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Elektroheizungen fürs Haus:
Stromfresser oder sinnvoll?

  • Elektroheizung: Arten und Kosten
  • Beispielrechnung: Stromkosten Elektroheizung
  • Vor- und Nachteile elektrischer Heizungen

Die Elektroheizung kann dank moderner Technik und neuer Quellen der Energieerzeugung und -speicherung eine Alternative zu konventionellen Heizungsarten sein. Erfahren Sie hier mehr über die Vor- und Nachteile sowie die Kosten einer Elektroheizung fürs Haus.

    

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Anschaffung einer Elektroheizung empfiehlt sich nur in Einzelfällen und nur punktuell.
  • Den niedrigen Anschaffungskosten stehen meist hohe Betriebskosten gegenüber.
  • Elektroheizungen haben meist eine schlechte Energieausbeute.

Elektroheizung fürs Haus: Günstige Anschaffung, hohe Betriebskosten

Eine Elektroheizung wirkt auf den ersten Blick wie die optimale Technik: Die Anschaffungskosten sind gering und der Einbau ist denkbar einfach.
Aber:
 Eine Elektroheizung verbraucht etwa vier- bis fünfmal so viel Strom wie eine Wärmepumpe, um denselben Heizwärmebedarf zu decken wie diese. Und w
enn dieser Strom in Kraftwerken aufwendig und weiterhin unter Einsatz fossiler Energien hergestellt werden muss, ist das nicht nur schlecht für die CO2-Bilanz, sondern meist auch für das Portemonnaie. Denn Strom ist teuer, und die Umwandlung von Strom in Wärme ist meist nicht besonders effizient.

Betreibt man eine Elektroheizung jedoch mit Strom aus einer Photovoltaik-Anlage, Solarzellen, Windrädern oder Biogasanlagen, dann verbessert das die Bilanz.

Wir listen im Folgenden die Vor- und Nachteile von Elektroheizungen auf und geben einen Überblick zu den Kosten.


Welche Elektroheizungen fürs Haus gibt es?

Grundsätzlich wird bei Elektroheizungen zwischen zwei Bauarten unterschieden:

  1. Eine Direktheizung gibt die thermische Energie entweder als Konvektionswärme oder als Strahlungswärme unmittelbar an den Raum ab und sorgt schnell für behagliche Temperaturen.
  2. Eine Speicherheizung hingegen bevorratet die Wärme im Gerät und gibt sie zeitversetzt über den Tag verteilt ab.

Beide Bauarten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.


Direktheizungen

  • Elektrische Fußbodenheizung: Sie wärmt den Raum von unten. Anders als eine herkömmliche Fußbodenheizung werden dabei nicht Leitungen verlegt, durch die später warmes Wasser fließt. Bei diesem Heizsystem erzeugt Strom direkt in metallenen Leitungen Wärme. Sie kommen unter den Bodenbelag, meist in Form von Heizfolien oder Heizmatten. Die Verlegung ist bei gängigen Böden meist unproblematisch. Bei Holzböden sollten Sie sich vom Fachhändler oder Hersteller beraten lassen.
  • Infrarotheizung: Sie gibt die Energie in Form von Infrarotwellen ab. Diese erwärmen Objekte wie Möbel, Wände und auch Menschen, nicht aber die Luft. Eine Variante der Infrarotheizung ist die Wandheizung. Sinnvoll eingesetzt werden können solche Geräte in gut gedämmten Räumen und wenn die Wärmequelle nur punktuell benötigt wird. Sie können an der Wand, an der Decke oder als Paneele im Raum installiert werden.
Der technische Fortschritt hat auch die Elektroheizung optimiert.
Eine elektrische Fußbodenheizung sorgt im Winter für warme Füße – auch ohne Wollsocken. (Quelle: iStock urfinguss)
  • Eine mobile Elektroheizung ist wohl die gängigste Form, mit Strom zu heizen. Zur Verfügung stehen hier drei verschiedene Varianten:
  1. Der Radiator ist eine Direktheizung, die Wasser oder Öl als Speichermedium nutzt. Dieses wird von einer Heizspirale erhitzt und fließt durch die Heizrippen. So wird die Wärme, wie auch bei einem konventionellen Heizkörper, langsam in den Raum abgegeben. Radiatoren sind relativ günstig in der Anschaffung, brauchen aber verhältnismäßig lange bis ein Raum erwärmt ist und verbrauchen somit mehr Strom. 
  2. Ein Konvektor erzeugt Heizwirkung, indem er am Boden kalte Luft ansaugt, diese von unten einströmende Luft erwärmt und nach oben abgibt. Die erkaltete Raumluft sinkt wieder nach unten. Ein Ventilator unterstützt diesen Prozess, er kann bei vielen Geräten aber auch abgeschaltet werden. 
  3. Ein Heizlüfter funktioniert ähnlich wie ein Konvektor, ist jedoch meist deutlich kleiner und vor allem mit einem Ventilator ausgestattet, der die erwärmte Luft in den Raum bläst. Solche Geräte sind günstig in der Anschaffung und (da sie häufig aus Kunststoff bestehen) auch leicht. Dieses wenig energieeffiziente Prinzip eignet sich jedoch nur für kleine Räume, für die mobile Anwendung und kurze Heizdauer. Der Geräuschpegel kann zusätzlich beträchtlich sein.
     

Speicherheizungen

  • Eine Nachtspeicherheizung (oder auch Elektrospeicherheizung) lädt sich über Nacht mit Strom auf und gibt die gespeicherte Energie am nächsten Tag in Form von Wärme ab. Die Geräte sind als dezentrale Nachtspeicheröfen bekannt, die einst den günstigeren Nachtstromtarif nutzten. Da heute kaum noch ein Stromanbieter Nachtstromtarife anbietet, wird von einer Nachtspeicherheizung abgeraten.
  • Die Flächenspeicherheizung sieht meist ein wenig aus wie ein konventioneller Heizkörper, funktioniert aber mit Strom. Das Besondere: Die Wärmeenergie wird nicht direkt abgegeben, sondern in einem Speicherkern gesammelt. Ist dieser aufgeheizt, wird die Wärme an den Raum abgegeben. Erst wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert sinkt, zieht die Flächenspeicherheizung wieder Strom aus dem Netz.
  • Die Natursteinheizung muss man sich wie einen Kachelofen vorstellen, der mit Strom betrieben wird. Der Naturstein (in der Regel Marmor, Granit oder auch Schiefer) wird über Heizleiter erwärmt. Diese Wärme wird von dem Naturstein gespeichert und als Wärmestrahlung an den Raum abgegeben. 

Die Wärmepumpe ist keine "klassische" Elektroheizung, wird aber auch über Strom betrieben. Sie gilt im Zuge der Wärmewende als eine der Schlüsseltechnologien. Sie entzieht dem Außenbereich (Luft, Wasser oder Erde) Wärme, hebt diese mittels Strom auf ein höheres Niveau und gibt diese Wärme dann als Heizenergie an das Haus ab. Dabei gibt es allerdings einen erheblichen Effizienzunterschied: Die oben genannten Stromheizungen wandeln den Strom eins zu eins in Wärme um. Aus einer Kilowattstunde Strom wird eine Kilowattstunde Wärme produziert. Eine Wärmepumpe erzeugt aus einem Anteil Strom – je nach der sogenannten Jahresarbeitszahl (JAZ) – drei oder vier Anteile Wärme. Eine Wärmepumpe verbraucht also nur ein Viertel oder ein Fünftel des Stroms, um denselben Wärmebedarf zu decken. 

Art der Elektroheizung Anschaffungskosten Leistung (in Watt) Vorteile Nachteile geeignet als/für
Nachtspeicherheizung ca. 1.000 Euro 2.000 bis 4.000 keine hohe Betriebskosten, schwer zu regeln nicht mehr empfehlenswert
Flächenspeicherheizung ca. 200 bis 500 Euro 500 bis 3.000 niedrige Anschaffungskosten, wartungsarm, gutes Raumklima hohe Betriebskosten selten genutzte Räume oder als Zusatzheizung
elektrische Fußbodenheizung ca. 20 bis 50 Euro pro m2 100 Watt pro m² geringe Aufbauhöhe, mit vielen Bodenbelägen kombinierbar, angenehme Strahlungswärme hohe Betriebskosten als Alleinheizung mit Netzstrom Altbau: Zusatzheizung in kleinen Räumen (Bad, Küche), Neubau: in Kombination mit eigener PV-Anlage
Infrarotheizung ab ca. 50 Euro pro m2 als Flächenelement, ab ca. 75 Euro als einzelne Heizplatte 200 bis 1.500 einfacher Anschluss an die Steckdose, schnelle Bereitstellung der Wärme hohe Betriebskosten Zusatzheizung in Kombination mit normaler Heizung, selten genutzte Räume
Natursteinheizung ca. 500 bis 1.000 Euro 500 bis 1.000 angenehme Wärme, sehr dekorativ geringer Wirkungsgrad, sehr träge eher als Dekoelement in Wohnräumen
mobile Elektroheizung (Radiator/Konvektor/Heizlüfter) ab ca. 50 Euro 750 bis 2.000 extrem flexibel, sofort einsetzbar geringer Wirkungsgrad, hohe Betriebskosten Hobbykeller, Gartenhaus, Bäder: kleine Räume, die keine eigene Heizung haben
Wärmepumpe je nach Art zwischen 12.000 Euro und 35.000 Euro (nur Investition)   Zukunftstechnologie, hohe Förderung hohe Investitionskosten im Neubau Standard, mittlerweile auch für Altbauten geeignet

Quellen: energis.de, energieheld.de, heizung.de, heizsparer.de, eigene Recherchen


Welche Voraussetzungen gelten fürs Heizen mit einer Elektroheizung?

Die Installation ist denkbar einfach: Elektroheizungen brauchen keine Verrohrung, keinen Heizungsraum und kein Brennstofflager, sondern lediglich einen Anschluss an den Haushaltsstrom. Allerdings wird für jeden Raum mindestens ein Gerät benötigt, oft jedoch auch mehr. Je nach energetischem Standard des Hauses rechnet man mit einer Leistung von 60 bis 100 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche.

Ein Beispiel: Für ein Einfamilienhaus der Effizienzhausstufe E mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern, einem Heizwärmebedarf von 25.000 Kilowattstunden und 2.000 Betriebsstunden müssen alle Stromheizungen zusammen folgende Leistung erbringen:

  • 25.000 kWh: 2.000 h = 12,5 kW

Ist der energetische Standard besser und der Wärmebedarf damit niedriger, reicht eine geringere Gesamtleistung. Bei einem schlechteren Standard hingegen wird eine höhere Leistung benötigt.

Neben der Heizung muss auch die Warmwasserversorgung bedacht werden. Die lässt sich zum Beispiel dezentral in Bad und Küche mit Hilfe von elektrischen Durchlauferhitzern oder Boilern regeln.

Entscheidende Voraussetzung für ein solches Konzept ist, dass die elektrische Hausanschlussleistung für Heizung und Warmwasserbereitung ausreicht. Erkundigen Sie sich beim lokalen Stromnetzbetreiber. Außerdem müssen die Querschnitte der Stromleitungen im Haus ausreichend dimensioniert sein. Das muss der Elektriker prüfen. Beide Fragen sollten Sie unbedingt im Vorfeld klären.


Was kostet eine Elektroheizung für ein Einfamilienhaus?

Ein Einfamilienhaus kann natürlich auch komplett mit einer Elektroheizung ausgestattet werden. Die Anschaffungskosten variieren bei einer Elektroheizung, abhängig davon, für welches Modell und System Sie sich entscheiden. Generell fallen die Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen gering aus. 

Angenommen, es werden im oben genannten Beispielhaus Flächenheizungen verbaut, dann ergeben sich bei zehn Heizkörpern ( 1.200 Watt zu je 650 Euro) Gesamtkosten von rund 6.500 Euro. Dazu kommt noch ein Durchlauferhitzer für rund 800 Euro.

Die Investitionskosten sind damit deutlich geringer als die für eine Wärmepumpe – falls keine Veränderungen am Hausanschluss und / oder den Leitungen vorgenommen werden müssen. 

Energieträger Cent pro kW/h
Fernwäme 11,85
Heizöl 16,25
Erdgas 12,92
Holzpellets 10,78
Holzhackschnitzel 3,98

Der durchschnittliche Strompreis pro kWh lag im ersten Halbjahr 2023 bei circa 42 Cent (Quelle: Statistisches Bundesamt). Wer sein Haus ausschließlich mit einer Elektroheizung betreibt, zahlt im Vergleich zu herkömmlichen Energieträgern ein Vielfaches an Energiekosten. Dazu gleich mehr.

Heizung finanzieren – und das nachhaltig!

Die Entscheidung für eine elektrische Heizung sollte gut überlegt sein. Selbst wenn die Anschaffungskosten für ein klimafreundliches Heizsystem höher ausfallen, sparen Sie dadurch Jahr für Jahr Heizkosten ein. Außerdem können Sie im besten Fall einen Teil der Anschaffungskosten durch die Heizungsförderung decken.

Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über die Finanzierungsmöglichkeiten. Im Rahmen einer energetischen Sanierung profitieren Sie zum Beispiel von besonders günstigen Zinsen unseres Modernisierungskredits. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin, um unverbindlich nähere Informationen einzuholen und offene Fragen zu klären.

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Elektroheizung: Das kostet Heizen mit Strom

Die Betriebskosten sind bei einer Stromheizung erheblich höher als zum Beispiel bei einer Wärmepumpe. Der Grund: Eine Stromheizung verbraucht vier- bis fünfmal so viel Strom wie eine Wärmepumpe, um denselben Wärmebedarf zu decken.

Für unser oben genanntes Beispiel sieht der Vergleich so aus:

  • Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (JAZ 2,6) und einem Heizstromtarif von 34,33 ct/kWh belaufen sich die jährlichen Betriebskosten auf 25.000 kWh: 2,6 x 0.3433 Euro/kWh = 3.301 Euro. Hinzu kommen etwa 100 Euro Wartungskosten.
  • Wenn dasselbe Haus mit Stromheizungen versorgt wird, sieht die Rechnung so aus: 25.000 kWh x 0,3433 Euro/kWh = 8.583 Euro. Wartungskosten stehen dabei nicht an.

Die tatsächlichen Kosten hängen von Ihrem Stromtarif und Ihrem individuellen Verbrauch ab. Wenn Sie Ihre Elektroheizung mit eigens erzeugtem Strom betreiben und nur im Notfall auf das Stromnetz zurückgreifen, fallen die Kosten deutlich geringer aus. Wer allerdings gänzlich an der öffentlichen Stromversorgung hängt, sollte aufgrund der aktuell hohen Strompreise von einer Elektroheizung im Dauerbetrieb oder als alleinige Heizquelle absehen.


Elektroheizung fürs Haus im Altbau

Auch wenn elektrische Heizungen in Sachen Effizienz häufig hinter anderen Heizsystemen zurückliegen, können sie in Altbauwohnungen eine Alternative darstellen. Vor allem im Rahmen von Altbausanierungen werden Wohneigentümer immer wieder mit Elektroheizungen konfrontiert. Zum Beispiel dann, wenn alte Nachtspeicheröfen ersetzt werden sollen, der Einbau einer Etagenheizung aber zu aufwendig oder aufgrund der baulichen Gegebenheiten kaum möglich ist.

Da die meisten Altbauten über sehr hohe Decken verfügen, spricht hier viel für eine Infrarotheizung. Diese erwärmt statt der Luft (Konvektionswärme) die Objekte im Raum (Strahlungswärme). Beim Heizen mit Infrarot geht also keine Wärme verloren, indem sie in Form von Luft nach oben unter die Decke steigt. Sie verbleibt vielmehr im Wohnbereich und erwärmt Möbel, Wände und auch Menschen. Das ist effektiver, als die Luft zu erwärmen.

Elektroheizung: Montage einer Carbon-Flächenheizung
Infrarot-Flächenheizungen (im Bild: Carbon-Heizbahnen) lassen sich auch bei der Modernisierung im Altbau an Decke, Wand oder Fußboden einsetzen. (Quelle: UdiDämmsysteme)

Zu bedenken ist allerdings auch: Wer eine alte Heizung durch eine Stromheizung ersetzt, muss das komplette alte System samt der zugehörigen Heizkörper zurückbauen lassen. Bei der Umrüstung etwa von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe werden die meisten Komponenten weiter genutzt.


Vorteile und Nachteile der Elektroheizung fürs Haus

Eine elektrische Heizung ist wohl selten die erste Wahl bei der Entscheidung für eine Heiztechnik im Eigenheim. Als zusätzliche Wärmequelle oder in selten genutzten Räumen kann aber auch das Heizen mit Strom sinnvoll sein.

Diese Argumente sprechen für das Heizen mit Strom:

  • Elektroheizungen haben niedrige Anschaffungskosten. Passende Geräte kosten wenige hundert Euro, Kleingeräte sogar weniger.
  • Elektrische Heizungen gibt es als Mitnahmegeräte in Baumärkten und Fachgeschäften. In einem Notfall, wie z. B. einem Heizungsausfall im Winter, ist dies sehr hilfreich.
  • Die Stromheizung benötigt keinen Schornstein, wird nicht vom Schornsteinfeger überprüft und ist praktisch wartungsfrei.
Ein großer Vorteil der Elektroheizung: Die einfache Installation.
Ein großer Vorteil der Elektroheizung: Die einfache Installation. (Quelle: iStock :Evgen_Prozhyrko)
  • Die Installation einer Elektroheizung ist denkbar einfach: ein Stromkabel reicht. Sie benötigt keine Wärmeverteilung im Hause und keinen eigenen Raum oder Heizungskeller.
  • Eine Heizung mit Strom ist sauber, es entstehen weder Abgase noch Staub oder Ruß im Haus.
  • Die Brandgefahr ist bei modernen Geräten gering.
  • Es ist keine Brennstoffbevorratung notwendig.

 

Dies sind die Nachteile, wenn Sie mit Strom heizen:
  • Wird die Elektroheizung dauerhaft mit (Öko-)Strom aus dem Netz versorgt, sind die Heizkosten deutlich höher als beim Heizen mit alternativen Heizsystemen.
  • Die Energieausbeute einer Heizung mit Strom ist gering.
  • Wird die elektrische Heizung mit fossil erzeugtem Strom betrieben, ist die Umweltbelastung höher als bei anderen Heizungssystemen.
  • Die Anschlussleistung des Hauses und die Durchschnitte der Stromleitungen reichen nicht immer aus für die benötigte Stromleistung. 
  • Für viele Einbausituationen – zum Beispiel die Vermietung eines Einfamilienhauses – schreibt das Gebäudeenergiegesetz 2024 einen erhöhten Wärmeschutz vor.
  • Der hohe Strombedarf stellt eine starke Belastung der Netze dar.
  • Die Anschaffung von Stromheizungen wird nicht gefördert.
     

Tipps zum Strom sparen mit Elektroheizungen

  • Nutzen Sie Elektroheizungen als Ergänzung zur bestehenden Heizungsanlage.
  • Heizen Sie nur gezielt, zeitlich begrenzt und bei Bedarf elektrisch zu.
  • Setzen Sie Infrarotheizungen in Räumen ein, die nicht ganztägig beheizt werden müssen (z. B. im Bad).
  • Nutzen Sie im besten Fall selbst erzeugten Strom und einen Stromspeicher.
  • Setzen Sie Elektroheizungen nur in gut isolierten Gebäuden ein.

Gibt es eine Förderung für Elektroheizungen?

Für den Einbau von Stromheizungen gibt es keine Fördermittel. Alle im Rahmen der Heizungsförderung unterstützten Heizsysteme sowie die daran geknüpften Bedingungen und Förderhöhen finden Sie in diesem Artikel: Förderung neue Heizung: Diese Zuschüsse gibt's vom Staat.


Fazit: Ist es sinnvoll, elektrisch zu heizen?

Obwohl beim Umstieg auf erneuerbare Energien laut Gebäudeenergiegesetz auch Stromdirektheizungen infrage kommen, ist der Einsatz von Elektroheizungen doch weiterhin umstritten. So sprechen sich die zuständigen Ministerien für den Einsatz von Elektroheizungen nur in "gut gedämmten Gebäuden" aus (Quelle: energiewechsel.de). Und einige Bundesländer (zum Beispiel Hamburg) untersagen in ihren landeseigenen Klimaschutzgesetzen sogar den Einsatz von Stromheizungen.

Der Grund ist der hohe Stromverbrauch dieser Heizungen. Der macht auch die Wirtschaftlichkeit von Elektroheizungen äußerst fraglich. Den niedrigen Anschaffungspreisen stehen ein oft niedriger Wirkungsgrad und hohe Betriebskosten gegenüber. Als alleinige Heizung ist eine Elektroheizung daher nicht zu empfehlen. Als (kurzfristige) Ergänzung zu bestehenden Systemen kann – bei zeitlich begrenzem Einsatz – eine Stromheizung gerade in kleineren, nur selten genutzten Räumen aber eine sinnvolle Alternative sein.


Elektroheizung fürs Haus: Fragen und Antworten

Erfüllt eine Elektroheizung die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)?

Das Gebäudeenergiegesetz 2024 sieht in §71d die Stromdirektheizung als eine Option, die Regelung zu erfüllen, dass 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen muss. Aber: Da diese Heizungen sehr ineffizient sind, sehr viel Strom verbrauchen und die Netze stark belasten, schreibt das Gesetz für die meisten Gebäude einen verbesserten Wärmeschutz vor.

Selbstnutzende Eigentümer eines Einfamilienhauses, die ihre bestehende Heizung vollständig auf elektrische Heizungen umstellen, müssen allerdings keine Auflagen erfüllen. Der Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen (BVF) empfiehlt einen solchen Heizungstausch jedoch nur bei einer Gebäudehülle EH55 oder besser und in Kombination mit einer PV-Anlage und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. 

Welchen Wirkungsgrad erreichen Elektroheizungen?

Elektrische Heizungen sind heute technisch auf einem hohen Stand. Dennoch bleibt das Grundproblem der Elektroheizung: Die schlechte Klimabilanz und der geringe Wirkungsgrad von Kohle- oder Gaskraftwerken, aus denen der Strom größtenteils stammt. Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis der aufgewandten zur genutzten Energie. Selbst in modernen Kraftwerken liegt er nur bei etwa 40 Prozent. Um Elektrizität konventionell zu produzieren, werden Kohle oder Gas in Kraftwerken verbrannt. Die dabei entstehende Wärme treibt Turbinen an, die den Strom erzeugen. Ein Teil dieser elektrischen Energie geht auf dem Weg zum Verbraucher verloren.

Wird eine elektrische Heizung also mit Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken betrieben, schneidet sie im direkten Vergleich zur Heizung mit Gas oder Öl unweigerlich schlechter ab. Betrachtet man den Wirkungsgrad und die Energieeffizienz von alternativen Heiztechniken, wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen, liegt die mit konventionellem Strom betriebene Elektroheizung sogar noch weiter zurück.

Etwas anders sieht es aus, wenn Sie als Hausbesitzer selbst regenerative Energie gewinnen und im Idealfall in Kombination mit einem eigenen Speicher nutzen. Dann kann es zumindest sinnvoll sein, einzelne Räume mit einer Elektroheizung zu beheizen. Allerdings sollte neben der Raumwärme auch die Warmwassererzeugung beachtet werden. Aus energieeffizienter Sicht ist eine reine Erzeugung von Warmwasser und Raumwärme durch Strom in den seltensten Fällen sinnvoll.

Die Umweltbilanz der Elektroheizung kann auch durch die Nutzung von Ökostrom verbessert werden. Dieser kann vielerorts bequem aus dem allgemeinen Stromnetz bezogen werden. Bedenken Sie jedoch, dass der Preis für Ökostrom höher ist als der für den ohnehin schon teuren konventionellen Strom. Im Betrieb sind Elektroheizungen mit Strom vom Ökoanbieter also definitiv nicht günstiger als Öl-, Gas- oder alternative Heizungen.

Mit wie viel Watt pro Quadratmeter sollte ich eine elektrische Flächenheizung fürs Haus planen?

Wie viel Leistung eine Elektroheizung haben sollte, hängt von drei Faktoren ab:

  • dem Volumen des Raumes (Länge x Breite x Höhe)
  • dem energetischen Zustand des Gebäudes (je besser die Dämmung, desto weniger Watt werden für die Stromheizung benötigt)
  • dem Heizbedarf (im Wohnzimmer liegt dieser höher als zum Beispiel im Flur)

Aus der Kombination der drei Faktoren lässt sich nur eine sehr grobe Faustregel ableiten: Pro Kubikmeter wird eine Anschlussleistung zwischen 50 und 100 Watt benötigt.

Welche Elektroheizung ist am sparsamsten?

Speicherheizungen sowie mobile Geräte wie Heizlüfter oder Konvektoren erwärmen die Raumluft. Diese Konvektionswärme ist nicht sehr energieeffizient. Wird eine Tür oder ein Fenster geöffnet, dann arbeitet die Heizung mit voller Energie, um den Raum wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Infrarot- und Flächenheizungen sind effektiver und sparsamer. Sie erwärmen durch ihre Strahlung die Gegenstände in der Umgebung. Diese Strahlungswärme wird nicht durch die Luftzirkulation beeinflusst. Außerdem wird sie schon bei Temperaturen ab 19 Grad als angenehm warm empfunden, spart also Energie.

Sind Elektroheizungen umweltfreundlich?

Wie umweltfreundlich eine Elektroheizung ist, hängt davon ab, wie der dafür benutzte Strom gewonnen wird. Stammt dieser aus der eigenen Photovoltaik-Anlage, ist das naturgemäß nachhaltiger als der Strom aus einem Kohle-Kraftwerk. Wirklich umweltfreundlich sind Elektroheizungen dann, wenn dafür Ökostrom genutzt wird. Allerdings ist dieser laut der Verbraucherzentrale Hamburg "zu wertvoll, um ihn zu verheizen".

Die effektivste und umwelfreundlichste Art der Elektroheizung ist die Wärmepumpe. Mit ihr lässt sich die gleiche Menge an Wärme aus einem Viertel des Stroms gewinnen (Quelle: Verbraucherzentrale Bayern) und gilt daher ökonomisch wie ökologisch als empfehlenswerte Heiztechnik.

Wo kann ich Elektroheizungen kaufen?

Elektroheizungen können Sie im Baumarkt kaufen, aber auch über spezialisierte Händler im Internet beziehen.

 

    

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