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Was ist ein Effizienzhaus?
Definition, Kennzahlen & Co.

  • Energetischer Standard für Wohngebäude
  • Die Effizienzhaus-Stufen
  • Förderung bei Kauf und Sanierung eines Effizienzhauses

Ein Effizienzhaus (EH) erfüllt mit seinen einzelnen Stufen bestimmte Energie-Standards. Infos darüber, was ein Effizienzhaus genau ist und wie Sie bei Neubau und Sanierung von der EH-Förderung profitieren, erhalten Sie hier.

    

Was ist ein Effizienzhaus und wie wird es definiert?

Ein Effizienzhaus (EH) ist ein energetischer Standard für Wohngebäude. Er wurde vom Bundesbauministerium, von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Deutsche Energie-Agentur (dena) definiert. Dabei gibt es einzelne Effizienzhaus-Stufen. Diese dienen neben der Unterscheidung der Energieeffizienz auch als Basis für die Förderung von Neubauten und umfassenden Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Zur Ermittlung des energetischen Standards werden zwei Kriterien bewertet: der Gesamt­energie­bedarf der Immobilie und die Wärme­dämmung der Gebäude­hülle. Als Kenngrößen dienen dafür:

  • der Primärenergiebedarf beziffert den tatsächlichen Energiebedarf eines Gebäudes. Neben den reinen Verbrauchswerten (Strom, Gas, Warmwasser) fließt hier auch der Aufwand für die Gewinnung, Aufbereitung, Speicherung, Transport und Bereitstellung der Energie ein.
  • der Transmissionswärmeverlust ist die Menge an Energie, die über die Gebäudehülle verloren geht.

Was bedeuten beim Effizienzhaus die Kennzahlen?

Effizienzhäuser werden in unterschiedliche Stufen eingeteilt, um deren jeweilige Energieeffizienz anzuzeigen. Basis dafür ist das „Effizienzhaus 100“. Es dient als Referenz und entspricht den energetischen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes.

Die Kennzahl eines Effizienzhauses zeigt den Energiebedarf im Vergleich zum Referenzgebäude. So benötigt ein Effizienzhaus 55 nur 55 Prozent der Primärenergie eines Effizienzhauses 100, außerdem liegt der Transmissionswärmeverlust im Vergleich nur bei 70 Prozent. Generell gilt: Je kleiner die Kennzahl der Effizienzhausstufe, desto niedriger der Energiebedarf und höher die Förderung.

Die Effizienzhausstufe 100 gibt es nur noch als Referenzwert! Die höchste Stufe gilt für denkmalgeschützte Häuser. Hier gibt es nur eine Vorgabe für den Primärenergiebedarf, aber keine Anforderung an den Transmissionswärmeverlust. Die beste Effizienzhausstufe ist das KfW Effizienzhaus 40 EE (= Erneuerbare-Energien-Klasse). Ein solches Gebäude benötigt nur 40 Prozent der Primärenergie im Vergleich zum Referenzgebäude. Zusätzlich wird mindestens 55 Prozent der Energie auf regenerativer Basis erzeugt.

    

Grafik: Übersicht der Effizienzhausstufen (Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall)
Grafik: Übersicht der Effizienzhausstufen

Effizienzhaus 40, 55, 70, 85 und Denkmal: Die verschiedenen Effizienzhaus-Standards und -Anforderungen gelten theoretisch für alle Wohngebäude, egal ob Neubau oder Sanierung. Aber: Beim Neubau ist EH 55 der gesetzliche Standard, gefördert wird allerdings nur der Effizienzhausstandard EH 40 (dazu unten mehr). Bei der Sanierung zum Effizienzhaus hingegen gibt es die Fördermittel für die Stufen EH 85, EH 70, EH 55, EH 40 sowie Effizienzhaus Denkmal.

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Welche Unterteilungen bei Effizienzhäusern gibt es noch?

Die Effizienzhaus-Stufen sind die Basis zur energetischen Bewertung eines Hauses. Um bei der Förderung zur Sanierung beziehungsweise zum Kauf eines Effizienzhauses noch weitere Abstufungen vornehmen zu können, gibt es zusätzlich zur Effizienzhaus-Stufe noch folgende Kriterien:

  • Erneuerbare-Energien-Klasse (EE) wird erreicht, wenn durch eine Heizungs­anlage auf Basis erneuerbarer Energien mindestens 55 Prozent des Energie­bedarfs des Gebäudes gedeckt bzw. zum Teil oder ganz durch unver­meid­bare Abwärme erbracht wird.
  • Nachhaltigkeits-Klasse (NH) ist erzielt, wenn das Wohngebäude die Anforderungen des staat­lichen „Qualitäts­siegels Nach­haltiges Gebäude“ erfüllt.
  • Worst-Performance-Building (WPB) ist ein Gebäude, das hinsichtlich des energetischen Sanierungs­zustands zu den schlechtesten 25 Prozent der Gebäude in Deutschland gehört.
Wärmedämmung Dachboden
Nicht nur die erreichte Effizienzhausstufe ist bei der Förderung entscheidend. (Quelle: stock.adobe.com/U. J. Alexander)
  • Serielle Sanierung (SerSan) bezeichnet die Verwendung vorgefertigter Bauele­mente für Fassa­de und das Dach.

Sanierung zum Effizienzhaus: Bundesförderung für effiziente Gebäude nutzen

Wer sein Haus zum Effizienz­haus saniert, erhält von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Förderung. Diese Förderung gibt es in Form eines Kredites mit Tilgungszuschuss. Das bedeutet, der zurück­zu­zahlende Kredit­betrag wird reduziert und die Laufzeit verkürzt. Je besser die Effizienz­haus-Stufe der Immobilie, desto höher ist der Tilgungs­zuschuss.

Beim Erreichen der Effizienz­haus-Stufe 85 oder besser wird die Sanierung mit einem Kredit­betrag von bis zu 120.000 Euro gefördert. Der maximale Kredit­betrag steigt auf 150.000 Euro, wenn das Gebäude bei der Sanierung zusätzlich die Kriterien für eine Erneuerbare-Energien-Klasse (EE) oder eine Nachhaltigkeits-Klasse (NH) erfüllt.

Für die Sanierung eines „Worst Performing Buildings“ (WPB) gibt es 10 Prozent Extra-Tilgungszuschuss, für die serielle Sanierung (SerSan) noch einmal 15 Prozent. Bei gemeinsamer Beantragung von WPB- und SerSan-Bonus ist der Bonus in Summe auf 20 Prozent gedeckelt. Daraus ergibt sich folgender Überblick der Effizienzhaus-Förderung:

Effizienzhaus-Stufe Tilgungszuschuss WPB-Bonus SerSan-Bonus maximaler Kredit maximale Förderung
EH 40 EE/NH 25 Prozent 10 Prozent 15 Prozent 150.000 Euro bis zu 67.500 Euro
EH 40 20 Prozent 10 Prozent
15 Prozent 120.000 Euro bis zu 48.000 Euro
EH 55 EE/NH 20 Prozent 10 Prozent 15 Prozent 150.000 Euro bis zu 60.000 Euro
EH 55 15 Prozent 10 Prozent 15 Prozent 120.000 Euro bis zu 42.000 Euro
EH 70 EE/NH 15 Prozent 10 Prozent   150.000 Euro bis zu 37.500 Euro
EH 70
10 Prozent     120.000 Euro bis zu 12.000 Euro
EH 85 EE/NH 10 Prozent     150.000 Euro bis zu 15.000 Euro
EH 85 5 Prozent     120.000 Euro bis zu 6.000 Euro
EH Denkmal EE/NH 10 Prozent     150.000 Euro bis zu 15.000 Euro
EH Denkmal 5 Prozent     120.000 Euro bis zu 6.000 Euro

Doch nicht nur die Sanierungsmaßnahmen selber werden gefördert. Staatliche Förderung gibt es auch:

  • bei der Baubegleitung
  • bei der Nachhaltigkeitszertifizierung

In beiden Fällen erfolgt die Förderung in Form eines zusätzlichen Kredites (maximal 10.000 Euro) inklusive Tilgungszuschuss (bis zu 5.000 Euro) für das Hinzuziehen eines Energieberaters.


So erhalten Sie die Sanierungsförderung zum Effizienzhaus

In vier Schritten zur Effizienzhaus-Förderung bei der Sanierung:

1.     Vor Beginn des Umbaus müssen Sie einen Energieberater beziehungsweise Experten für Energieeffizienz beauftragen. Dieser begleitet die Maßnahmen und stellt am Ende die erforderlichen Unterlagen aus, um den Kredit zu beantragen und den Tilgungszuschuss zu erhalten.

2.     Finanzierungspartner finden und Kredit beantragen: Den Kreditantrag stellen Sie nicht direkt bei der KfW, sondern über einen Finanzierungspartner. Das kann eine Bank, aber auch eine Bausparkasse sein.

3.     Kreditvertrag abschließen, Maßnahmen starten: Nach Abschluss des Kreditvertrages können Sie die Handwerker beauftragen.

4.    Bestätigung einreichen und Tilgungszuschuss erhalten: Nach Abschluss der Arbeiten wird die (vom Energieberater ausgestellte) Bestätigung der Energieeffizienz der Maßnahmen geprüft und der Tilgungszuschuss ausgezahlt.

Die Effizienzhaus-Förderung bei der Sanierung läuft bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau unter dem Programmnamen 261. Hier finden Sie alle Details bei der KfW.

Was gibt es noch für Fördermittel bei der energetischen Sanierung? Das erfahren Sie in unserem Artikel Energetische Sanierung: So viel Förderung gibt's vom Staat

So finanzieren Sie Ihr Effizienzhaus

Wenn Sie die Frage "Was ist ein Effizienzhaus?" für sich geklärt haben und Sie Ihr Eigenheim zum Effizienzhaus umbauen oder eines kaufen wollen, dann planen Sie mit einem unserer Heimatexperten die passende Finanzierung. Mit unserem Modernisierungskredit sichern Sie sich dauerhaft günstige Zinsen und können bei energetischen Maßnahmen in den Genuss eines Zinsvorteils kommen.

Vereinbaren Sie am besten einen Termin mit Ihrem Heimatexperten vor Ort.

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Effizienzhaus: Förderung „Klimafreundlicher Neubau“ nutzen

Seit dem 1. Januar 2023 ist der EH55-Standard gesetzlicher Mindeststandard beim Neubau. Wichtig zu wissen: Für die Einhaltung dieses Standards erhalten Bauherren keine Förderung. Die gibt es erst beim Erreichen der Effizienzhausstufe EH 40. Das Ganze ist dann noch in zwei Förderstufen unterteilt. 

Die Neubauförderung gibt es in Form eines Annuitätendarlehens oder endfälligen Darlehens (Rückzahlung am Ende der Laufzeit) in Höhe von bis zu 150.000 Euro. Der Kredit wird mit Zinsverbilligung gewährt, es gibt weder direkte Zuschüsse (Investitionszuschüsse) noch nicht rückzahlbare Tilgungszuschüsse. Alle weiteren Details inklusive des Antragsweges finden Sie in unserem Artikel KfW-Förderung für Energieeffizienz im Neubau


Wie bringe ich ein bestehendes Haus auf eine höhere Effizienzhausstufe?

Effizienzhaus-Stufen: Symbolbild
Wie sich Ihr Haus auf eine höhere Effizienzhaus-Stufe heben lässt, kann nur ein Fachmann vor Ort klären. (Quelle: stock.adobe.com/Proxima Studio)

Es gibt keinen Universaltipp, um eine Bestandsimmobilie energetisch zu verbessern und damit eine höhere Effizienzhausstufe zu erreichen. Grundsätzlich gilt aber, dass der Transmissionswärmeverlust durch eine effiziente Wärmedämmung verringert wird, sei es durch eine Fassadendämmung, die Dachsanierung oder die Dämmung der obersten Geschossdecke.

Um den Primärenergiebedarf zu verringern, ist eine neue Heizung eine der effizientesten Maßnahmen. Ob Wärmepumpe, Pelletheizung oder ein anderes Heizungssystem, das hängt von den persönlichen Vorlieben und örtlichen Gegebenheiten ab. Wichtig ist nur, dass die neue Heizung mit regenerativer Energie betrieben wird, damit Sie die Heizungsförderung erhalten können.

Da die Sanierung einer Immobilie zum Effizienzhaus umfassende bauliche Maßnahmen erfordert, empfiehlt sich in vielen Fällen die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans. Auf jeden Fall sollten Sie aber einen Energieberater mit ins Boot holen.


Der Unterschied zwischen Energieeffizienzklassen und Effizienzhaus-Stufen

Häufig werden die Effizienzhaus-Stufen mit den Energieeffizienzklassen verwechselt. Zwar wird in beiden Fällen die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet, das aber mit verschiedenen Kennwerten. 

Die Einstufung in eine Energieeffizienzklasse von A+ bis H erfolgt über den ermittelten Endenergiebedarf beziehungsweise Endenergieverbrauch. Das ist die Energiemenge, die Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung und Kühlung benötigen, um eine normierte Rauminnentemperatur und die Erwärmung des Warmwassers über das ganze Jahr sicherzustellen. Die Energieeffizienzklassen werden vor allem beim Energieausweis verwendet.

Bei den Effizienzhaus-Stufen der KfW hingegen sind wie beschrieben der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust die Kenngrößen. Die Effizienzhaus-Stufen sind maßgeblich für die Förderzusagen.


Gute Beratung ist unverzichtbar

Sie möchten Ihr Haus energieeffizient bauen oder sanieren? Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über Finanzierungsmöglichkeiten. Er kennt alle wichtigen Aspekte der Finanzierung und geht gerne auf Ihre offenen Fragen und Wünsche ein. Auch Fördermittel wie die KfW-Förderung können Sie gemeinsam einplanen. Er erarbeitet mit Ihnen einen Finanzierungsplan, der zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


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