss Reet
u. a.
Neptusan, Seegrashandel
u. a.
Iscoell, Steico, Climacell, Dämmstatt, Thermofloc
u. a.
Knauf Insulation, Fibrolith
u. a.
Thermo Hanf, Dämmjute
u. a.
BauStroh, DPM Holzdesign

1 Materialpreise in der Anschaffung zur groben Orientierung, ohne Arbeits- und Folgekosten

2 Werte, die kleiner als 0,050 W/(mK) sind, garantieren gute, wärmedämmende Eigenschaften

3 Baustoffklasse nach DIN 4102-1; B1 = schwer entflammbar, B2 = normal entflammbar

Quellen: FNR-Broschüre „Marktübersicht“; Stiftung Warentest: „Richtig dämmen“; eigene Recherche


Ökologische Dämmstoffe: Vorurteile im Check

Eingerüstete, gedämmte Hausfront
Ökologische Dämmstoffe haben in der Regel genauso gute Dämmeigenschaften wie künstliche Dämmsysteme. (Quelle: steico.com)

Die Nachfrage nach ökologischen Dämmstoffen wächst beständig. Schließlich erscheint es in der Tat absurd, die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessern zu wollen, dabei aber Material aus fossilen Rohstoffen mit fragwürdiger CO2-Bilanz zu verwenden. Dennoch halten sich einige Vorurteile gegenüber Ökodämmstoffen hartnäckig. Was ist dran?  


Vorurteil 1: Viel zu teuer 

Eine Dämmung mit Naturdämmstoffen ist zwar in den meisten Fällen immer noch teurer als Polystyrol oder Mineralwolle. Allerdings nähern sich die Preise an. Unter allen Einblasdämmstoffen ist Zellulose preislich sogar top. „Bauherren ist zu empfehlen, sich für ihr konkretes Bauvorhaben einen vergleichenden Kostenvoranschlag machen zu lassen“, sagt Florian Zankl, Zimmermeister und Fachreferent der Firma Steico aus Oberbayern

Staatliche und mancherorts regionale Fördermittel schmälern den Preisunterschied zusätzlich. Bei den recyclebaren Ökodämmstoffen fallen zudem die späteren Entsorgungskosten niedriger aus. Und nachhaltig gebaute Immobilien gelten als wertstabiler


Vorurteil 2: Schlechtere Dämmung 

In puncto Dämmeigenschaften können Öko-Dämmstoffe mit herkömmlichen zweifelsohne mithalten. Die in der obigen Tabelle aufgeführten ökologischen Dämmstoffe sind allesamt geeignet, ein Haus gut zu dämmen. „Entscheidend ist die gewünschte Energieeffizienz. Die gibt den angestrebten U-Wert vor, der durch den Dämmaufbau, unabhängig vom Material, erreicht wird“, erklärt Zankl. 

Sollte die Ökodämmung etwas dicker ausfallen, wirken sich die zusätzlichen Zentimeter positiv im Hinblick auf Schall- und sommerlichen Hitzeschutz aus. Perfekt für das oberste Geschoss!


Vorurteil 3: Schlechterer Brandschutz 

Auch wenn viele ökologische Dämmstoffe grundsätzlich brennbar sind: Sind sie korrekt verbaut, halten sie einem Feuer ausreichend lang stand und bleiben stabil. Nachhaltige Dämmstoffe haben hier sogar Vorteile: „Naturdämmstoffe sind nicht brennend abtropfend, wenig rauchbildend und die Brandintensität nimmt nicht durch schnelle Hohlraumbildung noch schlagartig zu“, heißt es in der Marktübersicht der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Und der Rauch ist längst nicht so giftig!

Tipp: Bei der Planung sollten Sie Experten konsultieren, ob und wo Ihre Landesbauordnung natürliche Dämmstoffe zulässt. 


Vorurteil 4: Zieht Schimmel und Ungeziefer an 

Schimmel, Mäuse oder Insekten in der Dämmschicht – ein Horror für jeden Hausbesitzer. Die Angst ist zum Glück unbegründet. Flachs und Hanf haben sogar einen natürlichen Schutz vor Schimmel- und Schadinsektenbefall eingebaut. Zudem wirken sie feuchtigkeitsregulierend und bieten aufgrund ihrer großen Wärmespeicherfähigkeit optimalen Sommerhitze-Schutz. 

Ähnliches lässt sich auch für die anderen Ökodämmstoffe behaupten, wenn die Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden. 

So finanzieren Sie Ihre ökologische Dämmung

Die Vorteile der ökologischen Dämmung liegen auf der Hand. Aber wie möchten Sie Ihre nachhaltige Modernisierung finanzieren? Mit unserem Modernisierungskredit sichern Sie sich dauerhaft günstige Zinsen, kommen in den Genuss eines Zinsvorteils und leisten mit Ihrem Vorhaben einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

In der persönlichen Beratung gehen wir auf Ihre konkreten Wünsche und Absichten ein. Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten. Er entwickelt mit Ihnen einen langfristigen Finanzierungsplan und erklärt Ihnen die einzelnen Schritte der Baufinanzierung.

Persönliche Beratung

Unsere Heimatexperten vor Ort sind jederzeit gerne für Sie da.

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Sind ökologische Dämmstoffe wohngesund?

Gut zu wissen: Ökologische Dämmung ist nicht automatisch gesund. Auch Ökodämmstoffen können bei der Verarbeitung schädliche Substanzen beigesetzt werden. Zum Beispiel um den Brandschutz zu erhöhen oder die Haltbarkeit zu verlängern. 

Unser Tipp: Achten Sie produktbezogen auf Siegel wie Blauer Engel, natureplus, Eco Institut Label oder von Sentinel Haus.


Fazit zur ökologischen Dämmung

Eine Hausdämmung mit Naturmaterialien ist längst nicht nur etwas für Ökofreaks. Es lohnt sich in jedem Fall, vergleichsweise Angebote einzuholen.

Das Fazit zur ökologischen Dämmung überlassen wir Andreas Schütte, FNR-Geschäftsführer: “Bei richtigem Einbau und Kenntnis der Materialeigenschaften stehen Naturdämmstoffe in Langlebigkeit und Dauerhaftigkeit anderen Dämmstoffen jedoch in nichts nach, sondern sie punkten obendrein mit ihren Vorzügen in umwelt- und gesundheitsrelevanter sowie in bauphysikalischer Hinsicht.” 


Ökologische Dämmung: Fragen und Antworten

Welche Dämmung ist am umweltfreundlichsten?

Grundsätzlich sind fast alle ökologischen Dämmstoffe umweltfreundlich. Allerdings sollten Sie beachten, dass einige Öko-Dämmstoffe noch chemisch behandelt werden, um zum Beispiel die Brandschutzvorgaben zu erfüllen. In Sachen Nachhaltigkeit sind bei der ökologischen Dämmung auch die regionale Verfügbarkeit und eventuelle Transportwege zu beachten. Und auch die bei der Herstellung der Produkte verwendete Energie ist Faktor, der bei der Ökobilanz wichtig ist. So verbrauchen Schütt- oder Einblasdämmungen wie Zellulose weniger Energie in der Herstellung als Dämmplatten.

Der wohl am häufigsten verwendete Öko-Dämmstoff ist Zellulose, das aus Altpapier gewonnen wird. Regional in Hülle und Fülle vorhanden ist Stroh, das als natürlicher Dämmstoff eine immer größere Rolle spielt.

Ist Steinwolle ein ökologischer Dämmstoff?

Steinwolle wird aus geschmolzenem Basalt- oder Diabasgestein durch einen künstlichen Produktionsprozess gewonnen und ist somit kein wirklich "natürlicher" Dämmstoff; gleichwohl sind natürliche Materialien der Quell von Steinwolle. Die Mineralwolle ist wie beschrieben kein reines Naturprodukt, hat aber mehrere ökologische Vorteile: der Energieaufwand bei der Herstellung ist relativ gering, und Dämmungen aus Steinwolle lassen sich gut recyceln. Einziger Nachteil: bei der Herstellung werden diverse Chemikalien eingesetzt.

Welche Dämmung ist gesund?

Auch Öko-Dämmstoffe haben oft chemische Zusätze, um das Material feuerfest zu machen und vor Schädlingen zu schützen. Allerdings muss Chemie nicht automatisch auch "künstlich" bedeuten. Oft werden Zusätze wie Soda, Ammoniumsulfat oder Mais- bzw. Kartoffelstärke eingesetzt. Diese Zusätze sind aber für Gesundheit und Umwelt unbedenklich. 

Wo finde ich weitere Produktinfos zu ökologischen Dämmstoffen?

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ist Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das FNR hat eine umfassende Produktdatenbank Dämmstoffe erstellt. Diese bietet für Verbraucher, Handwerker und Bauwillige die Möglichkeit, den geeigneten Dämmstoff für ihr jeweiliges Bauvorhaben zu finden. Gelistete Produkte werden mit ausführlicher Produktbeschreibung, Gütezeichen und Produkt-Links vorgestellt.

    

Gute Beratung ist unverzichtbar

Sie möchten Ihr Haus mit ökologischen Baustoffen bauen oder energetisch sanieren? Sie suchen für Ihr Vorhaben nach einer sicheren Finanzierungsmöglichkeit? Unsere Heimatexperten erarbeiten mit Ihnen einen Finanzierungsplan, klären Fragen und gehen auf Ihre Wünsche ein. Vereinbaren Sie einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


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