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Heizungssystem:
Welche Heizung ist die richtige?

  • Kriterien für Heizungswahl
  • Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizungen
  • Förderung und Finanzierung von Heizungssystemen

Bei der Wahl des Heizungssystems spielen neben dem Budget auch die Vor- und Nachteile eine Rolle. Hier ein Überblick über Kosten, Nutzen und Fördermöglichkeiten der wichtigsten Heizungssysteme.

    

Welche Heizung ist die richtige?

Wann lohnt sich ein Brennwertkessel, wann passt eine Wärmepumpe oder eine Pelletheizung? Folgende Kriterien sollten Sie bei der Wahl des Heizungssystems beachten:

  • Anschaffungskosten: Wärmepumpen sind deutlich teurer als beispielsweise Gas-Brennwertkessel. Dafür winken hier hohe Förderanteile. Welche Heizung die passende ist, hängt auch davon ab, wieviel Sie langfristig an Heizkosten einsparen können. Angesichts der steigenden Energiepreise amortisieren sich die Investitionskosten heute schneller als in der Vergangenheit.
  • Eigener Anspruch: Nachhaltigkeit ist beim Heizen von immer größerer Bedeutung, aber wie wichtig ist Ihnen persönlich das Thema Umweltfreundlichkeit? Die nachhaltigsten Varianten sind aktuell leider noch mit höheren Kosten verbunden als konventionelle (Kompromiss-)Lösungen.
  • Vorhandener Platz: Die verschiedenen Heizsysteme unterscheiden sich auch hinsichtlich des Raumes, den sie benötigen. Eine Pelletheizung ist umweltfreundlich, nimmt aber aufgrund der Lagerung der Holzpellets viel Platz ein.
  • Gesetzliche Vorgaben: Mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch bekannt als Heizungsgesetz, sollen die klimapolitischen Vorgaben im Gebäudesektor erfüllt werden. Danach gilt faktisch ab 2045 ein Verbot des Einbaus von fossilen Heizungen.

Wenn Sie Heizsysteme vergleichen wird klar, dass Sie im Grunde mit allen neueren Methoden einen hohen Betrag an Heizkosten einsparen. Dem gegenüber stehen zum Teil hohe Anschaffungskosten. Diese relativieren sich bestenfalls durch gute Fördermöglichkeiten.


Heizungssystem: Was versteht man unter Brennwerttechnik?

Wenn Sie Heizsysteme vergleichen, wird Ihnen oft der Begriff Brennwert begegnen. Bei der nutzbaren Energie von Heizungsanlagen unterscheidet man zwischen Heizwert und Brennwert. Im Verbrennungsprozess geben Energieträger den Großteil ihres Energieinhalts direkt als Wärme ab. Bei einem herkömmlichen Heizkessel ohne Brennwerttechnik entweicht das im Abgas befindliche Wasser als Dampf ungenutzt in die Umgebung. Die nutzbare Energiemenge wird in diesem Fall als Heizwert bezeichnet.

Bei Brennwertheizungen kühlt das abgekühlte Heizwasser die bei der Verbrennung entstehenden heißen Abgase. Der Wasserdampf in diesen Abgasen kondensiert und es entsteht die sogenannte Kondensationswärme. Diese wird dann wiederum genutzt, um das Heizwasser zu erwärmen. Durch diesen "Brennwerteffekt" verbessert sich der Nutzungsgrad des Heizungsystems. Diese höher nutzbare Energiemenge wird Brennwert genannt.

Die Brennwert-Technik gibt es heute für nahezu alle Heizgeräte. Neben Öl- oder Gas-Brennwertheizungen gibt es die effiziente Technik auch für andere Heizungsarten wie Pelletheizungen. Durch die Nutzung von Brennwert-Technik können Sie bis zu 30 Prozent Ihrer Heizkosten einsparen – gleichzeitig verbessern Sie so Ihre CO2-Bilanz.

Technik, Kosten, Förderung: Alles Wissenswerte zur Brennwertheizung


Heizungssystem: Vor- & Nachteile einer Gas-Brennwertheizung

Gaskessel mit Brennwerttechnik
Ein moderner Gaskessel nimmt heute nur wenig Platz für sich in Anspruch. (Quelle: iStock Grassetto)

Gaskessel mit Brennwerttechnik dominieren den Markt. Knapp 14 Millionen Gas-Kessel (Brenn- und Heizwert) waren 2020 verbaut. Seit 2007 ist die Kombination mit Brennwerttechnik auf dem Vormarsch.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Erneuerung der Heizanlage durch einen Gas-Brennwertkessel kostet bei einem Einfamilienhaus rund 6.000 bis 8.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für den Einbau. Je nach erforderlichen Maßnahmen können die Kosten auch bis zu 15.000 Euro und mehr betragen.
  • Die Brennstoffkosten für Gas lagen laut dem Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDWE) für Haushalte in Einfamilienhäusern (EFH) mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh im Jahresmittel 2023 bei 13,99 ct/kWh. (Stand: November 2023).
     
Vorteile  Nachteile
Hocheffiziente Ausnutzung des Brennstoffs mit Wirkungsgraden nahe 100 Prozent durch Brennwerttechnik. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BEDW) hat sich der Preis im Vergleich der Jahre 2021 und 2022 mehr als verdoppelt. Eine Überbrückung von Hochpreisphasen durch Vorratshaltung ist nicht möglich.
Dank niedriger Anschaffungskosten und Einsparungen gegenüber einer Ölheizung rechnet sich ein Gas-Brennwertkessel bereits nach wenigen Jahren.
Gas ist ein fossiler Brennstoff mit begrenzten Ressourcen und relativ hohen CO2-Emissionen. Durch die sukzessive Anhebung der CO2-Steuer für Gas wird sich auch der Gaspreis in den kommenden Jahren ständig erhöhen.
Große Gerätevielfalt, meist auch kombinierbar mit erneuerbarer Energie (Solarthermie). Bei politischen Konflikten ist die Versorgung unter Umständen gefährdet. Weniger als 20 Prozent werden aus heimischen Quellen gedeckt. 

Heizungssystem: Vor- & Nachteile einer Öl-Brennwertheizung

Ölheizung - Wie ist der IST Zustand
Auch eine moderne Öl-Brennwertheizung braucht etwas Platz, meist wird sie in einem separaten Raum im Heizungskeller installiert. (Quelle: iStock Grassetto)

Ölkessel waren lange der Heizungs-Klassiker, die Standardantwort auf die Frage, welche Heizung genutzt wird. Inzwischen gilt das ausschließliche Heizen mit Öl aber nicht mehr als zukunftsfähig.
Wer (noch) nicht komplett auf nachhaltige Heizmethoden umsteigen möchte, kann sich auch für eine Zwischenvariante entscheiden: Eine Nachrüstung mit Brennwerttechnik ist vergleichsweise günstig und senkt Ihre Heizkosten. Allerdings gilt es hier, die gesetzlichen Vorgaben zu beachten (siehe nächster Punkt). Auch eine Kombination mit nachhaltigen Anlagen wie einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage ist meist problemlos möglich.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Erneuerung der Heizanlage durch eine Öl-Brennwertheizung kostet bei einem Einfamilienhaus rund 8.000 bis 10.000 Euro, je nach Sanierungsaufwand und gewählter Anlage können die Kosten auch darüber liegen.
  • Die Brennstoffkosten bei Öl haben sich nach dem enormen Anstieg in 2022 zwar wieder leicht erholt. Sie liegen mit 104,30 Euro pro 100 Liter aber immer noch auf einem hohen Niveau (Stand: Dezember 2023, Quelle: heizoel24.de).
     
Vorteile Nachteile
Hocheffiziente Ausnutzung des Brennstoffs mit Wirkungsgraden nahe 100 Prozent durch Brennwerttechnik.
Hohe Abhängigkeit von Ölpreisen am Weltmarkt; weiter steigende Preise bei starken Schwankungen wahrscheinlich.
Die Anschaffungskosten sind günstiger als bei regenerativen Heizsystemen.
Ausreichend Platz für Öltank erforderlich.
Bevorratung macht ggf. gezielten Einkauf in Niedrig-
preisphasen möglich.
Fossiler Brennstoff mit begrenzten Ressourcen und
relativ hohen CO2-Emissionen. Wie bei Gas wird auch bei Öl die CO2-Steuer die Preise sukzessive verteuern.

Austauschpflicht für Öl- und Gasheizungen

Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Nachfolger der Energieeinsparverordnung (EnEV), des Energieeinspargesetzes (EnEG) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG). Im GEG sind zahlreiche Anforderungen an Öl- und Gasheizungen festgeschrieben.

Im Rahmen der Sanierungspflicht müssen Sie in der Regel spätestens nach 30 Jahren Ihre alte Öl- oder Gasheizung durch eine moderne Anlage ersetzen. Entscheidend ist das Alter des Heizkessels. Von der Austauschpflicht gibt es allerdings mehrere Ausnahmen:

  • Sie bewohnen Ihr Ein- oder Zweifamilienhaus seit dem 1. Februar 2002 selbst.
  • Ihre Heizung hat eine Nennleistung unter 4 Kilowatt oder über 400 Kilowatt.
  • Ihr Gas- oder Ölkessel dient nur zur Warmwassererzeugung.
  • Ihre Gas- oder Ölheizung wird als Einzelraumheizung genutzt.

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (auch als Heizungsgesetz bekannt) im September 2023 wurden auch die Anforderungen an einen Heizungseinbau beziehungsweise Heizungstausch ab dem 01.01.2024 neu formuliert. Danach dürfen in Neubaugebieten nur noch Heizungen verbaut werden, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. 

Bei Bestandsbauten gibt es keine Austauschpflicht. Hier wird die Umstellung auf klimafreundliches Heizen an die kommunale Wärmeplanung gekoppelt, die an bestimmte Fristen gebunden ist. Bis dahin können bestehende Heizungen weiterbetrieben und defekte Anlagen repariert werden. Ist die Heizung irreparabel kaputt, gelten mehrjährige Übergangsfristen. 

Langfristig werden die schärferen Gesetze zugunsten energiesparender Methoden und die CO2-Bepreisung aber dazu führen, dass sich jeder Hauseigentümer Gedanken über alternative Heizmethoden ohne Öl und Gas machen muss.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Austausch der Ölheizung.

So finanzieren Sie den Heizungstausch

Auch wenn Sie einen Teil der Kosten durch Fördermöglichkeiten einsparen, müssen Sie womöglich für den Austausch der Heizungsanlage einen Kredit aufnehmen. Oder stehen sogar weitreichende Sanierungsmaßnahmen wie eine Dachdämmung bei Ihnen an?

Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über die optimale Nutzung von Fördermöglichkeiten und die Finanzierung Ihres Vorhabens. Wenn Sie eine energetische Sanierung planen, berät Sie unser Heimatexperte gerne und geht auch auf Ihre offenen Fragen ein. Vereinbaren Sie unverbindlich einen Termin.

Lassen Sie sich zum Thema Modernisieren & Förderung beraten – Ihr Heimatexperte vor Ort freut sich auf Sie.

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Modernes Heizungsystem: Pelletheizung

Ausgestreckte Hand mit Pellets vor geöffnetem Sack mit Pellets am Boden
Holz ist ein nachwachsender, CO2-neutraler Brennstoff. (Quelle: Ocskay Mark/stock.adobe.com)

Bei der Frage, welche Heizung in Frage kommt, sind Pelletheizungen gerade für umweltbewusste Hausbesitzer eine echte Alternative geworden.

Durch die Einführung der Pelletkessel kann man mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz heute komfortabel und vollautomatisch heizen. Große Pluspunkte der Pellets sind ihre gute Ökobilanz und die regionale Verfügbarkeit.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Der Pelletkessel für ein Einfamilienhaus kostet etwa 8.000 bis 12.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Lagerraum oder den Vorratsbehälter. So summieren sich die Gesamtkosten schnell auf rund 20.000 Euro. Einzelöfen gibt es ab etwa 3.000 Euro.
  • Auch Pellets sind vom starken Anstieg der Energiepreise betroffen. Eine Tonne Pellets kostete im August 2023 durchschnittlich 403,63 Euro pro Tonne, eine Kilowattstunde damit etwa 8,07 Cent (Quelle: Deutsches Pelletinstitut). Trotz der erhöhten Kosten besteht gegenüber Öl und Gas immer noch ein Preisvorteil.
     
Vorteile  Nachteile
Pellets sind CO2-neutral und umweltfreundlich, da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Voraussetzung für eine gute Ökobilanz ist, dass das Holz aus zertifizierten, heimischen Betrieben stammt. Im Vergleich zu Gas-Brennwertheizungen sind Pelletheizungen relativ teuer in der Anschaffung.
Die Verbrauchskosten sind meist günstiger als bei fossilen Brennstoffen. Für die Lagerung der Pellets brauchen Sie vergleichsweise viel Platz.
In Niedrigpreisphasen können Sie größere Mengen einkaufen und diese einlagern. Die Preisentwicklung ist unsicher, der Preis pro Tonne hat sich laut dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) im Betrachtungszeitraum Oktober 2021 bis Oktober 2022 um fast 200 Prozent erhöht und bei steigender Nachfrage wird es schwieriger, den Bedarf nur mit heimischen Holzpellets zu decken.

Modernes Heizungssystem: Wärmepumpe

Wärmepumpe steht vor einem Einfamilienhaus
Wärmepumpen zählen zur Schlüsseltechnologie bei der Wärmewende. (Quelle: Hermann - stock.adobe.com)

Wenn die Bedingungen stimmen, heizt man mit Wärmepumpen besonders preisgünstig und umweltfreundlich. Denn die genutzte Energie – aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft – steht in der Umwelt nahezu unbegrenzt zur Verfügung.

Um die gespeicherte Wärme zum Heizen nutzbar zu machen, ist Strom als Antriebsenergie erforderlich. Effiziente Wärmepumpen können aus einer Kilowattstunde Strom mehr als vier Kilowattstunden Wärme gewinnen.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Verbrauchskosten hängen von der Jahresarbeitszahl (JAZ) und dem Strompreis ab. Aktuell liegt der Strompreis bei rund 40 Cent/kWh, in den letzten Jahren sind die Strompreise kontinuierlich gestiegen. Effiziente Wärmepumpen kommen aber mit einem niedrigen Stromanteil aus.
  • Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind je nach Wärmequelle verschieden. Luft-Luft-Wärmepumpen kosten in der Anschaffung zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Bei Luft-Wasser- und Grundwasser-Wärmepumpen betragen die Investitionskosten zwischen 12.000 und 20.000 Euro, bei Erd-Wärmepumpen müssen Sie zwischen 10.000 und 15.000 Euro einkalkulieren. Dazu kommen noch die Anschluss- beziehungsweise Erschließungskosten. Diese liegen zwischen 2.000 und 12.000 Euro.
     
Vorteile Nachteile
Bei effizienten Systemen dürfen Sie mit sehr niedrigen Verbrauchskosten rechnen.
Wärmepumpen sind eine der teuersten nachhaltigen Heizsysteme, auch wegen den Kosten für die Erschließung der Wärmequelle.
Die CO2-Bilanz von Wärmepumpen ist umso besser, desto weniger Strom benötigt wird. Bei Altbauten mit hohem Energiebedarf und ohne Flächenheizung sind sie nur eingeschränkt geeignet.
Bei Wärmepumpen müssen Sie keinen Brennstoff lagern. Außerdem ist der Wartungsaufwand vergleichsweise gering.  

Modernes Heizungsystem: Solarthermie

Solarthermie: Solarkollektoren auf einem Hausdach
Mit Solarthermie lässt sich Wärme für das Heißwasser und/oder die Heizung gewinnen. (Quelle: stock.adobe.com - Studio Harmony)

Ähnlich wie bei der Photovoltaik (PV) wird bei der Solarthermie mithilfe von Solarmodulen aus der Sonne Energie gewonnen. Doch während PV-Module Strom erzeugen, wird durch Solarthermie die Sonnenenergie in Wärme umgewandelt. Diese lässt sich dann für die Aufbereitung für Heißwasser, für die Unterstützung der Heizung oder für beides gewinnen.

Wichtig zu wissen: Mit Solarthermie allein lässt sich nicht heizen. Eine solche Anlage dient immer nur zur Unterstützung eines bestehenden Heizsystems und macht dieses dann zu einer Hybridheizung. Scheint die Sonne, so werden nach Möglichkeit die solaren Erträge maximal ausgenutzt. Scheint sie nicht, springt das primäre Heizungssystem ein.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Investitionskosten für eine Solarthermie-Anlage belaufen sich bei der reinen Nutzung für Warmwasser auf rund 5.000 Euro. Bei der zusätzlichen Heizungsunterstützung sind sie rund doppelt so hoch.
  • Durch Solarthermie lassen sich bei den Kosten für das Heißwasser rund 50 bis 60 Prozent der dafür aufgewendeten Energiekosten einsparen. Bei den Heizkosten sind es rund ein Drittel.
     
Vorteile  Nachteile
Solarthermie lässt sich als Unterstützung für alle gängigen Heizungssysteme installieren. Solarthermie funktioniert nur in Verbindung mit einem primären Heizungssystem.
Sonnenenergie ist kostenlos Scheint die Sonne nicht, wird über Solarthermie keine Energie gewonnen.
Für Solarthermie gibt es attraktive Fördermittel Für die Installation müssen Dachflächen und deren Ausrichtung geeignet sein.

Mit Strom heizen: Elektroheizung

Ein großer Vorteil der Elektroheizung: Die einfache Installation.
Plug and play: der Vorteil einer Stromheizung ist die einfache Installation. (Quelle: iStock :Evgen_Prozhyrko)

Stromheizungen gibt es in Form von Speicherheizungen (manche kennen Sie noch als Nachtspeicherheizung), aber auch als Direktheizungen. Stromheizungen erzeugen Wärme sofort und geben diese auch direkt ab. Elektroheizungen eignen sich daher gut als zusätzliche Raumheizung, zum Beispiel in Bädern oder kleineren Zimmern.

Ein großer Vorteil von Stromheizungen ist ihre einfache Installation. Schwierig wird es bei der ökologischen Betrachtung der Energieeffizienz. Wird die Stromheizung mit konventionellem Strom betrieben, ist der Wirkungsgrad nicht sehr gut. Werden dagegen regenerative Energien wie zum Beispiel Photovoltaik eingesetzt, kann das die Ökobilanz einer Stromheizung deutlich verbessern.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Investitionskosten für eine Elektroheizung sind sehr gering und liegen im dreistelligen Euro-Bereich. Allerdings fressen die Betriebskosten angesichts steigender Strompreise diesen Vorteil schnell wieder auf.
Vorteile  Nachteile
Niedrige Anschaffungskosten, einfache Installation Ziemlich schlechte Energieausbeute
Geringer Platzbedarf, kein Lagerraum oder Bevorratung für/mit Brennstoffen nötig Hohe Betriebskosten durch steigende Strompreise
Wartungsfrei, kein (kostenpflichtiger) Check durch den Schornsteinfeger nötig Höhere Temperatur zur Erzielung von ausreichender Behaglichkeit nötig

Wasserstoffheizung: H2 ready als Alternative?

Produktions-Teststand einer H2-ready-Wasserstoffheizung
Die Wasserstoffheizung ist die jüngste Technik bei der Wärmeerzeugung. (Quelle: Vaillant GmbH)

Eine Gasheizung mit Wasserstoff kann für manch einen Hauseigentümer eine Option in der Heizungserneuerung sein. Die erste Generation der sogenannten H2-ready-Heizungen ist bereits erhältlich, die zweite in der Entwicklung. 

Im Zuge der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Erfüllungsoptionen ist der Einbau von Gasbrennwertgeräten zulässig, die so umgerüstet werden können, dass sie statt Erdgas Wasserstoff verbrennen. Diese Geräte werden auch als H2-ready-Heizungen bezeichnet. 

Die H2-ready-Heizungen der ersten Generation erlauben nur eine Nutzung von Erdgas mit einer maximalen Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff. Die der zweiten Generation funktionieren erstmal mit Erdgas. Wenn der Versorger sein Netz vollständig auf Wasserstoff umstellt, kann ein solches Gerät mit einem Umrüstkit des Herstellers zu 100 Prozent an den neuen Energieträger angepasst werden. 

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Ein Gasbrennwertgerät mit dem Prüfsiegel H2-ready für die Beimischung von bis zu 20 Volumenprozenten Wasserstoff kostet aktuell zwischen 9.000 und 11.000 Euro. Die Kosten für Geräte der zweiten Generation sind noch nicht bekannt (Stand: Oktober 2023).
     
Vorteile  Nachteile
Überschaubare Anschaffungskosten Neue, in der Praxis wenig erprobte Technologie
Im Zuge des GEG auch beim Heizungstausch zulässige Technik Betriebskosten lassen sich nur schwer voraussagen
Umweltschonend beim Einsatz von grünem Wasserstoff Durch Erdgasnutzung immer noch ein fossiler Energieträger

Mehr zum Thema in unserem Artikel Wasserstoffheizung: Für wen lohnt sich H2ready?


Hybridheizung: Zwei Systeme in einem 

Hybridheizungen verbinden zwei verschiedene Energieträger in einem System. So werden Gas, Öl oder Holz mit erneuerbaren Energien kombiniert. Das wäre zum Beispiel eine Gasheizung, die von Solarthermie für die Erwärmung des Brauchwassers unterstützt wird. Es gibt aber auch EE-Hybridheizungen. Diese nutzen verschiedene erneuerbare Energien gemeinsam, zum Beispiel eine Wärmepumpe in Kombination mit einem Pelletofen.

Erweitern lässt sich der Begriff noch, wenn Strom mit ins Spiel kommt. Auch die Einbindung einer Photovoltaik-Anlage ist konzeptionell oft sinnvoll, zum Beispiel zur Lieferung des Stroms für die Wärmepumpe. Zur optimalen Nutzung der Hybridheizung in Kombination mit einer PV-Anlage wird oft noch ein Solarstromspeicher verwendet.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Die Kosten für eine Hybridheizung sind schwer zu beziffern, kommt es doch auf die gewählte Kombination und den damit verbundenen Komponenten an. Die häufigste Kombination aus Gasheizung und Solarthermie kostet mindestens 20.000 Euro. Die Mehrkosten werden über den regenerativen Energieträger wieder eingespielt. In welcher Zeit, das sollten Interessenten vor der Anschaffung genau durchrechnen.
Vorteile  Nachteile
Hohe Versorgungssicherheit (fossiler Energieträger deckt Grundlast ab) Höhere Investitionskosten durch Technologie-Kombi
Kostenersparnis durch Einsatz regenerativer Energien Weiterhin (teilweise) Abhängigkeit von fossilen Energien
CO2-Reduzierung Höhere Wartungskosten

Blockheizkraftwerk und Brennstoffzelle 

Hinter Blockheizkraftwerken für Wohnhäuser (sogenannte Mini-/Mikro-BHKW) und der Brennstoffzellenheizung steckt die Idee, mit der Heizung auch Strom zu erzeugen.

Bei Mini- und Mikro-Blockheizkraftwerken treibt ein Motor einen Generator an, der Strom erzeugt. Die dabei anfallende Wärme wird dann über einen Wärmetauscher auf das Heizsystem übertragen.

Dagegen nutzen Brennstoffzellen die chemische Energie von Wasserstoff, um Wärme und Strom zu erzeugen. Dafür wird zunächst in einer Vorstufe innerhalb des Geräts Wasserstoff aus Erdgas gewonnen.

Beide Systeme fristen im privaten Wohnbereich ein Nischendasein. Gerade die Investition in ein Mini-BHKW lohnt sich nur, wenn viel Strom produziert und selbst verbraucht wird.


Fernwärme: Heiztechnologie der Zukunft?

Fernwärme: Kraftwerk mit Leitungen
Der Ausbau der Fernwärme ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. (Quelle: stock.adobe.com/Zsolt Biczó)

Im Zuge der Wärmewende soll Heizen möglichst klimaneutral werden. Ein Weg, um dieses Ziel zu erreichen, ist der Ausbau der Fernwärme. Hierbei fließt in einem externen Kraftwerk erzeugte Wärme direkt an die Übergabestation im Ein- oder Mehrfamilienhaus. Es gibt in diesem Sinne also keine lokale Heizungsanlage mehr.

Um den Ausbau des Fernwärmenetzes zu beschleunigen, müssen Kommunen. Städte und Gemeinden eine kommunale Wärmeplanung vornehmen. Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen diese bis zum 30. Juni 2026 vorlegen, kleinere Kommunen haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit.

Kosten & Sparpotenzial im Heizsystemvergleich

  • Der Neuanschluss an ein Fernwärmenetz kostet bei einem kleineren Gebäude zwischen 5.000 und 20.000 Euro. Die laufenden Kosten für die Heizung mit Fernwärme fallen je nach Lieferant sehr unterschiedlich aus. Die wichtigsten Faktoren dabei sind die Kosten für die Energieträger sowie die Größe und Struktur des Netzes.
Vorteile  Nachteile
keine lokale Heizungsanlage, keine Lagerkosten für Brennstoffe intransparente Preisgestaltung, lange Bindungsfristen
geringer Wartungsaufwand Abhängigkeit vom Lieferanten (keine Wechselmöglichkeit)
CO2-Reduzierung Höhere Wartungskosten

Weitere Infos zu dieser Heiztechnologie gibt's im Artikel "Fernwärme: Kosten, Technik und Verfügbarkeit".
 

+++ Heizungstausch: Förderung 2024 +++

Zuschüsse für den Heizungstausch

Zu einer Grundförderung von 30 Prozent gibt es weitere, gestaffelte Fördermittel. Die maximale Förderung beträgt 70 Prozent. Allerdings sind die förderfähigen Kosten auf maximal 30.000 Euro begrenzt, der höchste Förderbetrag liegt bei 21.000 Euro bzw. 23.500 Euro für Biomasseheizungen. Hier die Übersicht:

  • Maximal förderfähige Investitionskosten: bis zu 30.000 Euro für Heizung mit erneuerbarer Energie für die erste Wohneinheit.
  • Grundförderung: 30 Prozent Zuschuss. 
  • Einkommens-Bonus: zusätzlich 30 Prozent Zuschuss für Haushalte mit einem zu versteuerndem Einkommen unter 40.000 Euro.
  • Klimageschwindigkeits-Bonus: zusätzlich 20 Prozent für den frühzeitigen Austausch einer funktionsfähigen, mehr als 20 Jahre alten Gas- oder Biomasseheizung oder einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gas-Etagen- oder Nachtspeicherheizung. Dieser Bonus wird ausschließlich für Selbstnutzer gewährt. Er reduziert sich am 1. Januar 2029 auf 17 Prozentpunkte und in jedem zweiten Jahr um weitere drei Prozentpunkte. Für eine Pelletheizung gibt es den Klimageschwindigkeits-Bonus nur, wenn diese mit einer Solarthermie-Anlage, einer Wärmepumpe oder einer PV-Anlage gekoppelt wird. Diese zweite Komponente muss bilanziell die Trinkwassererwärmung vollständig decken können. Bislang musste eine Pelletheizung zwingend als solche Hybridanlage installiert werden, um überhaupt förderfähig zu sein. 
  • Effizienz-Bonus: 5 Prozent für Wärmepumpen, die als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder mit einem natürlichen Kältemittel betrieben werden. 
  • Emissionsminderungszuschlag: Einen Zuschlag von 2.500 Euro gibt es für Biomasseheizungen, vorausgesetzt diese liegen innerhalb eines Staub-Emissionsgrenzwertes von 2,5 mg/m³. Bei Biomasseheizungen wird künftig eine Anforderung belohnt, die zuletzt zwingend erfüllt werden musste, um überhaupt Fördermittel bekommen zu können. 
  • Rein rechnerisch ergäbe sich daraus ein maximaler Förderbetrag von 85 Prozent. Der Höchstfördersatz wird aber für Selbstnutzer auf 70 Prozent gedeckelt. Damit beträgt die maximale Fördersumme 21.000 Euro (bzw. 23.500 Euro für Biomasseheizungen). Vermietende können allerdings nur die Grundförderung in Höhe von 30 Prozent erhalten.  
 

Förderfähige Heizungstypen

Förderfähig sind nur noch folgende Heizungstypen:

ACHTUNG: Bei Hybridheizungen (zum Beispiel eine Wärmepumpe in Verbindung mit einer Gasheizung) ist nur der erneuerbare-Energien-Anteil förderfähig, bei wasserstofffähigen Heizungen nur die spezifischen Investitionsmehrausgaben im Vergleich zur konventionellen/fossilen Brennwertkesseltechnologie.


Förderkredit für den Heizungstausch

Überschreiten die Ausgaben für die neue Heizung die förderfähigen Höchstsummen, dann können selbstnutzende Eigentümer künftig auch einen zinsgünstigen Ergänzungskredit bei der KfW beantragen. Diese Kreditförderung beträgt maximal 120.000 Euro pro Wohneinheit. Eigentümer mit einem zu versteuerndem Haushaltsjahreseinkommen von maximal 90.000 Euro erhalten einen zusätzlichen Zinsvorteil. Der Ergänzungskredit kann auch für weitere Einzelmaßnahmen, zum Beispiel an der Gebäudehülle, genutzt werden. 


Beantragung und Übergangsregelung

Neu ist die Antragstellung für die Heizungsförderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dafür müssen Sie sich bei der KfW registrieren. Der Tausch der Heizung kann bereits seit Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 29. Dezember 2023 beauftragt werden. Für die Beantragung gilt eine Übergangsregelung: Der Antrag für die Förderung, vorausgesetzt die Förderrichtlinien werden eingehalten, muss bis zum 30. November 2024 gestellt werden für energetische Maßnahmen, die ab dem 1. Januar 2024 bis zum 31. August 2024 begonnen werden. Bei Beginn des Vorhabens danach muss die Zusage für die Förderung vor der Beauftragung wieder vorliegen.

Wichtig: Ab sofort darf die Förderung generell erst nach der Beauftragung eines Dienstleisters beantragt werden. Um das Risiko einer Förderabsage trotz erteiltem Auftrag zu minimieren, sollte der Vertrag eine Klausel mit einer auflösenden oder aufschiebenden Bedingung (in Bezug auf die Förderung) enthalten.

Gute Beratung ist unverzichtbar

Sie haben die Frage, welche Heizung die richtige ist für sich bereits beantwortet und suchen nach einer passenden Finanzierung? Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über Ihre Vorstellungen und Wünsche. Er nimmt sich gerne Zeit für Sie und bespricht mit Ihnen alle offenen Fragen. Profitieren Sie jetzt von unserer umfassenden Beratung.


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