Fernwärme: Mehr zu Kosten, Technik und Verfügbarkeit
- So funktioniert Fernwärme
- Kosten und Nutzen der Heizungsart
- Die wesentlichen Vor- und Nachteile
Fernwärme kann eine komfortable und umweltschonende Form der Wärmeversorgung sein, hat aber auch Nachteile. Lesen Sie hier, ob der Anschluss an ein Wärmenetz für Ihr Gebäude überlegenswert ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Anders als bei einer Gasheizung, einer Pelletheizung oder einer Wärmepumpe gibt es bei der Fernwärme keine Heizungsanlage im Gebäude. Die Heizenergie wird bei Fernwärme in einem externen Kraftwerk – meist nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung – erzeugt. Als Primärenergiequellen kommen neben fossilen Brennstoffen wie Erdgas und Kohle zunehmend Abwärme aus Industrieprozessen und Müllverwertung sowie erneuerbare Energien wie Geothermie oder Solarthermie zum Einsatz; als Wärmeträger dient Wasser.
Das heiße Wasser gelangt über gedämmte ober- und unterirdische Rohre zu der sogenannten Hausübergabestation im Gebäude. Sie regelt den Druck und die Durchflussmenge des Fernwärmewassers. Die Nutzer im Haus können das heiße Wasser sofort für Raumwärme und meist auch Warmwasser verbrauchen. Anschließend geht das abgekühlte Wasser zurück ins Wärmenetz. Die Fernwärmeversorgung bildet damit einen geschlossenen Kreislauf.
Je nachdem wie groß ein solches zusammenhängendes Rohrnetz vom Kraftwerk zu den Gebäuden ist, spricht man von einem Fernwärmenetz oder Nahwärmenetz. Eine klare Abgrenzung zwischen diesen beiden Formaten gibt es jedoch nicht.
Nach Schätzungen des Umweltbundesamtes gibt es derzeit rund 5.000 Wärmenetze in Deutschland. Im Jahr 2022 waren nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) 14,2 Prozent aller Wohnungen, also mehr als fünf Millionen Haushalte, an ein Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen. Künftig sollen jährlich 100.000 Gebäude hinzukommen, so das Ziel der Bundesregierung. Langfristig sollen Wärmenetze die Versorgung von 30 bis 50 Prozent aller Gebäude sichern.
Voraussetzung dafür ist ein enormer Ausbau der Netze, die zugleich dekarbonisiert werden sollen, also ohne fossilie Energieträger wie Kohle, Gas oder Öl auskommen. Bis zum Jahr 2045 sollen die Netze vollständig klimaneutral betrieben werden. Diese Umgestaltung zu planen, ist aktuell Aufgabe der Kommunen. Städte und Gemeinden mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorlegen, kleinere Kommunen haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit.
Ein wesentlicher Grund für die wachsende Bedeutung der Fernwärme ist: Mit einem dekarbonisierten Wärmenetz können auf einen Schlag ganz viele Abnehmer klimaneutral heizen. Das beschleunigt die Wärmewende in Wohngebäuden. In jedem einzelnen Gebäude die Heizung auf erneuerbare Energien umzustellen, ist wesentlich aufwändiger und teurer und dauert länger.
Fernwärme ist bei Weitem nicht überall verfügbar und damit für Wohneigentümer nur eingeschränkt eine Option für die Heizung im Gebäude. Der Bau der Kraftwerke und die Verlegung des Rohrnetzes sind mit erheblichen Investitionen verbunden. Das finanzieren die Kunden anteilig über ihren Grundpreis mit.
Für den Versorger ist ein Wärmenetz dann wirtschaftlich attraktiv, wenn er in einem möglichst kleinen Gebiet möglichst viele Abnehmer mit einem hohen Wärmebedarf hat. Deshalb sind dicht bebaute Regionen und Stadtteile klassische Fernwärmegebiete. Häufig sind sogenannte Anker – Schulen, Krankenhäuser oder Gewerbeansiedlungen – die "Keimzellen" von Netzen.
Für den Standort der Kraftwerke wiederum ist die Erreichbarkeit der Energieträger ein wichtiges Kriterium. So kann sich im ländlichen Raum ein Wärmenetz lohnen, wenn dort Biogas oder Holzhackschnitzel in größeren Mengen zur Verfügung stehen.
In Neubaugebieten mit vielen Häusern mit hohem energetischen Standard und geringem Wärmebedarf oder in dünn besiedelten ländlichen Regionen mit weiten Wegen vom Kraftwerk zu den einzelnen Verbrauchern sind Wärmenetze eher selten, interessierte Eigentümer können sich beim Bauamt vor Ort und beim kommunalen Fernwärmelieferanten erkundigen, ob ihr Gebäude in einem bestehenden oder auch künftig geplanten Versorgungsgebiet liegt.
In einigen Kommunen gibt es einen Anschluss- und Benutzungszwang bei der Fernwärme. Dort haben Eigentümer keine Wahl. Wenn Sie Eigentümer eines Bestandsgebäudes sind, das in einem Wärmenetzgebiet liegt, kann der freiwillige Umstieg auf einen Fernwärmeanschluss bei der nächsten anstehenden Heizungserneuerung für Sie eine spannende Option sein. Denn in vielen Altbauten lassen sich Wärmepumpen nur dann effizient betreiben, wenn der energetische Standard der Fassadendämmung verbessert wird. Außerdem gestalten sich Bohrungen für Erdwärmeheizungen, aber auch die Aufstellung von Luft-Wasser-Wärmepumpen bei enger Bebauung, manchmal schwierig.
Gibt es vor Ort noch kein Wärmenetz, so sollten Sie sich dennoch beim kommunalen Bauamt oder beim örtlichen Versorger nach Ausbauplänen erkundigen. Vielleicht gibt es ja auch bereits erste Wärmeplanungen. Ist Ihre Heizung noch voll funktionsfähig, können Sie die Heizungserneuerung unter Umständen bis zum Netzausbau hinauszögern.
Sinnvoll ist auf jeden Fall einen Energieberater hinzuzuziehen. So erhalten Sie eine Einschätzung, ob Fernwärme tatsächlich für Ihr Haus die beste Heizungsart ist. Und Sie wissen, welche Alternativen es gibt.
Wer auf nachhaltige Heizmethoden umrüsten möchte, muss hierfür gegebenenfalls einen Kredit aufnehmen.
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Hinzu kommt: Fernwärme kann eine sehr klimafreundliche Heizungsform sein: Zum einen ist die Energieausbeute speziell in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit 80 bis 90 Prozent sehr hoch. Zum anderen müssen die Netze spätestens ab 2045 klimaneutral sein.
Auch finanzielle Überlegungen können für einen Wärmenetzanschluss sprechen. In manch einem Bestandsgebäude im innerstädtischen Bereich, wo eine Wärmepumpe nur mit hohem Umbauaufwand effizient betrieben werden kann, ist Fernwärme eine wirtschaftlich interessante Alternative. Mit einem Fernwärmeanschluss erfüllen Eigentümer die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes 2024. Der Staat unterstützt den Anschluss an ein Wärmenetz durch Fördermittel. Auch Stadtwerke und Kommunen vergeben Zuschüsse.
Die einmaligen Kosten für einen Neuanschluss an ein Fernwärmenetz liegen bei einem kleineren Gebäude zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Sie umfassen unter anderem die Entsorgung des bisherigen Wärmeerzeugers, den Anschluss an das Wärmenetz, die Installation der Übergabestation und die Einstellung der Wärmeverteilung im Gebäude.
Die laufenden Kosten für die Heizung mit Fernwärme fallen je nach Lieferant sehr unterschiedlich aus. Maßgebliche Faktoren sind dabei die Kosten für die Energieträger sowie die Größe und Struktur des Netzes. Die monatlichen Kosten setzen sich in der Regel aus einem festen Grundpreis – auch Anschlusswert oder Leistungspreis genannt – und einem Arbeitspreis pro verbrauchter Kilowattstunde zusammen. Laut Verbraucherzentralen macht der Grundpreis im Schnitt 25 Prozent des Gesamtpreises aus, Stiftung Warentest geht von ca. 30 Prozent aus. Die Unterschiede bei den laufenden Kosten sind gewaltig. Die gemeinnützige Beratungsorganisation co2online hat deutschlandweit die Preise von 180 Fernwärme-Versorgern verglichen. Dabei kam heraus: Zwischen dem günstigsten und dem teuersten Anbieter gibt es bei einem Muster-Einfamilienhaus eine Differenz von 341 Euro – pro Monat!
Um belastbar beurteilen zu können, ob sich Fernwärme für Sie lohnt oder eine andere Heizung günstiger ist, müssen Sie einen sogenannten Vollkostenvergleich anstellen. Das heißt: Sie stellen für Fernwärme und eine andere Heizungsart sämtliche anfallenden Investitions- und Betriebskosten über den Nutzungszeitraum der Heizung zusammen und vergleichen die beiden Summen. Dabei müssen Sie auch Betriebskosten wie den Schornsteinfeger berücksichtigen.
Laut dem Heizspiegel für Deutschland gab es bei den Heizkosten für 2022 folgende Aufstellung der durchschnittlichen Energiepreise 2022:
Energieträger | Cent pro kW/h |
---|---|
Fernwäme | 11,85 |
Heizöl | 16,25 |
Erdgas | 12,92 |
Holzpellets | 10,78 |
Holzhackschnitzel | 3,98 |
Den Anschluss an ein Wärmenetz unterstützt der Staat mit einem Investitionszuschuss im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM). Aktuell beträgt der Satz für die Grundförderung 30 Prozent. Mithilfe weiterer Boni kann sich diese Förderung auf bis zu 70 Prozent, maximal aber 21.000 Euro, erhöhen. Hier finden Sie die aktuellen Infos zur Heizungsförderung.
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Sie wollen Ihre Heizung austauschen? Dann könnten Sie diese Artikel zur Heizungsplanung und -förderung interessieren:
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