Holzhaus aus Borkenkäferholz
- Minihäuser aus Schadholz
- Nachhaltige Blockhäuser
- Fragen und Antworten
Sturm, Trockenheit und Insekten machen den Wäldern in Deutschland zu schaffen. Vor allem die starke Ausbreitung des Borkenkäfers richtet große Schäden an. Weil die Bäume krank sind und andere anstecken, müssen sie geholzt und entfernt werden. Die Folge: ein Überangebot an sogenanntem „Käferholz“. Doch was tun damit? Die Antwort ist einfach: Häuser bauen.
Wer sich mit dem Bau von einem Holzhaus beschäftigt, denkt normalerweise nicht über die Nutzung von Schadholz nach. Der Ruf des sogenannten Kalamitätsholzes ist in der deutschen Baubranche schlecht. Dabei stellt es laut Peter Aicher, Vorsitzender des Verbandes ‚Holzbau Deutschland‘, keinen minderwertigen Rohstoff dar, sondern verfügt über nahezu identische Eigenschaften wie herkömmliches Bauholz. Er betont: „Besitzt das Kalamitätsholz konstruktiv die gleiche Qualität hinsichtlich der Tragfähigkeit wie herkömmliches Schnittholz, kann es ohne Einschränkungen verbaut werden.“
Und genau das tun Lisa und Timo Gelzhäuser aus dem Sauerland. Die Geschwister haben 2019 den Forstbetrieb ihres Vaters übernommen und fertigen mittlerweile aus dem eigenen Holz Minihäuser an. „Die negativen Folgen des Klimawandels haben uns die Geschäftsidee gebracht“, erinnert sich Lisa. Und Bruder Timo ergänzt: „Uns hat man geraten, nicht zu erzählen, dass wir unsere Häuser aus Käferholz bauen. Aber das wollten wir nicht, wir wollen die Leute informieren und ihnen die Wahrheit erzählen.“
Und die Wahrheit lautet: Ein Borkenkäferbefall ist für die Verwendung des Holzes als Baumaterial meist irrelevant. Das sagen nicht nur die Gelzhäusers, sondern auch ‚Holzbau Deutschland‘. Denn: Der Borkenkäfer legt seine Gänge zwischen Rinde und Stamm an, allerdings nicht im tragenden Holzkörper selbst. Spätestens bei der technischen Trocknung des Schnittholzes werden verbleibende Käfer-Populationen abgetötet.
Lediglich optisch ist in einigen Fällen ein Unterschied zu erkennen. Nach einem Borkenkäferbefall ist es möglich, dass sich das Holz durch das Einschleppen eines Pilzes, leicht bläulich verfärbt. Es kann dann aber immer noch im nicht sichtbaren Bereich zum Einsatz kommen.
Mit Beginn der Pandemie haben die Gelzhäuser-Geschwister angefangen, aus dem eigenen Borkenkäferholz kleine Modulhäuser wie eine Sauna, ein Gartenhaus oder ein Tiny House zu entwickeln. Bestellen kann man sie schlüsselfertig oder als Bausatz zum selber bauen – was bislang 90 Prozent der Kunden machen.
Das größte Tiny House, das sie derzeit im Angebot haben, nennt sich „Baumkrone“ und ist sechs Meter lang und 4,8 Meter breit. Diese Größe habe man bewusst gewählt, weil damit die maximal zulässige Schrebergartengröße erreicht werde, sagt Timo Gelzhäuser. Das heiße aber nicht, dass sie keine größeren Häuser realisieren können. Weil ihre Module stapel- und koppelbar sind, ist es ab 2022 möglich, Ein- oder Mehrfamilienhäuser aus Käferholz damit zu bauen.
Die 'Blockhaus-Typen' aus Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) sind da schon einen Schritt weiter. Sie bauen gerade ein 160 Quadratmeter großes Naturstammblockhaus, das zu 100 Prozent aus Käferholz besteht und komplett aus dem Fichtenwald des Kunden kommt. „Dem Kunden war bewusst, dass das Holz etwas dunkler aussieht, ansonsten ist die Qualität genauso gut wie bei anderem Holz“, sagt Sascha Böhl.
Er ist nicht nur Inhaber der 'Blockhaus-Typen', sondern auch gelernter Forstwirtschaftsmeister. Nachhaltigkeit und natürliche Materialien liegen ihm besonders auf dem Herzen: „Wir bauen auf die Natur, auch bei der Dämmung unserer Blockhäuser. Deshalb verwenden wir Schafwolle zwischen den Hölzern.“
Warum die Nutzung von Käferholz in der Baubranche so einen schlechten Ruf hat, wollen Böhl und die Gelzhäusers nicht beurteilen. Der Verband „Holzbau Deutschland“ will dagegen etwas tun und appelliert an die öffentliche Hand ebenso wie an Architekten und Bauherren, verstärkt regionales Kalamitätsholz zu nutzen und dies auch in Ausschreibungen festzulegen. „Der Einsatz von heimischem Kalamitätsholz unterstützt nicht nur die regionale Wertschöpfung, sondern ist zugleich ein Zeichen der Verbundenheit mit regionalen WaldbesitzerInnen“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.
Sie träumen von Ihrem eigenen Haus aus Holz? Ob massives Holzhaus oder Fertigbauweise: Auch ein Holzhaus wird meist mithilfe eines Kredits finanziert.
Falls Sie sich bereits über die Kosten informiert haben, können Sie mit unserem Baufinanzierungsrechner einen ersten Eindruck über unsere Konditionen gewinnen. Damit Ihre Baufinanzierung auf sicheren Beinen steht, sollten Sie aber in jedem Fall das Gespräch mit einem Berater suchen. Unsere Heimatexperten gehen mit Ihnen gerne Ihre offenen Fragen durch und erstellen mit Ihnen gemeinsam einen Finanzierungsplan, der zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt.
Wie bei normalen Holzhäusern gilt auch hier: Je größer es sein soll, desto teurer wird es. Die sogenannte 'Baumkrone' ist das größte Haus, das die Firma Gelzhäuser derzeit im Angebot hat. Es ist sechs Meter lang und 4,8 Meter breit, womit die maximal zulässige Schrebergartengröße erreicht ist.
Übrigens: Mit dem Erlös eines "Baumkrone"-Tiny House werden 100 Bäume im Gelzhäuser Forst gepflanzt.
"Grundsätzlich ist es gut, wenn Holz in möglich langfristige Produkte verbaut wird", erklärt Josef Eichler von der Waldakademie Wohlleben. Der Förster unterscheidet Käferholz in zwei Kategorien: altes Käferholz und frisches Käferholz. "Ersteres ist aufgrund von Verfärbungen meist im Sichtbereich unerwünscht und wird in minderwertige Produkte wie Verpackungsholz gesteckt. Diese sind in der Regel nur kurz im Umlauf bevor sie verbrannt werden. Daher beurteilen wir den ökologischen und klimarelevanten Wert deutlich größer, wenn diese Bäume im Wald bleiben würden." Anders bewertet Eichler den Nutzen von frischem Käferholz. Das könne auch problemlos verbaut werden.
Grundsätzlich ist es gut, wenn Holz in möglich langfristige Produkte verbaut wird.
Übrigens: Hinter der Waldakademie Wohlleben steckt Peter Wohlleben, Deutschlands wohl bekanntester Förster. Gemeinsam mit anderen Waldexperten, Geologen, Ökologen, Naturpädagogen und Förstern setzt er sich für ökologische Waldwirtschaft ein. Was die Nutzung von Holz angeht, vertritt die Akademie die grundsätzliche Meinung: "Wenn Holz, dann langfristig."
Die Zahlen des aktuellen Waldzustandsberichts klingen alarmierend: Demnach starben 2020 in Deutschland so viele Bäume wie noch nie seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Wie das Statistische Bundesamt herausgefunden hat, wurde 2019 mit 32 Millionen Kubikmetern fast dreimal so viel Schadholz aufgrund von Insektenschäden eingeschlagen wie im Vorjahr mit elf Millionen Kubikmetern. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es noch sechs Millionen Kubikmeter.
Umweltfaktoren und die Auswirkungen des Klimawandels haben die massenhafte Ausbreitung des Borkenkäfers in den vergangenen Jahren weiter begünstigt. Auch der Gelzhäuser Forst leidet darunter: "Der Klimawandel findet mittlerweile vor unserer Haustür statt, der größte Teil unseres Waldes ist aufgrund einer dreijährigen Dürre gestorben", sagt Lisa Gelzhäuser und ergänzt: "Nicht nur die Fichte stirbt in weiten Teilen Deutschlands nahezu aus, sondern auch fast alle weiteren Baumarten leiden unter Trockenstress."
Besonders in Fichtenwäldern kommt es durch Borkenkäferfraß immer wieder zu großen Schäden. Hauptverursacher ist nach Informationen des bayerischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der sogenannte "Buchdrucker". Seit einigen Jahren hat demnach aber auch der 'Kupferstecher' maßgeblich zum Absterben großer Fichtenbestände beigetragen. In den gemäßigten Breiten ist der Buchdrucker der gefährlichste Borkenkäfer und Forstschädling. Seine Massenvermehrungen begünstigen Schadereignisse wie Sturm, Schneebruch oder Trockenheit.
Sie denken über den Bau eines Holzhauses nach? Dann sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten, wenn Sie nach einer passenden Finanzierung suchen. Er beantwortet gerne Ihre Fragen zu den verschiedenen Optionen und Fördermöglichkeiten und stellt mit Ihnen gemeinsam einen Finanzierungsplan auf. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.
Artikel erstellt von
Florian Rußler
Schwäbisch Hall-Redaktion
Artikel erstellt von
Florian Rußler
Schwäbisch Hall-Redaktion
Die Digitalisierung ermöglicht fortlaufend neue Innovationen. Diese Chancen möchten wir, die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, stärker dafür nutzen, unser Informations- und Serviceangebot noch kundenfreundlicher und individueller für Sie zu gestalten.
Damit wir Sie auch über die Durchführung unseres Vertrages hinausgehend bedarfsgerecht, individuell und effizient beraten, betreuen und informieren können, bitten wir Sie, der Verarbeitung, Zusammenführung und Analyse Ihrer Daten zuzustimmen.
Welche Daten umfasst diese Einwilligung?
Mit Ihrer Einwilligung können wir Ihre Daten verarbeiten, die wir aus unseren persönlichen Geschäftsbeziehungen und der Zusammenarbeit mit Ihnen gewonnen haben. Dazu gehören:
1. Stammdaten und Informationen zu Ihren persönlichen Verhältnissen wie Personalien (z. B. Name, Geburtsdatum, Geschlecht, Familienstand, Anzahl Kinder), Anschrift, Kontaktdaten, Wohnstatus (z. B. Miete oder Eigentum);
2. Daten zur Erwerbstätigkeit (z. B. Beruf, Einkommen, Branche) und Angaben zur Selbstständigkeit oder sonstigen Beschäftigung (z. B. zum eigenen Unternehmen oder Arbeitgeber; dies betrifft unter anderem Informationen aus dem Handelsregister und zu Bilanzen);
3. Informationen über Interessen an oder Inanspruchnahmen von Finanzdienstleistungen (z. B. Baufinanzierung, Bausparprodukte, Immobilienvermittlung, sonstige Bank-, Versicherungs- und Fonds-Produkte);
4. Informationen zu Verträgen, die Sie mit uns oder vermittelt durch uns mit Dritten geschlossen haben (z. B. Details zur Laufzeit und Höhe von Krediten und (Tilgungs-)Raten sowie zu Salden und Umsätzen auf laufenden Konten);
5. Daten zur Immobilie, ihrer Sicherung und nachhaltigen Nutzung (z. B. Informationen zum Baujahr, Beleihungswert und Verkehrswert, Nutzungsart wie Miete oder Eigennutzung, eingereichte Bilder, Informationen zu Gebäudestatus und -beschaffenheit, Maßnahmen zur Herstellung, Aufrechterhaltung oder Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit der Immobilie, Daten zum Energieträger, zum Energiebedarf und -verbrauch, Daten rund um den Wasserverbrauch, nachverfolgbare Qualitätskontrollprozesse und deren Dokumentation wie etwa ein Energieausweis gemäß den jeweils anwendbaren gesetzlichen Vorgaben, Daten rund um Instandsetzungs-, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen einschließlich Daten zur Ermittlung von insbesondere energetischen Modernisierungsbedarfen);
6. Aktionsdaten, darunter verstehen wir Informationen dazu, auf welche Art und Weise Sie mit uns in Kontakt stehen (z. B. allgemeine Kontakthistorie, empfangene Newsletter, erfolgte Beratungen, jeweils mit Angaben wie z. B. Art, Anzahl, Zeitpunkt und Inhalt).
Ihre Einwilligung erlaubt es uns, zu den vorstehenden Daten weitere Informationen hinzu zu speichern, die wir rechtmäßig erhoben haben. Dies sind insbesondere:
7. Daten zu Ihrer Bonität (z. B. von der Schufa);
8. Daten aus anderen Registern und öffentlichen Quellen (z. B. Daten zu Grundstücken und Gebäuden aus Kartendiensten wie Google Maps oder Daten, die von Katasterämtern oder anderen Ämtern öffentlich zur Verfügung gestellt werden);
9. Sogenannte „mikrogeographische Daten“, die wir von Dritten erhalten, z. B. zur vermuteten Soziodemographie oder typischen Affinitäten, die Personengruppen zugeordnet werden, die sich in Ihrer Lebenssituation befinden (z. B. das mögliche Interesse an bestimmten Produkten, die einer bestimmten Einkommensgruppe oder Wohnsituation zugeschrieben werden);
Wenn Sie damit einverstanden sind, können wir zu den vorstehenden Informationen auch Ihre rechtmäßig erhobenen Online-Nutzungsdaten (sofern Sie z. B. auf unserer Webseite der Auswertung Ihres Nutzungsverhaltens zugestimmt haben) hinzu speichern:
10. Informationen über Ihre Nutzung von Webseiten und anderen Online-Angeboten der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG (inklusive des Tochterunternehmens Schwäbisch Hall Wohnen GmbH und der Beteiligungsgesellschaft Impleco GmbH) einschließlich der Information, auf welchem Weg Sie zu diesen Angeboten gelangt sind (z. B. über Links, unsere Werbebanner und -anzeigen).
Auf welche Art und Weise und zu welchen Zwecken nutzen wir diese Daten?
Ihre Einwilligung erlaubt uns, Ihre Daten zusammenzuführen und zu analysieren, damit wir Sie und andere Kunden möglichst effizient und passgenau beraten, betreuen und informieren können. Hierbei analysieren wir Ihre Daten sowohl um Erkenntnisse (z. B. zu typischen Kundenprofilen und statistischen Zusammenhängen) zu gewinnen als auch um diese Erkenntnisse anzuwenden (z. B. indem wir für Sie wahrscheinlich relevante Produkte oder bevorzugte Ansprachezeitpunkte identifizieren).
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG steht selbst nur selten in unmittelbarem Kontakt zu Ihnen als Kunde. Deshalb gestattet uns Ihre Einwilligung, die Ergebnisse unserer Analysen und die hierfür wesentlichen Parameter an unsere für Sie zuständigen Vertriebspartner weiterzugeben, soweit diese die Informationen für die Zwecke der möglichst effizienten und passgenauen Beratung, Betreuung und Information benötigen.
Wir nutzen Ihr Kundenprofil für Zwecke der Direktwerbung (insbesondere per Telefon oder E-Mail) nur, sofern Sie in eine solche Direktwerbeansprache gesondert eingewilligt haben oder uns diese auf gesetzlicher Basis erlaubt ist.
Wie wirkt es sich aus, wenn Sie nicht einwilligen oder Ihre Einwilligung widerrufen?
Ihre Einwilligung ist freiwillig. Auch wenn Sie die Einwilligung nicht erteilen möchten, können wir mit Ihnen einen Vertrag schließen und Sie beraten, betreuen und informieren. Allerdings kann es sein, dass wir Ihnen einige für Sie vorteilhafte Angebote nicht unterbreiten, da wir Ihre Situation dann weniger genau einschätzen können. Falls Sie die Einwilligung erteilen, können Sie diese jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen.
Ja, ich bin mit der Verarbeitung meiner Daten durch die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG in dem oben genannten Umfang einverstanden, damit diese und ihre für mich zuständigen Vertriebspartner mich und andere Kunden möglichst effizient und auf meine individuellen Kundeninteressen zugeschnitten beraten, betreuen und informieren. In diesem Umfang entbinde ich die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG zugleich vom Bankgeheimnis.
Hinweis: Sie verwenden einen veralteten oder nicht unterstützten Browser. Gegebenenfalls kann es zu Einschränkungen bei der Benutzung der Webseite kommen.