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Dachterrasse bauen: Kosten und Ideen

  • Bauliche Voraussetzungen: Darauf sollten Sie achten
  • Mögliche Kosten und Förderungen
  • Ideen für die Gestaltung

Eine Dachterrasse ist eine echte Oase, dabei sind Bau und Gestaltung des Schmuckstücks gar nicht so schwierig. Das Wichtigste: Die Statik muss stimmen. Hier erfahren Sie, welche Bauvorschriften zu beachten sind und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

    

Was ist eine Dachterrasse?

Die Dachterrasse ist ein Freisitz auf dem Dach eines Gebäudeteils. Das unterscheidet sie vom Balkon. Dieser befindet sich außerhalb der Fassade  – als Anbau, abgestützte Plattform oder als Verlängerung der Bodenplatte.   

Es gibt verschiedene Arten von Terrassen, deren Aufbau sich an der Form des Hausdaches orientiert. Neben der offenen Dachterrasse auf einem Flachdach bieten sich bei einem Steildach Dachfenster mit ausklappbarem Austritt, eine sogenannte Negativ-Gaube oder eine Freifläche an, die über große Dachfenster zugänglich ist.


Dachterrasse: Bauliche Voraussetzungen

Sie haben sich entschlossen, eine Dachterrasse zu bauen. Prinzipiell geht das auf jedem Haus. Zwar ist ein Flachdach ideal, doch selbst ein Satteldach trägt eine Dachterrasse. Dazu werden ein Teil des Dachfirsts und der Dachziegel abgetragen, das schafft den nötigen Platz. Und Sie ahnen schon: Ohne die richtigen Fachleute an Ihrer Seite wird das eine schwierige Aufgabe. An der Gartenterrasse hinterm Haus können Sie sich noch selbst ausprobieren. Wird sie uneben, ist das zwar ärgerlich – doch Sie richten damit keinen großen Schaden an. Wenn Sie eine Dachterrasse gestalten, sollten Sie unbedingt Experten hinzuziehen.

Vor allem geht es bei der Dachterrasse um die Statik. Das Dach Ihres Hauses muss stark genug sein, um die zusätzliche Last zu tragen. Ist das nicht der Fall, muss die Möglichkeit bestehen, verstärkende Streben einzubauen.

Dachterrasse: Zugang über Dachfenster
Der Zugang zu einer Dachterrasse lässt sich auch über große Dachfenster ermöglichen. (Quelle: Velux Deutschland GmbH)

Eine weitere wichtige Frage: Wie steht es um den Zugang zum Dach? Idealerweise gibt es bereits ein größeres Fenster, das sich zu einer Tür umbauen lässt. Ist ein solches Fenster nicht vorhanden, können Sie per Treppe einen Zugang über ein darunterliegendes Zimmer schaffen.


Dachterrasse bauen: Baugenehmigung nötig?

Juristen bezeichnen eine Dachterrasse als „nicht unbedeutende bauliche Anlage“. Deswegen müssen Sie sich den Bau von Ihrer kommunalen Behörde genehmigen lassen. Wenn Sie neu bauen, geschieht das im Rahmen des dafür notwendigen Bauantrags. Wollen Sie die Dachterrasse nachträglich einbauen, müssen Sie die Genehmigung separat einholen. Bei der Planung der Dachterrasse ist unbedingt der für Ihr Wohngebiet geltende Bebauungsplan zu berücksichtigen.   

Unter Umständen ist es sogar verboten, dort überhaupt eine Dachterrasse zu errichten. Einen Schwarzbau sollten Sie niemals riskieren: Ohne Genehmigung drohen Bußgeld und Baustopp. Außerdem müssen Sie den Umbau nachträglich genehmigen lassen. Ist das aufgrund der örtlichen Bauvorschriften nicht möglich, sind Sie eventuell sogar zum Abriss gezwungen. 

Dachterrasse mit Blumen
Der Bau einer Dachterrasse ist genehmigungspflichtig, auch bei Bestandsimmobilien. (Quelle: iStock)

Der Verband Privater Bauherren (VPB) empfiehlt, sich vorab bei der örtlichen Baubehörde beraten zu lassen. Eine solche Beratung ist kostenfrei, und Sie bekommen schnell Gewissheit, ob Ihr Bauvorhaben Aussicht auf Genehmigung hat. Außerdem erfahren Sie dort genau, welche Unterlagen und Informationen Ihr Bauantrag enthalten muss. Darunter sind in der Regel:

  • vom Architekten erstellte Bauunterlagen, die unter anderem belegen, dass ausreichend Abstand zum Nachbarn besteht und alle DIN-Normen berücksichtigt sind
  • das Gutachten eines Statikers, das die Stabilität des Hauses bestätigt
  • Informationen zur geplanten Dämmung, wenn die Dachterrasse über Wohnraum liegt
  • gegebenenfalls Einverständniserklärungen Ihrer Nachbarn

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Was kostet eine Dachterrasse?

Wie teuer Ihre Dachterrasse sein wird, ist pauschal nicht zu sagen. In erster Linie sind die baulichen Gegebenheiten ausschlaggebend. Wie immer gilt: Je größer der Aufwand, umso höher die Kosten. Außerdem kommt es natürlich darauf an, wie groß der Austritt werden soll. Eine kleine Dachterrasse auf dem Flachdach fällt günstiger aus als ein großflächiger Bereich, für den das Satteldach umgestaltet werden muss.

  • Ganz grob können Sie davon ausgehen, dass ein kleiner Austritt mit wenigstens 3.000 Euro zu Buche schlägt. Voraussetzung ist, dass der Umbau völlig unproblematisch abläuft. Nach oben sind den Kosten kaum Grenzen gesetzt.
  • Bei einer größeren Dachterrasse liegen Sie leicht bei rund 20.000 Euro. Und jeder Sonderwunsch, jedes statische Problem verursachen weitere Kosten. Auch beim Preis gilt die Empfehlung: Sprechen Sie mit den Experten. Wird Ihre Planung konkret, holen Sie am besten mehrere Kostenvoranschläge bei verschiedenen Handwerksfirmen ein.
Dachterrasse mit Aufgang
Diese nachträglich gestaltete Terrasse bietet echten Erholungswert inmitten der Stadt. (Quelle: Adobe Stock)

Dachterrasse planen – was ist wichtig?

Wenn Sie ohnehin Ihr Hausdach erneuern müssen, dann ist das ein guter Zeitpunkt, um eine Dachterrasse zu bauen. Ob im Neubau oder in der Bestandsimmobilie – auf Folgendes müssen Sie achten:

  • Ausrichtung: Ähnlich wie bei der Gartenterrasse ist auch bei der Dachterrasse entscheidend, in welcher Richtung sie liegt. Die meisten Bauherren bevorzugen die Ausrichtung gen Süden – so bekommt die Dachterrasse die meisten Sonnenstunden. Mit einer Ostterrasse genießen Sie die Sonne am Morgen, mit einer Westterrasse am Abend. Auch die ungeliebte Nordterrasse hat ihre Vorteile. So können Sie zum Beispiel Ihr Homeoffice im Sommer nach draußen verlegen – ohne von der Sonne geblendet zu werden.
  • Gefälle: Ihre Dachterrasse benötigt ein leichtes Gefälle von mindestens zwei Prozent. Damit sorgen Sie dafür, dass das Regenwasser abfließen kann und sich keine Pfützen bilden. Das Gefälle sollte schon in der Bauplanung einbezogen werden. Aber Sie haben auch die Möglichkeit, nachträglich durch den Belag der Dachterrasse dafür zu sorgen. Sinnvoll ist es, Notüberläufe zu installieren. Sind die regulären Abläufe einmal verstopft, etwa durch Laub, kann das Regenwasser dennoch abfließen.
  • Absicherung: Auch die Begrenzung ist ein wichtiges Gestaltungselement, wenn Sie nach Ideen für Ihre Dachterrasse suchen. Das kann eine Mauer oder ein Geländer sein; als Materialien stehen Holz, Stein, verschiedene Verbundstoffe oder sogar Glas zur Auswahl. Wichtig: die Höhe der Begrenzung Ihrer Dachterrasse. Die Vorgaben variieren leicht von Bundesland zu Bundesland. Bei einer Absturzhöhe von maximal zwölf Metern sind meist Geländer mit mindestens 100 Zentimetern vorgeschrieben. Mancherorts reichen 90 Zentimeter. Befindet sich die Dachterrasse in größerer Höhe, ist eine Absicherung von mindestens 110 Zentimetern vorgeschrieben.
    Denken Sie bei der Absicherung Ihrer Dachterrasse vor allem an Kinder. Bei einem Geländer mit vertikalen Stäben dürfen die Abstände dazwischen maximal zwölf Zentimeter betragen. So verhindern Sie, dass ein Kind seinen Kopf hindurchstecken und hängenbleiben kann. Und noch etwas sollten Sie in Bezug auf Kinder beachten: Querstreben laden dazu ein, hinaufzusteigen. Suchen Sie sich besser ein Geländer aus, das Kindern keinen Tritt bietet.
Junger Mann steht am Glasgeländer der Dachterrasse und genießt die Aussicht
Bei einer Absturzhöhe von mehr als zwölf Metern ist bei Geländern und Begrenzungen eine Höhe von mindestens 110 Zentimetern vorgeschrieben. (Quelle: iStock-922526102-olesiabilkei)
  • Sonnenschutz: Mit Ausnahme der Nordterrasse sollten Sie für Ihre Dachterrasse Ideen entwickeln, wie der richtige Sonnenschutz aussehen kann. Infrage kommen zum Beispiel eine teilweise Überdachung, Sonnensegel, Markise oder der altbewährte Sonnenschirm. Zusätzlich können Sie am Gebäude selbst Maßnahmen zum Schutz vor zu starker Hitze ergreifen: Außenliegende Rollläden oder Jalousien verhindern ein Aufheizen der Räume und schaffen ein angenehm kühles Zuhause. In der kalten Jahreszeit schützen diese zusätzlich vor Wärmeverlusten. Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) unterstützt unter bestimmten Voraussetzungen energetische Maßnahmen an Bestandsgebäuden für sommerlichen Wärmeschutz mit Zuschüssen.
  • Tipp: Denken Sie schon beim Bau an die Beleuchtung und lassen Sie Kabel, Anschlüsse und Steckdosen installieren.

Sie wollen gleich das ganze Dach neu machen lassen? Mit diesen Kosten bei der Dachsanierung müssen Sie rechnen.


Bodenbelag für die Dachterrasse

Außenterrasse mit Holzboden und Metallgeländer im Obergeschoss
Eine Dachterrasse mit Holzboden verleiht Häusern in reduzierter Architektur eine besondere Note. (Quelle: Adobe Stock)

Sie haben Ihren Statiker alles prüfen lassen? Wenn sein Okay vorliegt, haben Sie freie Bahn, was die Gestaltung Ihrer Dachterrasse angeht.

  • Großen Einfluss auf die Atmosphäre hat der Bodenbelag. Zur Auswahl stehen Holz, Stein, Fliesen, Rasen oder WPC. WPC („Wood-Plastic-Composites“) sind Verbundstoffe aus Holz und Plastik. Die Materialien haben unterschiedlichen Pflegebedarf. WPC gilt als besonders witterungsbeständig, Holz dagegen ist anfällig. Es sollte einmal jährlich gründlich gereinigt und geölt werden.
  • Das Magazin „Schöner Wohnen“ empfiehlt bei der Wahl des Bodens, nicht nur von den persönlichen Vorlieben auszugehen. Ratsam sei, den architektonischen Stil des Hauses zu berücksichtigen. „Einem sachlich-modernen Wohnhaus kann eine großzügige Holzterrasse als warmer, natürlicher Kontrast richtig guttun“, heißt es dort. „Während Bodenbeläge aus Beton oder Steinzeug die unterkühlte Wirkung der Architektur noch unterstreichen.“ Bei Altbauten raten die Wohnexperten zu Natursteinboden. Damit werde ein älteres Haus optisch gut ergänzt.

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Eine Dachterrasse nachträglich einbauen

Sie möchten eine Dachterrasse in Ihre Bestandsimmobilie einbauen? Erste Anlaufstelle ist wie immer der Statiker. Er prüft, ob Sie Ihr Vorhaben weiterverfolgen können. Als nächstes wenden Sie sich mit Ihren Vorstellungen an einen Architekten oder Bauingenieur. Der erarbeitet einen Plan für Ihre Dachterrasse auf einem Flachdach oder Satteldach.

Beim nachträglichen Einbau einer Dachterrasse ist die Bauwerksabdichtung ein heikles Thema, warnt die Vermittlungsplattform dachdecker.com. Insbesondere gilt das für Dachterrassen auf dem Flachdach. „Bedenken Sie, dass der Bau einer Dachterrasse ein zusätzlicher Eingriff in die Dachstruktur ist und somit einen möglichen Schwachpunkt darstellt“, so die Experten. Beim Bau verwenden die Fachleute meistens eine Abdichtung aus Bitumen (einer Art Asphalt) in Kombination mit Bahnen aus Kunststoff.

Ausrollen einer blauen Kunststoffbahn mit dem rechten Fuß
Nachträglich gebaute Dachterrassen werden mit Bitumen und Bahnen aus Kunststoff abgedichtet. (Quelle: iStock-950057144-andreygonchar)

Eine Alternative ist die Dachterrasse auf der Garage. Das Thema Wärmeisolierung können Sie dort vernachlässigen. Dafür ist die Frage der Statik umso wichtiger: Schließlich ist das Garagendach ursprünglich nicht für schwere Lasten gedacht. Natürlich brauchen Sie auch für die Dachterrasse auf der Garage eine entsprechende Baugenehmigung.   


Tipp: Förderung fürs Gründach

Großflächige Dachterrasse eines Flachdachbaus mit Begrünung
Das Begrünen einer Dachterrasse sollte gut geplant sein. Bei der Förderung spielt auch die Größe eine wesentliche Rolle. (Quelle: Adobe Stock)
  • Wenn Sie für den Bodenbelag Ihrer Dachterrasse weitere Ideen benötigen: Warum nicht über eine Begrünung nachdenken? Dafür erhalten Sie unter Umständen sogar Fördergelder. Städte und Kommunen haben verschiedene Programme aufgelegt, die Sie für diesen Zweck in Anspruch nehmen können.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrer Verwaltung, ob es ein solches Angebot gibt. Um sich für eine Förderung zu qualifizieren, müssen Sie natürlich eine angemessen große Dachterrasse planen. Ein kleiner Austritt von sechs Quadratmetern wird nicht reichen. Einen Überblick zu diesem Thema bietet der Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG).
  • Da das Thema "Energieeffizienz in Gebäuden" sehr komplex ist, ist die Einbindung eines Energie-Effizienz-Beraters empfohlen. Dieser bespricht mit Ihnen ergänzende Maßnahmen und Fördermöglichkeiten, z. B. der KfW und der BAFA.

Fragen und Antworten zu Dachterrassen

Wann ist eine Dachterrasse genehmigungsfrei?

Das Bauen einer Dachterrasse erfordert grundsätzlich eine Baugenehmigung. Denn sie verändert das Aussehen eines Gebäudes, ermöglicht neu den Blick in den Garten des Nachbarn oder soll auf eine Garage, deren Statik dem Bauvorhaben nicht Stand hält. Die kostenfreie Beratung bei der Baubehörde verschafft Ihnen einen Überblick über den Bebauungsplan, zu nachbarschaftlichen Abstands- und Zustimmungspflichten sowie zum sogenannten Ensembleschutz, der vor allem bei der Sanierung von Altbauten eine Rolle spielt.

Wem gehört die Dachterrasse in einem Haus mit Eigentumswohnungen?

Die Bauweise entscheidet darüber. Ist die Dachterrasse räumlich begrenzt und so für weitere Personen nicht zugänglich, kann sie zum Sondereigentum des Wohnungseigentümers gehören. Sollte das nicht der Fall sein, kann sie mit der Teilungserklärung dazu bestimmt werden. Ist sie jedoch für alle Bewohner zugänglich und wird entsprechend genutzt, zählt sie zum Gemeinschaftseigentum. Bildet der Boden gleichzeitig das Dach der darunter liegenden Eigentumswohnung, ist dieser automatisch Gemeinschaftseigentum, der Rest Sondereigentum.

Wer baut Dachterrassen?

Bei der Planung einer (nachträglichen) Dachterrasse sollten Sie unbedingt einen Dachdecker zu Rate ziehen. Vor allem die sauberen Anschlüsse und Übergänge an die Fassade und an das Dach sind enorm wichtig. Hier können sonst schnell Schäden durch Feuchtigkeit entstehen. Für die statische Planung des Tragwerks müssen Sie in den meisten Fällen zwingend einen Bauingenieur oder Architekten beauftragen.

Wie groß darf eine Dachterrasse sein?

Die maximale Größe einer Dachterrasse richtet sich sowohl nach den Vorgaben des örtlichen Bebauungsplanes als auch nach den statischen und baulichen Gegebenheiten des Hauses. Eine seriöse Planung der Größe muss durch einen Bauingenieur oder einen Architekten erfolgen.

Wer trägt Sanierungskosten einer Dachterrasse in einer Wohnungseigentümergemeinschaft?

Die Dachterrasse ist undicht. Es stellt sich nun die Frage, ob alle Wohnungseigentümer einer Eigentümergemeinschaft die Sanierung der Terrasse bezahlen müssen. Dies hängt ganz allgemein davon ab, ob die Schäden an Gebäudeteilen entstanden sind, die zum Sondereigentum oder zum Gemeinschaftseigentum gehören. Die Teilungserklärung einer Eigentümergemeinschaft gibt darüber Auskunft. Ziehen Sie bitte für juristische Fragen einen zugelassenen Rechtsanwalt Ihrer Wahl dazu.

    

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