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Low-Budget-Haus:
Beim Bauen Kosten sparen

  • Was ist ein Low-Budget-Haus?
  • Auf was ist bei der Planung zu achten?
  • Vorteile und Nachteile  

Hohe Baupreise und gestiegene Zinsen halten manchen Bauwilligen ab, sich seinen Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Wer ein Low-Budget-Haus baut, spart Kosten durch gute Planung und gezielten Verzicht. Erfahren Sie mehr über das Low-Budget-Konzept beim Hausbau.

      

Was zeichnet ein Low-Budget-Haus aus?

Eine fixe Definition für ein Low-Budget-Haus gibt es nicht. Das wesentliche Merkmal: es ist kostengünstiger als ein herkömmliches Haus, ohne dass Qualität und Wohnkomfort verloren gehen. Mögliche Sparmaßnahmen sollen nicht zu Lasten der Ausführung und der Lebensdauer der Immobilie gehen. Erreicht wird dies dank einer gut durchdachten Planung, die auf Einfachheit, Reduzierung und alternative Baumaterialien setzt. Zur Realisierung eines solchen Konzepts braucht es den richtigen Planungsexperten und Bauwillige, die dafür offen sind und sich aktiv an der Planung beteiligen.

Wenn Sie ein Low-Budget-Haus bauen möchten, erhalten Sie kein Haus von der Stange. Es wird individuell konzipiert – mit Fokus auf die Kostenersparnis. In Zeiten hoher Baupreise und Grundstückspreise ein ganz wichtiger Faktor. 

Übrigens: Kleinsthäuser wie TinyHouse, Container- oder Modulhaus müssen trotz ihrer niedrigen Anschaffungskosten nicht automatisch ein Low-Budget-Haus sein, denn die Größe allein ist hierbei nicht entscheidend.


Planungsgrundlagen: Wie baue ich günstiger ein Haus?

Die richtige Planung ist der Knackpunkt beim Bau eines Low-Budget-Hauses. Nehmen Sie sich hierfür ausreichend Zeit, prüfen Sie: Was benötigen Sie tatsächlich? Was können Sie einfacher gestalten? Was kostet Sie wie viel?
Im ersten Schritt kommen sicherlich die bekannten Spartipps zum günstigen Hausbau zum Tragen, wie beispielsweise kleiner und ohne Keller bauen oder einen Carport statt einer Garage errichten. Bei einem Low-Budget-Haus steckt aber noch mehr dahinter.      


Vereinfachen, Reduzieren, Vergleichen

Im Vereinfachen steckt großes Potenzial, um Baukosten zu senken. Fast alle Low-Budget-Häuser zeichnen sich durch einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss aus. Und aus dem einfachen Baukörper resultiert häufig auch eine günstigere Statik. Weitere Vereinfachungen sind:

  • Baumaterialien aus der Natur und/oder dem Industriebau verwenden
  • Einfachere Fenster und Türen einbauen – ohne dabei auf eine gute Wärmedämmung zu verzichten
  • Ausstattung in Bad und Küche schlicht halten
  • Keine komplexe Technik bei Elektrik und Installationen einsetzen
Grafik: Die drei Grundlagen einer Low-Budget-Haus-Planung
Die Planungsgrundlagen beim Low-Budget-Konzept: Vereinfachung, Reduzierung, Vergleich. (Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Das bewusste Weglassen und Reduzieren von baulichen Optionen ist ein weiterer Hebel, um Kosten beim Hausbau zu sparen: Ganz gleich, ob das der Verzicht auf Zwischenwände (macht Räume großzügiger und Innentüren teilweise überflüssig) oder auf eine Installationsebene an der inneren Außenwand ist oder ob durch optimierte Installationen kurze Leitungswege entstehen.

Wichtig: Holen Sie sich verschiedene Angebote über die beim Hausbau erforderlichen Gewerke ein. Vergleichen Sie, wägen Sie ab und wählen Sie – bei gleicher Leistung – am Ende das kostengünstigste Angebot aus.


Eigenleistung beim Planen & Organisieren

Die Eigenleistung ist ein weiterer Baustein, wenn Sie planen ein Low-Budget-Haus zu bauen. Wobei damit nicht nur die "eigene Muskelkraft" gemeint ist. Sie arbeiten am gesamten Planungsprozess und der Organisation Ihres Hausbaus mit. Bei Letzterer geht es darum, alle Abläufe zwischen den einzelnen Gewerken so zu gestalten, dass möglichst alles reibungslos läuft und wenig Wartezeiten entstehen. Das wirkt sich positiv auf die Bauzeit und Kosten aus.


Wie viel kostet ein Low-Budget-Haus?

Modulhausähnliches Gebäude in dunkelbraun mit Bodentiefen Fenstern
Einfache, klare Formen sind ein "Geheimrezept" der Low-Budget-Häuser, um die Baukosten zu senken. (Quelle: olga_demina - AdobeStock_631849554)

Pauschale Aussagen, was es kostet, ein Low-Budget-Haus zu bauen, können nicht einfach getroffen werden. Auch die Nennung von Obergrenzen sind nicht wirklich möglich. Ein Beispiel: Selbst ein Wohngebäude, dass 400.000 Euro kostet, kann ein Low-Budget-Haus sein, wenn vergleichbare Immobilien 150.000 Euro mehr kosten. Ein Haus zu bauen mit kleinem Budget muss somit nicht unwillkürlich auf das Low-Budget-Konzept zutreffen.

Wenn Zahlen wie 100.000 Euro oder noch weniger für die Baukosten aufgerufen werden, handelt es sich häufig um Kleinsthäuser, die aufgrund ihrer geringen Größe günstiger sind. Was aber nicht für den Quadratmeterpreis gelten muss. Dieser liegt häufig höher als bei einem klassischen Einfamilienhaus.

Wie bei allen anderen Hausbauprojekten fallen auch bei der Erstellung eines Low-Budget-Hauses Nebenkosten an, die zum Beispiel für die Erschließung, den Notar oder den Grundbucheintrag zu zahlen sind. Und wer noch kein Grundstück besitzt, muss diese Kaufkosten ebenfalls mit einplanen.

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Vor- und Nachteile des Low-Budget-Hausbaus

VORTEILE NACHTEILE
Gezielte Planung, einfache Grundrisse und günstigere Materialien sorgen für geringere Baukosten. Offenheit gegenüber unkonventionellen Konzepten und alternativen Baumaterialien ist erforderlich.
Geringere Baukosten reduzieren den Kreditbedarf und folglich die Ausgaben für die Finanzierung. Fixe Vorstellungen vom Eigenheim sind oftmals schwer mit einem Low-Budget-Haus umzusetzen.
Simple Technik benötigt weniger Wartung.
Verzicht auf Luxus und aktuelle Trends.
Entscheidungen fallen leichter, da durch Sparmaßnahmen weniger Auswahlmöglichkeiten vorhanden sind.
Ein zum Projekt passender Architekt muss erst gefunden werden.
Low-Budget-Häuser sind in der Regel Unikate.
Höherer Planungsaufwand erforderlich.
I für Information-Icon

INFO: Die gängigsten Bauweisen

Im deutschsprachigen Raum kommen im Wesentlichen zwei Bauweisen zum Einsatz: die Massivbauweise und die Leichtbauweise. Andere Bauformen sind eine Unterart der jeweiligen Kategorie. Auch Low-Budget-Häuser basieren darauf:

  • Massivbauweise: Bei dieser Bauweise werden die Wände und Decken aus Stein und Beton erstellt. Die bekanntesten Materialien sind Ziegelstein, Porenbetonsteine, Kalksandstein und Stahlbeton.  
  • Leichtbauweise: Hierbei kommt vor allem Holz zum Einsatz. Und zwar in Form von Ständer, Rahmen, Bohlen oder ganzen Platten. Die hohe Tragkraft (im Verhältnis zum Gewicht) verleiht den Wänden die erforderliche Stabilität.  

Günstige Baumaterialien für Low-Budget-Häuser

Auf der Suche nach dem richtigen Material für Ihr Low-Budget-Bauprojekt gilt es den Blick über den Tellerrand hinaus zu richten. Mit eher unkonventionellen Materialien aus dem Industriebau und der Natur lässt sich kostengünstiger bauen, ohne auf Haltbarkeit und Qualität verzichten zu müssen. Ein weiteres Merkmal des passenden Baustoffes: er lässt sich idealerweise in Eigenleistung verarbeiten.


Beton und Stahl

Beton und Stahl kommen häufig bei der Erstellung von Industriegebäuden zum Einsatz, oftmals auch als Fertigteile. Wenn Sie also auf einen "kühlen Look" stehen, kann das eine echte Alternative für Sie sein. Unter Umständen können diese Materialien auch aus Abbrucharbeiten oder Industrieschrott stammen.      

  • Unbehandelter Beton an der Decke, der Wand oder auf dem Fußboden, kann ebenso kostensparsam wie optisch ansprechbar sein. Für den Einsatz als Fußboden sollten Sie die Oberfläche des Betons noch abschleifen.
  • Stahl findet sich zum Beispiel wieder in tragenden, unverkleideten Streben, die gleichzeitig als eine Art Raumteiler fungieren. Stahlstreben sind aber auch zweckdienlich, wenn es um Zwischendecken geht. In Verbindung mit Metallverkleidungen entstehen tolle Optiken.


Baustoffe aus der Natur

Natürliche Baustoffe sind nicht nur nachhaltig und weisen gute Dämmwerte auf, sie sind auch für Bauwillige leichter zu verarbeiten und strahlen eine wohlige Behaglichkeit aus. Zwei Beispiele:

  • Ganz vorne steht der ökologische Baustoff Holz. Auf seine Stabilität und guten Dämmeigenschaft können Sie bauen. Und wenn die verwendeten Hölzer aus heimischen Wäldern kommen, ist auch der Nachhaltigkeitsaspekt erfüllt.
    Tipp: Sogenanntes Schadholz ist deutlich günstiger als Frischholz und dennoch für bestimmte bauliche Zwecke einsetzbar. So gibt es sogar komplette Häuser aus Borkenkäferholz.
  • Strohballen finden Ihre Verwendung als hervorragendes Dämmmaterial beispielsweise im Zusammenspiel mit Holzkonstruktionen. Sie können die Ballen direkt mit einem umwelt- und klimafreundlichen Lehm- oder Kalkputz versehen. Und Riesen-Strohballen eignen sich bei entsprechenden Statikeigenschaften sogar als "tragendes Mauerwerk".


Tipp:
Kombinieren Sie beides. So erhält die klare, kühlere Struktur aus Beton und Metall mit Hölzern im Innen- und Außenbereich eine warme Ausstrahlung. Und Akzente mit entsprechenden Farben an Wand und Fassade tun ihr Übriges.


Welche Rolle spielen Architekten beim Low-Budget-Hausbau?

Architekt sitzt am Schreibtisch bei der Planungsarbeit. Im Fokus: zusammengerollte Baupläne und Windradmodelle
Bei der Planung muss der Architekt alle kostensparenden Optionen prüfen und ausschöpfen. (Quelle: svetikd)

Die Basis für die Umsetzung Ihres Low-Budget-Hausbaus besteht vor allem aus zwei Dingen: einer guten Planung und einem Architekten, der diese aufstellt.

Idealerweise hat der Architekt schon Erfahrung im Planen und Bauen von Low-Budget-Projekten und ist bereit, die Baukosten möglichst gering zu halten. Denn: je niedriger die Baukosten, umso niedriger fällt das Architektenhonorar aus.
Die Honorarhöhe ist in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) geregelt.

Da die Planungsarbeiten beim Low-Budget-Hausbau aufwändiger sind als bei einem herkömmlich gebauten Wohnhaus, können die dafür anfallenden Kosten durchaus höher liegen.

Eine Möglichkeit einen Architekten oder eine Architektin in Ihrer Region zu finden, sind die Suchportale der Architektenkammern der Länder.

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Low-Budget-Haus bauen: Fragen und Antworten

Kann man für 100.000 Euro ein Haus bauen?

Wer sich räumlich stark einschränken und auf engstem Raum leben möchte, kann auch mit 100.000 Euro ein Haus bauen. Viele Basismodelle von Tiny-House-Anbietern liegen sogar noch darunter. Die Kosten für Baugrund, Finanzierung und ähnliches kommen noch obendrauf. Ein Low-Budget-Einfamilienhaus ist zu so einem Preis nicht zu bekommen.    

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten eines Hausbaus?

Ein günstiger Hausbau hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel:     

  • Größe (Grundriss, Baugrundstück),
  • Auswahl der Baumaterialien (Ziegelstein, Beton, Stahl, Holz oder anderes),
  • Lage (städtisch oder ländlich, Ortsmitte oder Randlage),
  • Ausstattung (hochpreisig oder günstiger),
  • Umfang der Eigenleistung.    

Was ist die günstigste Art ein Haus zu bauen?

Grundsätzlich gilt: Je kleiner ein Haus, umso geringer fallen die Gesamtkosten aus. Kleinsthäuser wie Tiny-House, Modulhaus oder Containerhaus sind je nach Ausstattung und Größe unter 100.000 Euro zu bekommen (ohne Baugrundstück und Nebenkosten). Gleiches gilt für Ausbau- und Bausatzhäuser. Diese Haustypen erfordern allerdings ein hohes Maß an Eigenleistung.

Wird Bauen 2024 wieder günstiger?

Auch im dritten Quartal 2023 haben sich die Baupreise im Vergleich zum Vorjahresquartal laut dem Statistischen Bundesamt erhöht, und zwar um 6,4 Prozent. Damit schwächte sich die Preissteigerung erneut leicht ab, im zweiten Quartal 2023 lag sie noch bei 8,8 Prozent, die höchste Preissteigerung gab es im Quartal 2/2022 (17,6 Prozent). 

Größter Preistreiber waren Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (+ 10,8 Prozent). Verbilligt haben sich im Jahresvergleich hingegen Zimmer- und Holzbauarbeiten, diese kosteten 2,7 Prozent weniger als im Mai 2022.

Erfahren Sie hier mehr über die aktuellen Baupreise.  

      

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