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Hausinstallationen: Heizungsrohre verlegen und Leitungen erneuern

  • Warum Sie Hausinstallationen erneuern sollten 
  • Was zu beachten ist 
  • Mögliche Förderungen

Ob geerbt, überschrieben oder gekauft – in einer älteren Immobilie müssen Sie im Bereich der Hausinstallationen fast immer Heizungsrohre sowie Wasser-, Gas- und Elektroleitungen neu verlegen. Meist entsprechen sie weder den aktuellen Sicherheitsanforderungen noch dem modernen Wohnbedarf. Wie Sie dabei vorgehen und was Sie beachten müssen, erfahren Sie hier.


Versorgungsleitungen – die Infrastruktur der Immobilie

Die Überprüfung von Stromverteilung und Sicherungsanlage gibt Hinweise auf den Sanierungsbedarf. (Quelle: 501463040 - AzmanL)

Bei der Übernahme einer älteren Bestandsimmobilie ist die Überprüfung der Hausinstallationen und vor allem der Versorgungsleitungen ein zentraler erster Schritt, um den Aufwand der Haussanierung abzuschätzen.  

Je älter das zu modernisierende Haus, desto wahrscheinlicher muss hier grundlegend erneuert werden. Eine veränderte Aufteilung der Räume und moderne Komforterwartungen sind weitere Gründe, Elektriker und Klempner zu rufen. Denn alte Leitungen brauchen ein besonderes Augenmerk:

  • Strom: Sowohl Sicherungen als auch die Verteilung können veraltet sein und sogar Gefahrenquellen darstellen. Fast immer werden alte Anlagen beim Anschließen zahlreicher Geräte überlastet und zum Sicherheitsrisiko. Oft müssen Sie auch die Elektroleitungen erneuern. 
  • Wasserleitungen erneuern: Alte Leitungen können aus gesundheitsschädlichem Blei bestehen oder unhygienische Ablagerungen enthalten. Je älter sie sind, desto größer ist das Risiko eines Wasserrohrbruchs.
  • Heizungsrohre neu verlegen: Früher wurden Heizungsrohre aus Eisen verwendet, die irgendwann durchrosten oder – von Korrosion geschwächt – bei Schwingungen brechen können.
  • Gasleitung im Haus verlegen: Lassen Sie die Gasleitung in Abstimmung mit dem Versorger von einem Fachmann prüfen, der den Alterungszustand richtig einschätzen kann.

Besonders bei kleineren Bestandsimmobilien wird gern die Raumaufteilung geändert, oder es wird angebaut. Auch dabei ist der Eingriff in die Infrastruktur der Hausinstallationen unumgänglich.

Erweiterungen sind nur umsetzbar, wenn die Substanz der vorhandenen Versorgungsleitungen in gutem Zustand ist.


Elektroleitungen grundlegend erneuern

Bis in die Siebzigerjahre hinein nutzte man deutlich weniger elektrische Geräte als heute. Dementsprechend war das hausinterne Stromleitungsnetz ausgelegt. In vielen Häusern lässt sich beobachten, dass das System immer wieder erweitert wurde, allerdings manchmal unsachgemäß:

  • Die elektrischen Hausinstallationen entsprechen nur sehr selten den aktuellen Sicherheitsnormen.  
  • Oft fehlen Schutzleiter und Sicherheitsvorkehrungen in Nassräumen. Daraus können Gefahren für Mensch und Gebäude entstehen. 
  • Sehr alte Leitungen sind nur zweiadrig und lassen keinen Anschluss von Steckdosen und Schaltern nach aktuellen Sicherheitsvorschriften zu.

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Die Konsequenz ist klar: Die Elektroleitungen zu erneuern ist Grundbestandteil jeder Haussanierung. Der dafür nötige Material- und Arbeitsaufwand macht sich bezahlt:

  • Sie bekommen eine voll funktionstüchtige und vor allem sichere Hauselektrik, die Ihren Bedürfnissen entsprechend platzierte Steckdosen bietet.
  • Zusätzliche Funktionen werden ermöglicht – etwa in der Wand verlegte Lautsprecherkabel oder die künftige Ausstattung mit Smart-Home-Modulen.
Die Verlegung neuer Leitungen kann schnell hohe Kosten verursachen. Wenn Sie Fragen zu Finanzierung, Fördermöglichkeiten oder einem Modernisierungskredit haben, hilft Ihnen Ihr Heimatexperte gerne weiter.

Elektroleitungen erneuern: Bedarf erkennen

Ob Sanierungsdarf an den elektrischen Hausinstallationen besteht, können Sie anhand von zwei Indikatoren leicht erkennen:

  • Wie viele Steckdosen gibt es in einem Raum? Sind es nur eine oder zwei, reicht das auf keinen Fall für den sicheren Betrieb Ihrer Geräte. Für jedes sollte eine eigene feste Wandsteckdose vorhanden sein. Flexible Mehrfachstecker sind keine Dauerlösung und können bei starker Belastung eine erhebliche Brandgefahr darstellen!
  • Wie viele Sicherungen gibt es im Sicherungskasten? Jeder Stromkreis ist separat durch eine Schraubsicherung aus Porzellan oder einen flachen Sicherungsautomaten mit Kippschalter abgesichert. Sind überwiegend Porzellansicherungen vorhanden, dürfte die Elektrik recht betagt sein.
  • Wenn Sie modernere Sicherungsautomaten vorfinden, ist deren Anzahl ausschlaggebend. Sind es nur vier oder fünf, verfügt das Haus über zu wenige Stromkreise, um alle heutzutage üblichen Geräte betreiben zu können.
Eine verlässliche Einschätzung, ob Sie die Elektroleitungen erneuern müssen, kann natürlich nur der Fachmann geben.

 

Wasserleitungen erneuern: Bruchsicher und hygienisch

Alte Wasserrohre mit starken Ablagerungen. (Quelle: 166089287 - eldadcarin)

Früher bestanden Kaltwasserleitungen aus hochgiftigem Blei – das ist inzwischen generell verboten. Auch durch alte Rohre können Bakterien ins Wasser gelangen, die der Gesundheit schaden. 

  • Ein Austausch von Bleileitungen ist unumgänglich und zwingend vorgeschrieben.
  • Sie erkennen Bleileitungen an ihrem größeren Durchmesser und ihrer grauen Oberfläche, die beim Anritzen silbrig glänzt. 
  • Verbindungen – besonders zu neueren Kupferleitungen – sind mit einer Aufstülpung gelötet.
Sind schon Kupferleitungen neueren Datums verbaut, sollte ein Klempner einen Dichtigkeitstest durchführen und alle offenliegenden Leitungen und Verbindungen kritisch prüfen. So lässt sich herauszufinden, ob Sie die Wasserleitungen erneuern müssen.  
  • Grünliche oder kalkige Ablagerungen an gelöteten, gepressten oder geschraubten Verbindungen sind Hinweise auf Undichtigkeiten.
  • Ablagerungen im Inneren der Leitungen lassen sich erst dann feststellen, wenn der Wasserfluss deutlich reduziert ist. 
Seit einigen Jahren werden Wasserleitungen zunehmend aus Kunststoff gefertigt. Das Material ist geschmacksneutral und schadstofffrei und die Verbindungen werden gepresst. 

Neue Heizungsrohre verlegen: Sichere Wärme für Ihr Zuhause

Einen wesentlichen Teil der Hausinstallationen machen die Heizungsrohre aus. 

  • Rohre älteren Datums bestehen aus Eisen. Sind sie beispielsweise im Keller offen sichtbar, lassen sie sich an ihrem größeren Durchmesser erkennen.  
  • Während der Heizperiode können Sie sie auch leicht anhand ihrer Wärme identifizieren.
  • Da Eisen rostanfällig ist, können die Leitungen von innen korrodiert sein. Irgendwann halten sie dem Wasserdruck nicht mehr Stand und brechen.
Die Rostgefahr ist ein Hauptgrund dafür, im Rahmen der Haussanierung die Heizungsrohre zu erneuern. Hinzu kommt, dass sich im Lauf der Jahre Ablagerungen bilden, die den Wasserfluss innerhalb der Rohre behindern können.
 
Übrigens können bei älteren Anlagen auch die Heizkörper durchrosten. Der Installateur wird sie spätestens beim Anschluss der neuen Leitungen in Augenschein nehmen und gegebenenfalls den Ersatz durch neue Heizkörperempfehlen. Auch beim Umstieg auf eine Fußbodenheizung ist die Grunderneuerung der Rohre selbstverständlich.
Hausinstallation Wärmedämmung
Neue Heizungsrohre verlegen Handwerker mit eigener Wärmedämmung. (Quelle: nsj-images)


Wenn Sie neue Heizungsrohre verlegen, gibt es noch zwei weitere Vorteile: 

  • Aufgrund gesetzlicher Auflagen nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen alle frei verlaufenden Rohre wärmegedämmt sein. Dadurch ergibt sich eine Energie- und damit Kosteneinsparung.
  • Moderne Heizungsrohre haben einen deutlich geringeren Durchmesser als alte. Daher kann man sie bei Bedarf ohne größere Stemm- und Mauererarbeiten in speziellen Fußleistenkanälen verlegen und so Handwerkerkosten sparen.

Neue Gasleitung im Haus verlegen

Wenn Sie eine neue Gasleitung im Haus verlegen, steht dem neuen Herd nichts mehr im Wege. (Quelle: 694822750 - Grassetto)

Den Zustand älterer Gasleitungen kann nur der Fachmann beurteilen. Sind sie offen verlegt, überprüft er die Leitungen durch Inaugenscheinnahme und kontrolliert alle Verbindungen mit einem speziellen Prüfgerät auf ausströmendes Gas.  

An folgenden Punkten können Sie auch selbst erkennen, dass eventuell etwas nicht stimmt:

  • Einen ersten Hinweis auf Undichtigkeiten kann der Gaszähler liefern – wenn er Verbrauch anzeigt, obwohl weder gekocht noch geheizt wird, deutet das auf ein Leck hin. 
  • Innerhalb der Räume macht sich ausströmendes Erdgas durch einen stechenden Geruch bemerkbar. Dem von Natur aus geruchlosen Erdgas wird nämlich aus Sicherheitsgründen das stechend riechende Tetrahydrothiophen beigefügt, damit man austretendes Gas riechen kann.  
  • Es gibt Gaswarngeräte, die bei ausströmendem Gas akustische und optische Signale geben. Auf Wunsch wird die Inaugenscheinnahme der Gasleitungen beim jährlichen Besuch des Schornsteinfegers (Feuerstättenschau) vorgenommen. 
Falls Ihr Haus noch keinen Gasanschluss hat, Sie jedoch mit Gas heizen möchten, ist die Erneuerung der Hausinstallationen der optimale Zeitpunkt, um eine neue Gasleitung im Haus zu verlegen.

Neue Heizungsrohre und Leitungen verlegen lohnt sich

Die Installation neuer Versorgungsleitungen ist ein aufwendiges Unterfangen, weil sie fast ausschließlich in den Mauern verlegt werden. Allerdings ist diese Maßnahme unverzichtbar, wenn die Haussanierung nachhaltig sein soll: 

  • Neue Versorgungsleitungen halten länger, als man das Haus selbst bewohnen kann.  
  • Außerdem gibt Ihnen dieser Sanierungsschritt Sicherheit vor Gefahren für Gesundheit und Gebäude
  • Die Erneuerung stellt eine erhebliche Wertverbesserung der Immobilie dar.
Die Kosten, um Versorgungsleitungen wie Heizungsrohre zu erneuern, können nur vor Ort mit dem Architekten oder den Handwerkern ermittelt werden. Faustregeln oder Schätzpreise sind bei älteren Gebäuden nicht verlässlich. Am besten lassen Sie diese Maßnahmen von einem Architekten planen und beaufsichtigen:
  • Er erarbeitet die nötige Baubeschreibung und stellt die gegebenenfalls nötigen Bauanträge
  • Der Architekt hilft auch bei der Auswahl geeigneter Firmen und übernimmt die Bauleitung.  
  • Bei möglichen Baumängeln oder im Falle von Gewährleistungen steht er Ihnen zur Seite.
Heizungsrohre und Leitungen verlegen
Lassen Sie Ihre Maßnahmen von einem Architekten beaufsichtigen. (Quelle: iStock - 1264327700)

Gute Beratung ist unverzichtbar

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