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Autarkes Haus: So machen Sie sich unabhängig

  • So viel Autarkie ist möglich
  • Autark wohnen: Vorteile und Nachteile
  • Was kostet ein autarkes Haus?

Wie mache ich mich und mein Haus unabhängig(er)? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Ein autarkes Haus als Idealvorstellung – wir zeigen den Weg und die Hürden.

     

Autarkes Haus – was bedeutet eigentlich autark?

Was passiert, wenn die öffentliche Energieversorgung nicht mehr funktioniert? Wenn das Haus weder mit Strom noch mit Wärme beliefert wird? Angesichts steigender Energiepreise und einer ungewohnt instabilen Sicherheits- und Versorgungslage ist es nur allzu verständlich, dass sich Menschen diese Fragen stellen. Vor allem, weil immer wieder vor einem drohenden Blackout, also einem flächendeckenden Stromausfall, gewarnt wird.

Der Begriff Autarkie selbst bedeutet unabhängig beziehungsweise nicht auf Leistungen von außen angewiesen zu sein. In Bezug auf das Wohnen wird autark häufig über die Energiezufuhr definiert. Ein autarkes Haus produziert Strom und Wärme selbst und ist energetisch unabhängig von öffentlichen Versorgern.
Andere fassen den Begriff der Autarkie weiter. Für sie ist ein Haus erst dann unabhängig von der Außenwelt, wenn auch die Wasser- und Abwasserversorgung ohne kommunale Leitungen funktioniert. In Amerika hat sich dafür die Bezeichnung „off the grid“, also eine völlige Unabhängigkeit von allen Versorgungsnetzen, etabliert.

Die absolute Steigerung ist die Selbstversorgung. Dann ist nicht nur das Haus autark, sondern auch das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner. Zum Beispiel durch den Anbau von Obst und Gemüse und das Halten von Kleinvieh.

Grafische Darstellung der autarken Elemente

Wie viel Autarkie ist möglich?

Realistisch betrachtet ist ein hundertprozentig autarkes Haus derzeit nicht möglich. Zumindest nicht ohne größeren Komfortverzicht. Es gibt drei Faktoren, die den Autarkie-Level maßgeblich beeinflussen:

  1. Der Verbrauch: Je weniger Ressourcen verbraucht werden, desto leichter lässt sich die Autarkie herstellen.
  2. Die Selbstversorgung: Wer selbst herstellt, was er verbraucht, macht sich und sein Haus autark.
  3. Die Speicherung: Da der Verbrauch abhängig ist von Jahres- und Tageszeiten, führt der Weg zur Autarkie nicht am Lagern und Speichern vorbei.

Soll ein Haus vollkommen autark sein, so müssen Interessenten dafür fünf Bereiche betrachten:

  • Stromautarkie
  • Wärmeautarkie
  • Wasserautarkie
  • Abwasserautarkie
  • Lebensmittel-Autarkie

Unsere Tabelle soll die verschiedenen Autarkie-Level aufzeigen. Bitte beachten Sie, dass die Aufstellung lediglich zur Veranschaulichung dient. Also, wie viel Autarkie darf es sein (von 5 = Maximum bis 0 = keine Autarkie)?

Autarkie-Level Strom Wärme Wasser Abwasser Lebensmittel
5 Groß dimensionierte PV-Anlage und Kleinwindanlage, Stromspeicher, gegebenenfalls Dieselgenerator
Solarthermie,
Wärmepumpe, eventuell Holzofen als Backup, Warmwasserspeicher
Regenwasserspeicher und Brunnen (Nutzung
für Waschmaschine, Toilettenspülung, Garten)
Kleinkläranlage
(Klein-)Viehhaltung, Fischzucht, Jagen und Angeln
4 PV-Anlage
oder Kleinwindanlage, kleiner Stromspeicher oder Stromcloud
Solarthermie,
Wärmepumpe
Regenwasserspeicher oder Brunnen (Nutzung
für den Garten)
Grauwasseraufbereitung Intensiver
Anbau von Obst, Gemüse, Nüssen und/oder Getreide
3 Kleine
PV-Anlage oder Kleinwindanlage, Zukauf notwendig
Solarthermie,
Wärmepumpe
Regentonne
zum Gießen
Grauwasser-Aufbereitung Konservierung
und Einlagerung von Lebensmitteln
2 Kleine
PV-Anlage (zum Beispiel Balkonkraftwerk), Zukauf notwendig
Wärmepumpe
und Gasheizung (Hybridlösung)
Kleine
Regentonne zum Gießen
Einfache
Grauwasser-Nutzung (zum Beispiel Badewannen-Wasser zur Toilettenspülung)
Ergänzender
Anbau von kleineren Mengen Obst & Gemüse
1 Einfache
Stromspar-Maßnahmen
Ölheizung,
Pelletheizung, verbesserte Dämmung
Einfache Sparmaßnahmen (zum Beispiel durch
Einhebelmischer)
Einfache
Sparmaßnahmen (zum Beispiel seltener Duschen)
Minimale Ergänzung (z. B. Küchenkräuter),
mehr Wiederverwertung
0 100
Prozent von externem Anbieter
Externe
Versorgung, zum Beispiel durch Fernwärme
Örtliche Wasserversorgung Normaler
Wasserverbrauch, Entsorgung über die öffentliche Kanalisation
Komplett externe
Versorgung (zum Beispiel Supermarkt)

Strom, Wärme, Wasser: So wird das Haus autark

Arbeiter installieren PV-Anlage auf einem Hausdach
Die Kraft der Sonne nutzen: PV-Anlagen sind ein gängiger Weg, um sich von externer Stromversorung unabhängiger zu machen. (Quelle: Getty Images/ArtistGNDphotography)

Autarkes Haus: Stromautarkie

Die Selbstversorgung mit Strom steht für ein autarkes Haus im Zentrum. Auf diesen Wegen können Sie sich von der externen Belieferung unabhängig machen: 

  • Photovoltaikanlage (zum Beispiel Solarzellen auf dem Dach oder Carport)
  • Windrad/Windturbine/Kleinwindanlage auf dem Grundstück
  • Diesel-Generator beziehungsweise Holzverstromung

Leider stehen weder Wind noch Sonne immer und in ausreichender Menge zur Verfügung. Ohne Zugang zum Stromnetz benötigen Sie zusätzlich Stromspeicher, aus denen Sie in wind- und sonnenlosen Zeiten selbsterzeugten Strom entnehmen können.

Derzeit werden vor allem Photovoltaikanlagen für die autarke Stromversorgung genutzt. Diese sind technisch ausgereift und im Vergleich zu Kleinwindanlagen kostengünstiger. Damit sich ein Vier-Personen-Haushalt autark mit Strom aus einer PV-Anlage versorgen kann, muss die Anlage schon sehr groß dimensioniert sein.

Wenn man von einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh und einer Leistung von 100 kWh pro Quadratmeter Solarpaneele ausgeht, benötigen Sie eine Gesamtfläche von 40 Quadratmetern. Da der Winkel und die Form des Daches oft nicht ideal sind, können PV-Anlagen aber häufig nicht ihre maximale Leistung liefern. Um auf der sicheren Seite zu sein, müssen Sie die Fläche daher oft noch größer kalkulieren. Für sonnenarme Tage benötigt ein autarkes Haus nach Möglichkeit zusätzlich noch ein privates Windrad.

Dabei gibt es auch Hindernisse auf dem Weg zur Stromautarkie

  • Die Speicher sind noch sehr teuer (rund 1.200 Euro pro Kilowatt). Die Investition steht einem wirtschaftlichen Betrieb heute noch im Weg. Weniger Autarkie ist hier mehr. Nutzen Sie alternativ eine Cloud-Lösung. Dabei speisen Sie Ihren überschüssigen Strom ins Netz ein und bekommen diesen gegen eine monatliche Grundgebühr vom Betreiber gutgeschrieben. Bei Bedarf können Sie den Strom wieder abrufen. Verbrauchen Sie allerdings mehr Strom als eingespeichert wurde, müssen Sie für diesen Mehrbedarf einen höheren Preis zahlen.
  • Gegen Kleinwindanlagen auf dem Grundstück gibt es häufig Klagen von den Nachbarn. Zum Beispiel, weil das Geräusch der Rotoren oder der Schattenwurf stören.

Wärmepumpe vor einem Einfamilienhaus Wärmepumpen sind dann autark, wenn die benötigte Stromzufuhr ebenfalls aus autarken Quellen kommt. (Quelle: Wolf GmbH)

Autarkes Haus: Wärmeautarkie

Abgesehen von der Gasheizung und Fernwärme sind die meisten Heizsysteme im Prinzip autark. Selbst eine Ölheizung sichert nach der Brennstofflieferung über eine Heizperiode ein warmes Zuhause. Dasselbe gilt für den klassischen Holzofen oder eine Pelletheizung.

Wenn es darum geht, sein Haus energetisch möglichst autark zu machen, ist aber in der Regel gemeint, dass nachhaltige Energie vor Ort produziert wird. Ohne Zufuhr von außen kann das nur Solarthermie oder eine Wärmepumpe. Wärmepumpen arbeiten allerdings mit Strom und sind nur dann vollkommen autark, wenn der Strom ebenfalls autark gewonnen wurde. Oft reicht aber der Strom aus einer PV-Anlage im Winter nicht aus, um die Wärmepumpe zu betreiben.

Letztlich bleibt auf der theoretischen Ebene nur die Solarthermie, die ganz ohne Brennstoff-Lieferung Wärme in Ihr Zuhause bringt. Leider reicht die gesammelte Solarenergie aber in der Regel nicht, um ein Einfamilienhaus mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen.

Um einen höheren Grad an Autarkie zu erreichen, ist zusätzlich ein Holzofen denkbar, da die Brennstoff-Beschaffung (Holzscheite) auch lokal organisiert werden kann. Nutzen Sie einen wasserführenden Kaminofen, kann er die Solarthermie bei der Wärmeproduktion unterstützen.

Hindernisse auf dem Weg zur Wärmeautarkie:

  • Je älter und schlechter gedämmt ein Haus ist, desto schwerer ist es, das Haus über eine Wärmepumpe oder Solarthermie ausreichend mit Wärme zu versorgen.
  • Bei Niedrigenergiehäusern (KfW-Effizienzhäuser etc.) oder Tiny Houses stehen die Chancen auf einen höheren Autarkie-Grad im Prinzip besser. Allerdings besteht oft ein Platzproblem, da Photovoltaik und Solarthermie um die sonnenverwöhnten Dachflächen konkurrieren.

Wärmepumpen sind dann autark, wenn die Stromzufuhr ebenfalls über autarke Quellen erfolgt. Die Nutzung von Regenwasser ist in Deutschland nur zu bestimmten Zwecken gestattet. (Quelle: stock.adobe.com/Hamik)

Autarke Wasserversorgung: Frischwasser und Abwasser

Echte Autarkie ist nur gegeben, wenn ein Haus nicht an die Kanalisation angeschlossen ist und Hauseigentümer selbst für das Trinkwasser und die Entsorgung und Wiederaufbereitung des Abwassers sorgen. Theoretisch ist das möglich. Wenn es in der Region erlaubt ist, lässt sich im Garten ein Brunnen bohren und Regenwasser auffangen.

Dass es in Deutschland nur bei der Theorie bleibt, liegt am sogenannten Anschlusszwang. Jedes Haus muss an die öffentliche Wasserver- und -entsorgung angeschlossen werden, selbst, wenn diese nicht genutzt werden soll.

Eine autarke Abwasserentsorgung wird heute nur noch in Ausnahmefällen genehmigt – etwa an Orten, an denen es keine Kanalisation gibt. Dort ließe sich über den Einsatz einer Komposttoilette nachdenken. Auch der Einbau und Betrieb einer Kleinkläranlage ist möglich, allerdings ist das meist auch an hohe Auflagen gebunden.

Hindernisse auf dem Weg zur autarken Wasserversorgung und Wasserentsorgung:

  • Die Nutzung von Regenwasser ist nur zu bestimmten Zwecken gestattet. Als Trinkwasser ist es nicht erlaubt. Ganz ohne Einschränkungen lässt sich Regenwasser für die Gartenbewässerung nutzen. Auch der Einsatz für die Toilettenspülung und die Waschmaschine ist möglich. Da das Wasser aber über die Kanalisation abfließt, ist das so verursachte Abwasser gebührenpflichtig.
  • Trink- und Regenwasser müssen durch getrennte Leitungen fließen. Außerdem ist ein größerer Speicher notwendig, um genug Wasser vorzuhalten. Der dazu notwendige bauliche Aufwand ist hoch und wird sich erst mit der Zeit rechnen.
  • Selbst beim Betrieb einer Kleinkläranlage müssen sich Hauseigentümer in den meisten Kommunen – sobald technisch möglich – an das öffentliche Wasser- und Kanalnetz anschließen lassen. 
  • Klassische Sickergruben dürfen heute weder betrieben noch neu gebaut werden.

Im Bereich Wasser ist es am schwersten ein hohes Autarkie-Level zu erreichen. Brunnen und Regenwasserspeicher können den Verbrauch von extern geliefertem Trinkwasser zwar senken. In den meisten Kommunen herrscht aber ein Anschlusszwang an die öffentliche Wasser- und Abwasserversorgung.

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Es muss ja nicht gleich komplett autark sein. Aber sich von fossilen Energien und hohen Strompreisen unabhängiger zu machen, das ergibt Sinn. Doch mit welchen Modernisierungsmaßnahmen lassen sich die besten Effekte erzielen? Und was kostet das?

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Autark Wohnen: die Vorteile

Ein fast oder vollkommen autarkes Haus bietet seinen Bewohnern eine Reihe von Vorteilen:

  • Geringere Betriebskosten: Steigende Strom-, Gas- und Ölpreise betreffen ein energetisch autarkes Haus nicht direkt. Über Photovoltaik oder eine eigene Windenergieanlage wird der Haushalt mit dem nötigen Strom versorgt. Zusätzlich lässt sich der Strom aus Eigenproduktion für ein E-Auto oder das elektrische Lastenrad nutzen. Solarthermie oder eine Wärmepumpe und ein Holzofen sorgen für warme Räume. Auch die Mehrwertsteuer, die auf Strom und Heizenergieträger erhoben wird, entfällt. Angesicht der Energiekrise in Folge des Ukrainekrieges war das Sparpotenzial noch nie so groß wie jetzt.
  • Unabhängigkeit: Jede Infrastruktur ist verletzlich. Immer wieder wird auch über einen möglichen Blackout gesprochen. Ein autarker Haushalt muss sich darüber keine Sorgen machen. Wer für das Einspeisen von zu viel erzeugtem Strom nicht doch an das öffentliche Netz angeschlossen sein will, muss einen Speicher mit einplanen.
  • Nachhaltigkeit: Der Verzicht auf fossile Brennstoffe ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Mit Sonnenenergie, Erdwärme oder Umweltwärme nutzen autarke Häuser ausschließlich erneuerbare Energien und verringern damit den CO2-Fußabdruck.

Autark Wohnen: die Nachteile

Ein energetisch autarkes Haus hat auch Nachteile. Wie schwer sie wiegen, muss jeder für sich beantworten.

  • Hohe Anfangsinvestitionen: Photovoltaikanlage, Solarthermie oder Wärmepumpe, ein Brunnen und eine Kleinkläranlage. Die Preise für die Technik, die ein autarkes Haus braucht, sind in den vergangenen Monaten rasant gestiegen. Hinzu kommt, dass eine PV-Anlage für ein autarkes Haus oft größer dimensioniert sein muss, wenn sie der einzige Stromlieferant ist. Auch ein passender Speicher ist ein Muss. Kommt zusätzlich noch ein Holzofen dazu, um in Sachen Wärme auf der sicheren Seite zu sein, steht unterm Strich eine stattliche Summe.
  • Fehlende Ausfallsicherheit: Besteht kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz, lässt sich ein privater Blackout (zum Beispiel bei Ausfall oder Defekt der PV-Anlage) nicht mit zugekauftem Strom kompensieren. Und da der Betrieb einer Wärmepumpe ebenfalls Strom braucht, gilt das auch für die Heizwärme. Allerdings liegt in der Regel eine Stromleitung bis zur Grundstücksgrenze. Schließlich wurde zum Hausbau auch Strom gebraucht. Bei einem längerfristigen Ausfall der PV-Anlage ist es also auch möglich, einen Anschluss ans öffentliche Stromnetz nachträglich in Auftrag zu geben. Bleibt die Frage, was schneller ist: Die Reparatur der Photovoltaikanlage oder der Anschluss ans Stromnetz
  • Mangelhafte Effizienz: Ein energetisch autarkes Haus braucht im Winter viel mehr Strom als im Sommer. Das fordert größere Anlagen und Speicher, die teuer sind und durch die ungleichmäßige Auslastung unwirtschaftlicher arbeiten. 
  • Nicht konstante Wasserqualität und -versorgung: Ein fehlender Anschluss an die öffentliche Trinkwasserversorgung bedeutet Verzicht auf die Versorgungssicherheit mit Wasser und die gleichbleibende Qualität des Lebensmittels. Ein Brunnen kann zum Beispiel in heißen Sommern trockenfallen. Ob das Wasser Trinkwasserqualität hat, muss regelmäßig geprüft werden. In Deutschland ist eine Autarkie in Bezug auf Wasser und Abwasser aufgrund des Anschlusszwangs ohnehin kaum möglich. 

Was kostet ein autarkes Haus?

Bohrer bohrt ein Loch für einen Schachtbrunnen
Die Kosten für ein autarkes Haus hängen vor allem vom Grad der Autarkie (hier: Brunnenbohrung) ab. (Quelle: sharain - stock.adobe.com)

Was autarkes Wohnen letztlich kostet, hängt von den Bedürfnissen der Bewohner und der Bauweise des Hauses ab. Ein altes Haus zu sanieren und technisch so nachzurüsten, dass es einen hohen Autarkie-Level erreicht, ist sehr teuer. Ein neues Energieeffizienzhaus, das die gesetzlich geforderten Werte zur Energieeffizienz übererfüllt, lässt sich viel leichter autark gestalten. Aber auch in diesem Fall wird der Bau durch diese Posten teurer:

  • Kleinkläranlage: ca. 7.000 Euro
  • Brunnenbohrung: ca. 1.500 Euro
  • Stromspeicher: ca. 1.200 Euro pro Kilowatt
  • Kleinwindanlage: ca. 6.000 Euro pro kW Leistung
  • Solarthermieanlage inklusive Speicher: rund 10.000 Euro
  • Photovoltaikanlage: Mehrkosten, je nach zusätzlich benötigter Fläche (im Vergleich zu einer Anlage, die den gesetzlichen Vorgaben genügt)

Als Faustregel gilt: Für ein autarkes Haus sollte die PV-Anlage eine Leistung haben, die etwa siebenmal größer ist als der durchschnittliche jährliche Strombedarf. Ganz wichtig: Besitzer größerer PV-Anlagen (über 30 kWp) sind in den meisten Fällen einkommensteuerpflichtig.


Autarkes Haus: Fragen & Antworten

Wie viel kostet ein autarkes Haus im Neubau?

Im Neubau lässt sich am leichtesten ein hohes Autarkie-Level beim Bau eines energieeffizientes Hauses erreichen. Ein Plusenergiehaus kostet in Fertigbauweise derzeit zum Beispiel 2.900 bis 3.200 Euro pro Quadratmeter. Produziert das Haus mehr Energie als es verbraucht, muss der Überschuss ins Stromnetz eingespeist werden. Wer diesen Verlust an Autarkie nicht will, muss in Stromspeichertechnik investieren. 

 

Kann man mit Photovoltaik autark leben?

Um im Bereich Stromversorgung autark zu werden, ist eine Photovoltaikanlage am sinnvollsten. Allerdings braucht es dafür eine große Fläche. Konkurriert die PV-Anlage zusätzlich mit Solarthermie zur Wärmegewinnung, kann es eng werden auf dem Dach. Sind keine Ausweichflächen vorhanden, muss Strom zugekauft oder zusätzlich in Windkraft investiert werden.

 

Wie erreiche ich 100-prozentige Autarkie?

100-prozentige Autarkie sind derzeit in Deutschland bei einem Haus nicht zur erreichen. Selbst wer es schafft, sich in den Bereichen Strom und Heizung unabhängig zu machen, es bleibt der Anschlusszwang an die kommunale Wasserversorgung

 

Welche Genehmigungen sind für autarke Häuser erforderlich?

Wie für jeden Neubau braucht auch ein autarkes Haus eine Baugenehmigung. Zusätzlich sind für den Brunnenbau und die Nutzung einer Kleinkläranlage, das Errichten einer Kleinwindanlage Genehmigungen erforderlich. Liegt das Haus abseits erschlossener Gebiete (zum Beispiel ein Tiny House), bleibt nur der Versuch, eine Ausnahmegenehmigung für den Anschluss an die Kanalisation zu bekommen. Diese wird allerdings nur in seltenen Ausnahmefällen erteilt. 

 

Kann ich mich mit autarkem Haus auf einen Stromausfall vorbereiten?

 Je größer der Autarkie-Level in Sachen Stromerzeugung über Wind- und/oder Solarenergie, desto weniger wird das autarke Haus direkt von einem Stromausfall betroffen sein. Allerdings lebt ein autarker Hauseigentümer nicht allein auf der Welt. Wer sich extern mit Lebensmitteln versorgt und nicht im Homeoffice arbeitet, wird einen längeren Stromausfall in der Umgebung trotz Stromautarkie zu spüren bekommen.

 

    

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