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Aktuelle Baupreise – steigen oder fallen die Hausbaukosten?

  • Aktueller Baupreis-Ticker
  • Das sind die Preistreiber
  • Bauen trotz steigender Baupreise

Die Baupreise in Deutschland sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Hier finden Sie einen aktuellen Überblick zur Baupreisentwicklung plus Tipps, wie Bauwillige trotz steigender Baupreise ihre Traumimmobilie realisieren können.

+++ Newsticker: Baupreisentwicklung +++

Lesen Sie hier die wichtigsten aktuellen Nachrichten, Studien und Prognosen zur Baupreisentwicklung in Deutschland.

Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland im August 2024 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Mai 2024, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, betrug der Preisanstieg im Vorjahresvergleich 2,7 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. 

Den höchsten Anstieg verzeichneten die Preise für Ausbauarbeiten. Sie lagen im August 2024 um 4,0 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Hierbei erhöhten sich die Preise für Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (zum Beispiel Wärmepumpen) um 4,9 Prozent. 

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von August 2023 bis August 2024 um 1,9 Prozent (Vorquartal: 0,6 Prozent). 

Hinweis zur Grafik "Der aktuelle Baupreisindex": Zum Anzeigen der Werte fahren Sie bitte mit der Maus über die Balken

 

 Der aktuelle Baupreisindex

 Veränderungen zum Vorjahresquartal in %

                      

Baukosten 2024: News & Prognosen zu den Baupreisen

Erneuter Rückgang bei den Baugenehmigungen

Oktober 2024: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde im August 2024 in Deutschland der Bau von 18.300 Wohnungen genehmigt. Das waren 6,8 Prozent oder 1.300 Baugenehmigungen weniger als im August 2023. Damit setzt sich der Negativtrend weiter fort. Betrachtet man den Zeitraum von Januar bis August 2024, wurden 33.900 (- 19,3 Prozent) weniger Wohnungen als im (ohnehin schwachen) Vorjahreszeitraum genehmigt. 

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Der Wohnungsbedarf jetzt und in Zukunft

Oktober 2024: Bundesweit müssten jährlich rund 372.600 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken. Fertiggestellt wurden in den vergangenen drei Jahren jedoch jährlich nur rund 294.400 Wohnungen, laut einer neuen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW). Danach zeigt sich die größte Differenz zwischen Angebot und Nachfrage in und um die Großstädte. Überall so viel zu bauen wie nur irgendwie möglich, ist laut den Autoren aber auch nicht die richtige Lösung.

Denn neben der aktuellen Lage wurde auch untersucht, wie sich der Wohnungsbedarf in Zukunft entwickeln könnte. Das Ergebnis: Ab 2026  liegt der Bedarf dann bei nur rund 257.400 neuen Wohnungen. Das entspräche einem Rückgang von 31 Prozent. Wer sich über die aktuelle Situation informieren möchte, wo Wohnraum fehlt und wo eher nicht, findet auf der Seite des IW eine interaktive Karte.

 

Zahlen der Baugenehmigungen sinken dramatisch

September 2024: „Die Katastrophe nimmt ihren Lauf". Mit diesen drastischen Worten kommentiert Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) die aktuellen Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes.

Danach wurden von Januar bis Juli 2024 123.600 Wohnungen genehmigt. Das waren 20,8 Prozent oder 32.500 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Angesichts der Entwicklung fordert Salewski von der Politik einen umfassenden Maßnahmenkatalog, der unter anderem eine einheitliche Bauordnung und die Absenkung der Mehrwertsteuer für den Wohnungsbau beinhaltet.
 

Auftragsmangel im Wohnungsbau gestiegen

August 2024: „Was heute nicht beauftragt wird, kann morgen nicht gebaut werden“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfragen beim ifo Institut für Wirtschaftsforschung. Er bezieht sich damit auf den Rückgang bei den Aufträgen im Wohnungsbau. So berichteten im Juli 51,3 Prozent der Baufirmen von rückläufigen Aufträgen, im Juni waren 50,2 Prozent. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau hat sich jedoch insgesamt verschlechtert. Die Urteile zur aktuellen Lage und die Erwartungen sind laut ifo tief im Minus.

 

Dickes Minus bei Baugenehmigungen und Baulandkäufen

Juli 2024: Laut dem Statistischen Bundesamt gingen die Baugenehmigungen im Neubausektor von Januar bis Mai 2024 zum Vorjahreszeitraum erneut zurück:

  • - 31,5 % bei Einfamilienhäusern
  • - 15,7 % bei Zweifamilienhäusern
  • - 21,7 % bei Mehrfamilienhäusern

Insgesamt waren das 24,2 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Mai 2023. Im Vergleich zum Mai 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 43,9 Prozent. Ähnlich drastisch sind die Rückgänge beim Handel mit Bauland. Nach einer Auswertung des GEWOS Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung wurden 2023 bundesweit rund 46.700 Kauffälle von baureifem Wohnbauland registriert. Das entspricht einem Minus von 34,2 Prozent gegenüber 2022. Nach Aussage des Instituts markiert das einen neuen Tiefststand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1995.

 

Auftragsmangel leicht rückläufig

Juli 2024: Der Auftragsmangel im Wohnungsbau ist laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung im Juni leicht zurückgegangen. 50,2 Prozent der befragten Baufirmen berichteten danach von einer mangelhaften Auftragslage, im Mai waren es noch 51,7 Prozent.

Laut Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen, wird die unsichere Auftragslage die Firmen noch eine ganze Weile beschäftigen. „Der Mangel an neuen Aufträgen ist weiterhin ein großes Problem. Häuslebauer sind zurückhaltend, auch weil die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank vorerst nur ein erster Schritt ist. Bei den Finanzierungskosten hat sich noch nicht viel getan. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Baugenehmigungen“.

Unser News-Archiv: Entwicklung der Baupreise Januar bis Juni 2024

Rückgang auch bei Fertighäusern

Juni 2024: Die schwache Baukonjunktur macht auch vor der Fertighausbranche nicht halt. Allerdings sind die Auswirkungen nicht so deutlich wie beim konventionellen Hausbau. So wurden laut dem Statistischen Bundesamt im Jahr 2023 rund 19.900 Wohngebäude im Fertigteilbau errichtet. Das waren 2,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Beim herkömmlichen Wohnungsbau betrug das Minus 7,5 Prozent.Vor allem der Neubau von Einfamilien-Fertighäusern ging zurück (- 4,1 Prozent gegenüber 2022). Bei in Fertigteilbauweise hergestellten Wohngebäuden mit mindestens drei Wohnungen gab es hingegen ein Plus von 12,0 Prozent, auch Zweifamilienhäuser verzeichneten einen Zuwachs (+ 6 Prozent). 

Insgesamt war im letzten Jahr mit 20,6 Prozent jedes fünfte fertiggestellte Wohngebäude ein Fertighaus (2022: 19,7 Prozent). Fertighäuser gelten angesichts gestiegener Baukosten als günstige Alternative zum konventionellen Hausbau.

 

Wohnungsbau stagniert weiterhin

Mai 2024: Nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden im Jahr 2023 in Deutschland 294.400 Wohnungen gebaut. Das waren 0,3 Prozent oder 900 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Hier die wichtigsten Fakten zum Wohnungsbau 2023:

  • Von den im Jahr 2023 fertiggestellten Wohnungen waren 257.200 Neubauwohnungen in Wohngebäuden. (- 0,6 Prozent oder 1.600 Wohnungen weniger als im Vorjahr.)
  • Auf Einfamilienhäuser entfielen 69.900 Wohnungen (- 9,3 % oder 7.200 Einfamilienhäuser weniger als 2022).
  • Die Zahl neuer Wohnungen in Zweifamilienhäusern stieg um 3,8 Prozent auf 23.800.
  • In Mehrfamilienhäusern wurden 156.300 Neubauwohnungen geschaffen und damit 4,1 Prozent oder 6.100 mehr als im Vorjahr. 
  • Die durchschnittliche Abwicklungsdauer, also die Zeit von der Genehmigungserteilung bis zur Fertigstellung, hat sich bei den im Jahr 2023 fertiggestellten Wohngebäuden auf 24 Monate verlängert; im Jahr 2020 waren es noch 20 Monate.
  • Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen fiel im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 26,7 Prozent (!) auf 259.600 und war damit deutlich geringer als die Zahl der fertiggestellten Wohnungen. 
  • Die Zahl bereits genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen (der sogenannte Bauüberhang) ging im Vorjahresvergleich erstmals seit dem Jahr 2008 zurück.
  • Im Jahr 2023 erloschen 22.700 Baugenehmigungen. Das liegt nur knapp hinter dem Höchstwert aus 2022 (22.800 erloschene Baugenehmigungen). 

 

Hoffnung auf sinkende Baupreise

April 2024: Nach einem Bericht des Handelsblatts rechnet die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit einem Rückgang der Baupreise. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW: „Die weiterhin unterirdischen Auftragseingänge sprechen dafür, dass die Bauunternehmen noch zu Preiszugeständnissen gezwungen werden.“ Die Banker stützen sich dabei auch auf Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Das prognostiziert für dieses Jahr einen Rückgang der Preise für Bauleistungen um drei Prozent, 2025 sollen sie sogar um 5,5 Prozent sinken.

 

Ende des Baupreis-Anstiegs?

April 2024: In diesem Jahr scheint sich langsam ein Ende des rasanten Anstiegs der Baupreise abzuzeichnen. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) erwartet nach der Analyse diverser Untersuchungen von Wirtschaftsinstituten für 2024 einen Rückgang der Baupreise um ein Prozent. Nach Angaben des Verbandes legten die Preise für Bauleistungen von August bis November 2023 im Durchschnitt nur noch leicht um 0,5 Prozent zu. Hauptgrund dafür war neben der Preisbereinigung bei einzelnen Baumaterialien aber vor allem die schwache Baukonjunktur.

 

Preise für Baumaterialien: Nur teilweise rückläufig

März 2024: Trotz der teilweise sinkenden Preise für einzelne Baustoffe lag das Preisniveau im Jahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien – bis auf Holz – über dem Niveau vor der Energiekrise. Das teilte das Statistische Bundesamt in einer Pressemeldung mit. Deutliche Teuerungen gegenüber dem Jahr 2021 gab es bei den mineralischen Baustoffen wie Kalk und gebrannter Gips (+ 67,1 Prozent) sowie Zement (+ 55,7 Prozent). Wand-, Bodenfliesen und -platten verteuerten sich um 39,9 Prozent und Dachziegel um 39,6 Prozent. 

Auch Metalle verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 18,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Einzig beim Bauholz gab es Preisrückgänge: Konstruktionsvollholz (- 28,0 Prozent), Dachlatten (- 22,4 Prozent) und Bauschnittholz (- 15,9 Prozent) verbilligten sich im Jahr 2023 gegenüber 2021. Zum Vergleich: Die Erzeugerpreise (also die durchschnittliche Preisentwicklung von Rohstoffen und Industrieerzeugnissen) legten 2023 gegenüber 2021 um 30,1 Prozent zu.

 

Wohnungsbau: Niedrigster Stand seit 2012

März 2024: Im vergangenen Jahr 2023 wurde in Deutschland der Bau von 260.100 Wohnungen genehmigt. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen weniger als im Jahr 2022. Niedriger war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt im Jahr 2012 (241.100).

 

Deutlicher Rückgang der Baugenehmigungen

Januar 2024: In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis November 2023 insgesamt 196.700 Wohnungen genehmigt. Das waren 28,8 % oder 79.700 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus der neuesten Erhebung des Statistischen Bundesamtes hervor. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um über ein Drittel (-38,6 Prozent bzw. -28.000 Wohnungen) auf 44.500 zurück. 

Bei den Zweifamilienhäusern hat sich die Zahl genehmigter Wohnungen mit 13.300 sogar fast halbiert (-49,2 Prozent bzw. -12.900). Auch bei den Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um fast ein Viertel (-23,8 Prozent bzw. -40.800) auf 130.400. 

 

Geschäftsklima im Wohnungsbau auf Allzeittief

Januar 2024: Das Geschäftsklima des ifo-Instituts für den Wohnungsbau ist auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991 gefallen. „2023 war ein ausgesprochen schwieriges Jahr für den Wohnungsbau, das Neugeschäft blieb weit unter dem Niveau der Vorjahre zurück. Dies war eine Folge der drastisch gestiegenen Bau- und Zinskosten sowie der schwächeren Fördermöglichkeiten", konstatiert Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Eine Verbesserung der Lage scheint trotz zuletzt gesunkener Bauzinsen nicht in Sicht: „Die außergewöhnlich schwachen Erwartungen zeigen, dass die Firmen aktuell keine Hoffnung haben. Die Perspektiven für 2024 sind düster“, sagt Wohlrabe.    

Unser News-Archiv zur Entwicklung der Baupreise 2023

Baupreisindex auf Rekordniveau

Dezember 2023: 160,6 – das ist der vom Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) ermittelte Baupreisindex für das 3. Quartal 2023 und gleichzeitig ein neuer Rekordwert. Wie rasant sich die Baukosten entwickelt haben, zeigt der Vergleich. 2015 war das Basisjahr mit einem Indexwert von 100, noch im 3. Quartal 2020 lag der Index bei moderaten 115,1 Punkten. "Der Baupreisindex", so das BKI, "ist eine wichtige Kennzahl im Bereich der Baukostenplanung." Das er in absehbarer Zeit zurückgehen wird, dafür sehen die Experten derzeit noch keine Anzeichen.

 

Noch mehr Stornierungen im Wohnungsbau

Oktober 2023: Das Geschäftsklima bei den deutschen Wohnungsbauunternehmen ist laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung auf ein Allzeit-Tief gefallen. Schuld daran sind vor allem der Auftragsmangel und die hohe Stornierungsquote. Danach waren im September 21,4 Prozent der Firmen von Stornierungen betroffen, im Vormonat lag der Wert bei 20,7 Prozent. „Viele Projekte sind wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar. Die Wohnungen, die heute nicht begonnen werden, werden uns in zwei Jahren auf dem Mietmarkt fehlen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. 

 

Wohnungsneubau wieder im Minus

September 2023: Anhaltend hohe Baupreise und der Anstieg der Bauzinsen sind nach Ansicht des Statistischen Bundesamtes die Gründe für den weiterhin starken Rückgang beim Wohnungsneubau. Danach war die Zahl der von Januar bis Juli 2023 genehmigten Wohnungen um 27,8 Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Aufgeschlüsselt nach Haustypen ergibt sich folgendes Bild:

  • Einfamilienhäuser: minus 36,5 %
  • Zweifamilienhäuser: minus 53,2 %
  • Mehrfamilienhäuser: minus 27,5 %

 

Architekten melden Rekordwerte

Juli 2023: Mit seinem Baupreisindex belegt das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern die Entwicklung der Baukosten, die der Bauherr zu tragen hat. Gemessen am Indexwert 100 im Jahr 2015 haben sich die Baukosten in den letzten Jahren rasant nach oben entwickelt, sodass der Index im ersten Quartal 2023 auf einen neuen Rekordwert von 158,9 kletterte. Besonders auffällig: Allein innerhalb der letzten drei Jahre stieg der Index um rund 30 Punkte.

 

Starker Rückgang bei den Baugenehmigungen

Mai 2023: Mit einem Minus von fast 30 Prozent gab es im März 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat so wenig Baugenehmigungen wie schon lange nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt gab, wurde im März 2023 in Deutschland der Bau von 24.500 Wohnungen genehmigt. Das waren genau 29,6 Prozent oder 10.300 Baugenehmigungen weniger als im Vorjahresmonat. Nur im März 2007 fiel der Rückgang mit - 46,5 Prozent noch höher aus.

Auch quartalsübergreifend sind die Zahlen tief im Minus. Von Januar bis März 2023 wurden insgesamt 68.700 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, das waren 25,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang liegt nach Aussage der Statistiker vor allem an den hohen Kosten für Baumaterialien und den steigenden Bauzinsen.

 

Preisanstieg beim Neubau hält an

April 2023: Erneut sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im zweistelligen Bereich gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug die Preissteigerung im Februar 15,1 Prozent. Das gab das Statistische Bundesamt (Destatis) bekannt.

Den größten Anteil an der Preissteigerung hatten die Rohbauarbeiten. Betonarbeiten wurden gegenüber Februar 2022 um 15,2 Prozent teurer, Mauerarbeiten um 12,7 Prozent. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sich die Preise um 17,1 Prozent, Erdarbeiten waren 14,9 Prozent teurer als im Februar 2022. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 3,0 Prozent mehr.

 

Starker Auftragsrückgang beim Bau

März 2023: Einen Rückgang der Aufträge von 9,6 Prozent verzeichnete das Baugewerbe laut dem Statistischen Bundesamt für das Jahr 2022. Dabei wurde im ersten Quartal des letzten Jahres sogar noch ein Plus von 4,1 Prozent erzielt. Ab dem zweiten Quartal konnte das Vorjahresniveau jedoch nicht mehr erreicht werden, im Dezember 2022 lagen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar bei einem Minus von 23,4 Prozent.

Die größten Einbußen gab es ausgerechnet beim Wohnungsbau mit einem Minus von 16,5 Prozent. Im Hochbau gingen die realen Auftragseingänge um 15,1 Prozent zurück, beim Tiefbau war es ein Minus von 3 Prozent. Gleichzeitig erreichte der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe auch aufgrund der hohen Baupreise mit 108,9 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Dabei fiel der Wohnungsbau mit 28,0 Milliarden Euro Jahresumsatz am stärksten ins Gewicht, der gewerbliche Hochbau folgte mit 25,8 Milliarden Euro.

 

Kosten für Baumaterialien: 2022 teurer als im Vorjahr

Februar 2023: Nahezu alle Baumaterialien waren im Jahresdurchschnitt 2022 noch einmal deutlich teurer als im Vorjahr, obwohl es bereits 2021 hohe Preissteigerungen gegeben hatte. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Preistreibend auf den Baustellen wirkten sich vor allem die gestiegenen Energiepreise aus. Hier eine Auswahl der Baumaterialien mit dem stärksten Preisanstieg 2022:

  • Flachglas (für Fenster und Glastüren): + 49,3 Prozent
  • HDF-Faserplatten (hochdichte Faserplatte, z. B. für Türen): + 46 Prozent
  • Stabstahl (u. a. für die Bewehrung): + 40,4 Prozent
  • Blankstahl: + 39,1 Prozent
  • Bitumen aus Erdöl (zur Abdichtung): + 38,5 Prozent
  • Betonstahlmatten (zur Bewehrung): + 38,1 Prozent
  • Spanplatten: + 33,4 Prozent

Gleichzeitig mit den Baumaterialpreisen stiegen auch die Preise für Arbeiten am Bau. Insgesamt verteuerten sich die Preise für den Neubau von Wohngebäuden im Jahresdurchschnitt 2022 um 16,4 % gegenüber dem Vorjahr. Das ist die höchste gemessene Veränderung gegenüber einem Vorjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 1958.

 

Baupreise für Wohngebäude weiter gestiegen

Januar 2023: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im November 2022 um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Vergleich zum August 2022, dem vorherigen Berichtszeitraum, lag der Anstieg bei 2,5 Prozent.

Größter Preistreiber waren demnach laut Destatis die Rohbauarbeiten. Sie stiegen von November 2021 bis November 2022 insgesamt um 15,8 %. Hier die Preissteigerungen bei den einzelnen Gewerken:

  • Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten: + 20,3 Prozent
  • Betonarbeiten: + 17,6 Prozent
  • Erdarbeiten: + 15,7 Prozent
  • Mauerarbeiten: + 13,6 Prozent
  • Zimmer- und Holzbauarbeiten : + 5,1 Prozent

Aber auch die Preise für Ausbauarbeiten nahmen laut Destatis im November 2022 gegenüber dem Vorjahr zu, insgesamt um 17,8 Prozent. Dabei stiegen bei Tischlerarbeiten die Preise um 19,5 Prozent, die Kosten für Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen erhöhten sich um 19,0 Prozent, die für Wärmedämm-Verbundsysteme um 16,5 Prozent. 

Unser News-Archiv zur Entwicklung der Baupreise 2022

Hohe Stornierungsquote beim Wohnungsbau

Dezember 2022: Nach einer Untersuchung des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung steigen die Stornierungen bei den Aufträgen im Wohnungsbau. Waren im Oktober noch 14,5 Prozent der Unternehmen von einer Auftragsannulierung betroffen, stieg die Zahl im November auf 16,7 Prozent.

„Zwar verfügen die Unternehmen noch über gut gefüllte Auftragsbücher, aber die immer weiter steigenden Baupreise, höhere Zinsen und geringere Fördermöglichkeiten belasten das Neugeschäft und führen bereits seit einigen Monaten zu auffällig vielen Stornierungen. Die Unternehmen sind sehr besorgt“, sagt ifo Forscher Felix Leiss. 

Die Forscher erwarten, dass sich die Geschäftsaussichten auf dem Bausektor für das kommende halbe Jahr weiter eintrüben. „Die Geschäftsperspektiven im Wohnungsbau erscheinen finster, eine Mehrheit der Unternehmen befürchtet Rückgänge im kommenden halben Jahr“, sagt Leiss weiter. „Trotz der bereits geschwächten Nachfrage müssen viele Betriebe auf weitere Preisanhebungen setzen, um die hohen Material- und Kraftstoffkosten an die Kunden weiterzureichen. Die Baupreise steigen weiter“, erklärt Leiss.

 

Energiekrise lässt Baukosten steigen

November 2022: Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind für Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, ein Warnsignal: Um 13 Prozent stiegen die Kosten für Ziegel im September gegenüber dem Vorjahresmonat, 27 Prozent mehr waren es bei Zement und 66 Prozent bei (Bau-)Vliesen, die zum Beispiel bei Drainagen benutzt werden.

"Wenn die hiesigen Mittelstandsbetriebe so unter Druck geraten, sind das für Bauherren und Auftraggeber beunruhigende Nachrichten." Pakleppa fordert deshalb "eine konsequente Energiepolitik, die die Herstellungskosten von Baumaterialien schnell und dauerhaft senkt und so die Unternehmen entlastet".

 

Weniger Aufträge, höhere Einnahmen

Oktober 2022: Nimmt man die preisbereinigten Zahlen, dann sind die Aufträge im Bauhauptgewerbe im Vergleich vom August 2022 zum Vorjahresmonat um 15,6 Prozent gesunken. Das ergab die Erhebung des Statistischen Bundesamtes. Gleichzeitig lag das Auftragsvolumen aufgrund der gestiegenen Baupreise mit 7,9 Milliarden Euro noch 0,8 Prozent über dem Vorjahresniveau.

 

Erneuter Anstieg der Bauleistungspreise

Oktober 2022: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Preise für Bauleistungen erneut stark gestiegen. Danach verteuerte sich der Neubau von Wohngebäuden im Jahresvergleich vom August 2022 gegenüber August 2021 um 16,5 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2022, dem vorherigen Berichtsmonat, lag der Anstieg bei "nur" 2,6 Prozent.

 

Bauindikator: Stimmung verschlechtert sich

September 2022: „Bis vor wenigen Monaten standen die Weichen im Wohnungsbau noch auf Wachstum. Die Unternehmen verfügen immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher, aber mit Blick auf die künftige Entwicklung greift die Angst um sich“. Das ist das Fazit von Felix Less, Fachreferent beim ifo Institut für Wirtschaftsforschung.

Nach einer aktuellen Studie des ifo Insituts befürchten sehr viele Firmen massive Geschäftsrückgänge. Der Erwartungsindikator fiel auf minus 48,3 Punkte und markiert damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Zwar hätten sich die Lieferengpässe bei Baustoffen etwas gebessert. „Dennoch ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer“, stellt Leiss fest.

Die hohen Energiepreise verteuerten das – in der Herstellung oft energieintensive – Baumaterial zusätzlich. Sehr viele Bauunternehmen planten vor diesem Hintergrund wohl weitere Erhöhungen der Baupreise.

 

Weitere Preissteigerungen in der Baubranche

August 2022: In den kommenden Jahren ist eine weitere Steigerung bei den Baupreisen von mehr als 20 Prozent zu erwarten. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor. Danach sind es sechs Faktoren, die die Baupreise in den nächsten Jahren maßgeblich beinflussen werden. 

Neben der langfristigen Nachfrage und den hohen Energiepreisen nennt PwC noch den Fachkräftemangel, die Rohstoffengpässe, die Inflation und die politischen Regularien. Letztere bewertet PwC zwiespältig: "Die im Koalitionsvertrag verankerten politischen Zielsetzungen für Klimaschutz und gesetzliche Anforderungen an Gebäude sind wichtig und richtig – sie können mittelfristig jedoch zu einer Verteuerung künftiger Bauprojekte führen", so Dr. Harald Heim, Partner Real Estate bei PwC Deutschland.

Das Fazit der Wirtschaftsprüfer : "Aufgrund der geopolitischen und weltwirtschaftlichen Entwicklungen ist in den kommenden beiden Jahren keine Entspannung der Preise in der Baubranche in Sicht." Für Bauherren kommt es nach Meinung von PwC nun verstärkt darauf an, bereits in einem frühen Projektstadium mögliche Preisrisiken zu identifizieren, Schwachstellen aufzudecken und entsprechend gegenzusteuern.

 

Weniger Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser

Juli 2022: Laut Statistischem Bundesamt wurden von Januar bis Mai 2022 fast 18 Prozent weniger Einfamilienhäuser genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Dagegen gab es bei den Zweifamilienhäusern einen Anstieg der genehmigten Wohnungen um 2,1 Prozent und bei den Mehrfamilienhäusern um 9,1 Prozent.

 

Zahlreiche Stornierungen von Bauprojekten

Juli 2022: Einen starken Rückgang verzeichnete das Baugewerbe insgesamt. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts wurden im Juni diesen Jahres im Hochbau 11,5 Prozent aller Projekte storniert. Auch beim Tiefbau registrierten die an der Umfrage beteiligten Firmen einen Auftragsstopp von 9 Prozent. Grund dafür waren vor allem Lieferengpässe bei den Baumaterialien und hohe Baupreise.
 

Baupreisanstieg: + 17,6 Prozent

Juli 2022: Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Deutschland sind im Mai 2022 um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Laut Statistischem Bundesamt sei dies der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970.

Im Februar 2022 waren die Preise im Vorjahresvergleich um 14,3 Prozent gestiegen (siehe Tabelle unten). Von Februar 2022 bis Mai 2022 erhöhten sich die Baupreise um 6,6 Prozent.

Der Baupreisindex im Jahresvergleich Der Baupreisindex im Jahresvergleich (Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

Baupreisanstieg auch auf regionaler Ebene

Juni 2022: Der deutliche Anstieg der Baupreise setzt sich fort. Für den Mai 2022 meldeten diverse statistische Landesämter durchweg eine Verteuerung der Baupreise im zweistelligen Bereich.

Preisindex für Wohngebäude / Bauleistungen am Bauwerk (Mai 2022)

  • Bayern: +17,3 Prozent
  • Berlin: + 17,8 Prozent
  • Brandenburg: + 19,4 Prozent
  • Nordrhein-Westfalen: + 16,1 Prozent
  • Sachsen-Anhalt: +17,2 Prozent
  • Thüringen: + 23,2 Prozent

Quelle: Statistische Landesämter

Einige Landesregierungen reagieren auf den rasanten Preisanstieg. So erhöhte beispielsweise der Freistaat Sachsen innerhalb seines Förderprogramms "Familienwohnen" die Obergrenzen der Gesamtausgaben für einen Zwei-Personen Haushalt drastisch von 300.000 Euro auf 425.000 Euro.

 

Zweistelliger Anstieg der Baupreise

April 2022: Die Preise beim Neubau von Wohngebäuden in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,3 Prozent gestiegen.

Die größten Preistreiber bei Rohbauarbeiten und Ausbauarbeiten waren demnach:

Bauleistung Anstieg in Prozent
Zimmer- und Holzbauarbeiten 33,9 Prozent
Metallbauarbeiten 19,1 Prozent
Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten 18,7 Prozent
Entwässerungskanalarbeiten 18,6 Prozent
Klempnerarbeiten 18,1 Prozent
Tischlerarbeiten 16,4 Prozent
Estricharbeiten 16,0 Prozent
Betonarbeiten 14,5 Prozent


Stärkster je gemessener Preisanstieg bei Baumaterialien

Februar 2022: Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die Erzeugerpreise für einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl im Jahresdurchschnitt 2021 so stark angesteigen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949.

Demnach verteuerte sich Konstruktionsvollholz um 77,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt. Bei Dachlatten lag der Preisanstieg bei 65,1 Prozent, bei Bauholz bei 61,4 Prozent. Selbst die Preise für Spanplatten, für die in der Regel das Abfallprodukt Sägespäne genutzt wird, stiegen um 23 Prozent.

Neben den Holzpreisen zogen auch die Stahlpreise kräftig an. Betonstahl in Stäben war im Jahresdurchschnitt 2021 um 53,2 Prozent teurer, Betonstahlmatten kosteten 52,8 Prozent mehr als 2020. Auch Metalle verteuerten sich 2021 um 25,4 Prozent, was direkte Auswirkungen auf den Heizungsbau oder bei Elektroinstallationen hat.

Wie außergewöhnlich hoch die Preissteigerungen bei Baumaterialien waren, zeigt sich im Gesamtvergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt legte im Jahresdurchschnitt 2021 nur um 10,5 Prozent gegenüber 2020 zu.

    

Steigende Preise: Die Podcast-Folge zum Thema

    

Aktuelle Baupreise: Baukosten pro Quadratmeter

Hausbau im Rohbau mit Ziegel und Dachstuhl
Die Baukosten pro Quadratmeter sind in den letzten Jahren stark angestiegen. (Quelle: Wolfilser - stock.adobe.com)

Die Baukosten sind in Deutschland nicht überall gleich hoch. Ein identisches Einfamilienhaus zu bauen kostet in der Großstadt mehr als auf dem Land. Auch im Vergleich zwischen den Bundesländern sind die Baupreise ganz unterschiedlich.

Das liegt zum einen an Transportwegen und der (örtlichen) Verfügbarkeit von Baustoffen, aber auch am unterschiedlichen Lohnniveau. Nach den letzten Angaben des Statistischen Bundesamtes von 2020 lagen die durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter in Deutschland bei 1.920 Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 betrugen die Baukosten pro qm im Schnitt 1.233 Euro.

Das entsprach über zwanzig Jahre einem Preisanstieg der Baukosten um rund 55 Prozent. Diese Teuerungsrate bei den Baukosten pro Quadratmeter hat sich in den letzten Jahren verschärft. Legt man den Baupreisindex zugrunde (siehe dazu auch die Meldungen oben), so sind allein innerhalb eines Jahres die Baukosten um 14,3 Prozent gestiegen. Nach dieser Rechnung lägen die derzeitigen Baukosten pro Quadratmeter bei knapp 2.200 Euro bundesweit.


Was gehört alles zum Baupreis?

Der eigentliche Baupreis eines Hauses setzt sich aus verschiedenen Kostenfeldern zusammen. Für den Baupreisindex sind nur die sogenannten Bauwerkskosten relevant. Das sind die Kosten für die allgemeinen Bauarbeiten (Rohbau und Ausbau) inklusive Einrichten der Baustelle und Abbrucharbeiten.

Zur Ermittlung der kompletten Baukosten kommen dann noch folgende Posten hinzu:

  • Grundstückskosten: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kostete 2020 ein Quadratmeter baureifes Land im Bundesdurchschnitt rund 199 Euro. Wobei die regionalen Unterschiede der Grundstückspreise enorm sind. Denn wer in Hamburg bauen wollte, zahlte dafür rund 1.128 Euro pro Quadratmeter Bauland. In Sachsen-Anhalt waren es gerade mal 45,64 Euro pro Quadratmeter.
  • Erwerbsnebenkosten: Dazu gehören unter anderem die Maklercourtage, Notarkosten und Grunderwerbsteuer. Die Erwerbsnebenkosten werden häufig unterschätzt, können aber bis zu 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen.
  • Erschließungs- und Herrichtungskosten: Die Kosten, die anfallen, um das Bauland baureif zu machen, sind die Erschließungskosten. Diese Kosten muss der Bauherr an die Kommune entrichten. Dazu zählen zum Beispiel der Anschluss an die Wasser- und Stromversorung, aber auch die Straßenbaubeiträge.
  • Baunebenkosten: Vom Einholen der Baugenehmigung über die Kosten für etwaige Bodengutachten bis hin zu den Vermessungskosten – auch die Baunebenkosten sind bei der Gesamtbetrachtung der Baukosten nicht zu unterschätzen.
  • Kosten für die Außenanlagen: Ob Garten anlegen, Terrasse gestalten oder Caport oder Garage bauen, für die Außenanlagen eines Hauses werden in der Regel fünf Prozent der Baukosten einkalkuliert.
  • Einrichtungskosten: Diese gehören nicht unmittelbar zu den Baukosten. Trotzdem sollten Bauherren bei Ihrer Finanzplanung auch Posten wie eine neue Küche oder neues Mobiliar mit einberechnen.

Baupreis-Prognose: Warum steigen die Baupreise?

Der rasante Anstieg der Baupreise hat mehrere Gründe:

  • Corona-Pandemie: Felix Leiss, Forscher am ifo-Institut, sieht die Pandemie in Kombination mit der Nachfrage als Preistreiber: "2021 entstanden durch die Verwerfungen der Corona-Pandemie Engpässe bei verschiedenen Baumaterialien. Diese angespannte Versorgungslage traf die Branche bei ungebrochener Nachfrage nach Bauleistungen und vollen Auftragsbüchern. Die Materialpreise stiegen in Folge der Knappheit teils drastisch“, so Leiss.
  • Ukraine-Krieg: Infolge des russischen Einmarsches in der Ukraine sind nicht nur die Lieferketten teils unterbrochen. Auch Vorprodukte wie zum Beispiel Metalle, die aus Russland geliefert werden, kommen auf heimischen Baustellen nur noch verzögert an.
  • Hohe Nachfrage: 129.306 neue Wohngebäude wurden 2021 laut dem Statischen Bundesamt (PDF) neu errichtet. Nur 2006 lag dieser Wert höher. Auch die internationale Bautätigkeit liegt auf einem hohen Niveau und lässt die Baupreise steigen.

Was sind die Preistreiber beim Baupreis?

Gleich zwei wichtige Einflussgrößen sind es, die die Baupreise verteuern. Zum einen wäre da der bereits erwähnte Anstieg der Preise für Baumaterialien (siehe Preisticker oben). 

Daneben haben sich aber auch die Bauleistungen selbst verteuert. Dazu Franz Eilers, Leiter der Immobilienmarktforschung bei vdpResearch: "Anders als 2021 wird die Umsatzsteuer 2022 keinen Einfluss auf den Preisverlauf nehmen. Aber die hohe Auslastung der Baukapazitäten gepaart mit einem Arbeitskräftemangel sowie steigende Material- und Energiepreise üben weiterhin einen erheblichen Druck aus". 

 

Arbeiter auf einer Baustelle verlädt Palette per Kran.
Neben den Baumaterialien haben sich auch die Bauleistungen erheblich verteuert. (Quelle: Kzenon - stock.adobe.com)

Wann sinken die Baupreise?

Höhere Kosten für Baumaterialien und Bauleistungen, eine hohe Bautätigkeit, dazu noch die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges – ob und wann die Baupreise wieder sinken werden, lässt sich nur schwer prognostizieren. 

Allerdings gibt es auch Stimmen und erste Anzeichen die darauf hindeuten, dass die Baupreise mittelfristig auch wieder sinken könnten. Nach einer Meldung von finanzen100.de sind zum Beispiel die Preise für Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium im Juni 2022 teils um mehr als 20 Prozent gefallen. Das ist der höchste Preisverfall in diesem Sektor seit 2008. Allerdings waren die Metallpreise auch auf einem extrem hohen Niveau.

In absehbarer Zeit dürften die Baupreise aber auf einem hohen Niveau verharren. Umso wichtiger ist daher eine gute Bauplanung.


Traumimmobilie realisieren trotz steigender Baupreise

Arbeiter auf einer Baustelle beim Bau einer Mauer Mit einer guten Vorplanung lassen sich die Baukosten minimieren. (Quelle: Gina Sanders - stock.adobe.com)

Angesichts anhaltend hoher Baupreise und deren Auswirkung auf die Entwicklung der Immobilienpreise ist es wichtig, schon bei der Planung des Hauses auf die größten Kostentreiber zu achten und gegebenenfalls zu minimieren.

7 Tipps, um die Baukosten zu senken

  1. Kleines Grundstück wählen: Angesichts der Baulandpreise liegt es sowieso auf der Hand, das Grundstück möglichst "passend" zu kaufen und zu planen. 
  2. Doppelhaus statt Einzelhaus: Weniger Außenfläche bedeutet geringere Energiekosten. Dazu noch gemeinsam genutzte Komponenten wie die Heizungsanlage – das alles macht eine Doppelhaushälfte im Bau um bis zu 25 Prozent günstiger als ein Einzelhaus.
  3. Keller weglassen: 50.000 Euro (und mehr, je nach Bauweise) bringt es an Ersparnis, ohne Keller zu bauen. Allerdings sollten dann alternative Hauswirtschaftsräume geplant werden.

4. Einfach bauen: Gauben, ausgefallene Dachformen, aufwändige Fassaden – jedes Extra kostet. Deshalb sollten sich Bauwillige bei ihren Wünschen an möglichst schlichte, effektiv zu bauende Bauformen halten. Der Low-Budget-Hausbau setzt unter anderem auf dieses Prinzip.

5. Effektive Grundrissplanung: Möglichst wenig Verkehrsflächen bei einem Maximum an nutzbarer Wohnfläche, das ist die Königsdisziplin bei der Grundrissplanung. Hier gilt es, möglichst detailgenau zu planen, denn neben den Kosten geht es hier auch um den Komfort.

6. Fertighaus statt Stein auf Stein: Der Anteil an Fertighäusern bei den genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern lag 2021 bei 23,1 Prozent, Tendenz steigend. Einer der Gründe dafür ist die gute Planbarkeit, sowohl was den Zeitaufwand als auch die Baukosten angeht.

7. Fördermittel checken: Der Staat stellt Fördermittel beim Neubau bereit. Aber auch auf regionaler/lokaler Ebene werden Bauherren häufig unterstützt. 


Gute Beratung ist unverzichtbar

Egal, wie sich die Baupreise entwickeln – Basis für die Verwirklichung Ihres Wohntraums ist immer eine solide Finanzierung. Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten, wenn Sie nach einer passenden Finanzierung für Ihr Eigenheim suchen. Er beantwortet gerne Ihre Fragen zu den verschiedenen Optionen und Fördermöglichkeiten und erstellt mit Ihnen gemeinsam einen Finanzierungsplan. Vereinbaren Sie jetzt einen Termin und profitieren Sie von unserer individuellen Beratung.


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