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Sichtschutz zum Nachbarn: Ideen und Anregungen

  • Gestaltungsideen 
  • Vor- und Nachteile 
  • Rechtliche Vorgaben

Wer ungestört auf Terrasse oder Balkon sitzen und vor neugieren Blicken geschützt sein möchte, braucht einen Sichtschutz zum Nachbarn. Dafür gibt es viele Möglichkeiten der Gestaltung. Lesen Sie hier, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Sichtschutzelemente haben und worauf Sie bei der Planung achten sollten.

Sichtschutz im Garten: Zweck der Grundstücksbegrenzung

Ein Sichtschutz im Garten ist in erster Linie praktisch, um das eigene Grundstück vom Nachbarn abzuschirmen, kann aber auch weitere Funktionen haben.

Bei der Planung einer Grundstücksbegrenzung sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welchen Zweck sie erfüllen soll, zum Beispiel:

  • Optischer Sichtschutz zum Nachbarn
  • Schutz des Grundstücks vor Eindringlingen
  • Begrenzung des Grundstücks für Kinder oder Haustiere
  • Ästhetische Aufwertung des Gartens

Stellen Sie sich folgende Fragen: Steht der Sichtschutz im Vordergrund? Ist eine abschreckende Wirkung auf ungebetene Gäste erwünscht? Gilt es zu verhindern, dass Kleinkinder oder Haustiere das Grundstück verlassen können? Oder wird eher ein offener Garten mit einer lockeren Atmosphäre angestrebt, auch weil man gern mit dem Nachbarn auf einen Plausch zusammenkommt?

Grenzen im Garten zu setzen heißt zudem nicht nur, den Rand des Grundstücks zu markieren, sondern auch, innerhalb des Gartens durch Unterteilungen eine bestimmte Atmosphäre zu schaffen. Achten Sie darauf, dass der Stil des Hauses und die gesamte Umgebung mit den Zäunen, den Mauern oder den gewählten Pflanzen harmonieren.

Mauern aus Ziegelsteinen oder die preislich weitaus günstigeren Holzzäune passen zum Beispiel eher zu einem rustikalen Ambiente. Bambuszäune fügen sich gut in asiatisch inspirierte Gärten ein, und schnörkellose Metallzäune können den modernen Charakter eines Hauses unterstreichen.


Klassiker: Zäune und Mauern als Sichtschutz im Garten

Gestaltungsmöglichkeiten für die Grenzbereiche im Garten gibt es unzählige.

Sofern nicht die schmiedeeiserne Variante gewählt wird, sind Zäune meist die preiswerteste und auch die am schnellsten zu realisierende Lösung. Zur Auswahl stehen offene und geschlossene Zaunarten. Geschlossene oder eng verflochtene Zäune schützen zwar die Privatsphäre besser und dienen als Sichtschutz, allerdings ist ihr Windwiderstand auch größer, so dass eine besonders solide Verankerung notwendig ist.

Eine andere Möglichkeit ist die Einfriedung mit Mauern. Tipp: Klären Sie vorab beim Bauamt der Gemeinde, ob die Konstruktion genehmigungspflichtig ist. Mauern sind neben Gartenwegen und gepflasterten Flächen innerhalb des Gartens ein wichtiges ästhetisches Element. In ihrer Farbe und Beschaffenheit sollten sie aber auf jeden Fall mit der Umgebung harmonieren. Sie sind meist kostspieliger als andere Lösungen, insbesondere aufgrund der anfallenden Arbeitszeit. Der geringe Pflegeaufwand und die lange Lebensdauer machen diesen Nachteil aber wieder wett.

Sie wollen Ihren Sichtschutz selbst bauen? Dann sind Mauer-Zaun-Systeme möglicherweise eine gute Alternative. Sie können leicht selbst aufgebaut werden und sind in unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich.

Sichtschutz auf dem Balkon

Auch für Balkone gibt es zahlreiche Ideen für einen Sichtschutz zum Nachbarn – mal einfacher und günstiger, mal aufwändiger und etwas teurer.  

  • Rankende Pflanzen oder hochwachsende Kübelpflanzen sorgen auf "natürlichem Wege" für mehr Privatsphäre.
  • Der Sonnenschirm ist und bleibt ein bewährter Sicht- und Sonnenschutz. Es gibt ihn in vielen Größen und Formen. 
  • Ein Outdoor-Paravent ist einfach aufzustellen, deckt eine größere Fläche ab und ist durch seine Scharniere flexibel in der Form.
  • Der Balkonfächer ist bei Bedarf ganz schnell auf- und zuzuklappen. Zudem ist er leicht zu montieren.
  • Sichtschutzmatten aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus, Seegras oder Weidenruten bringen eine ökologische Komponente mit ein. Sichtschutzwände sind höherwertige Alternativen und müssen fest mit dem Mauerwerk verbunden sein.
  • Ein neues, blickdichtes Geländer – ob aus Edelstahl, Alu, Holz oder Glas –  bietet nicht nur Sichtschutz, sondern verleiht dem Balkon ein neues Gesicht.
Aufgeschlagener Markisenfächer am Balkon
Ein Balkonfächer ist ein einfacher, aber auch attraktiver Sichtschutz. Der Fächer ist relativ leicht zu montieren, je nach Modell sogar ohne Bohrlöcher zu hinterlassen. (Quelle: Bausparkasse Schwäbisch Hall)

    

Sichtschutz zum Nachbarn: Ideen für kostengünstige Sichtschutzelemente

Wenn Sie nicht allzu viel Geld in den Garten stecken möchten oder sehr lange Grenzzäune setzen müssen, haben Sie verschiedene Möglichkeiten:

  • Maschendrahtzäune: Oft sind kostengünstige Maschendrahtzäune die erste Wahl. Sie können schnell mit Holz-, Beton- oder Eisenpfosten aufgestellt werden. Durch Begrünung aus Kletter- und Rankpflanzen lassen sie sich auf einfache Weise verschönern. Hierfür eignen sich etwa Efeu, Feuerbohnen, Glockenreben oder Kapuzinerkresse.
  • Ranchzäune: Als preiswert gelten auch die sogenannten Ranchzäune, bei denen meist zwei waagerechte Holzbretter zwischen Pfosten angebracht werden, sowie Staketenzäune aus Fertigelementen. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie solche Holzzäune auch selbst errichten. Im Handel gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Holzelemente.
  • Weidenruten: Eine lange Tradition hat das Flechten von Trennwänden aus Weidenruten. Solche Weidenzäune sind nicht nur ein guter Sichtschutz, sondern schaffen auch eine natürliche und romantische Atmosphäre im Garten.   

Hecken zur Grundstückseinfriedung

Sichtschutz Hecke
Hecken bieten einen guten Sichtschutz zum Nachbarn, müssen aber regelmäßig gepflegt werden. (Quelle: © brytta - iStock ID:184920275)

Ein anderes Flair schaffen Hecken: Auf diese Weise schaffen Sie einen naturnahen, umweltfreundlichen und preiswerten Sichtschutz im Garten. Eine voll ausgewachsene Hecke schirmt ein Grundstück meist sogar besser ab als ein Zaun. Hecken bilden einen schönen Hintergrund für Beete und dienen Vögeln als Nistplatz.

Allerdings gilt es, eine Heckenpflanze zu finden, die für den jeweiligen Standort, den Boden und das Klima geeignet ist. Zudem benötigen Hecken Zeit zum Heranwachsen und müssen regelmäßig geschnitten werden. Wer diese Mühe auf sich nimmt, wird mit einer Gartengrenze belohnt, die allen praktischen und ästhetischen Anforderungen gerecht wird.  

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Sichtschutz zum Nachbarn: Rechtliche Vorgaben

Um Ärger mit dem Nachbarn oder der Baubehörde oder dem Vermieter zu vermeiden, sollten Sie im Vorfeld sicherstellen, dass Ihr Vorhaben gesetzeskonform ist. 

Kritisch wird es jan der Grenze zum benachbarten Grundstück. Geregelt werden solche Angelegenheiten durch das Bürgerliche Gesetzbuch (§ 903 bis § 924 (Inhalt des Eigentums), die Teilungserklärung oder das Wohneigentumsgesetz (WEG). Alles, was darüber hinaus geht, fällt unter das Nachbarschaftsrecht und ist Ländersache

Somit gelten je nachdem, in welchem Bundesland Sie leben, unterschiedliche Regeln. Darüber hinaus müssen Sie sich an die Vorgaben des jeweiligen Bebauungsplans Ihrer Gemeinde halten.

Allerdings gibt es einige allgemeine Grundsätze, die bundesweit Anwendung finden:

  • Ortsübliche Einfriedung: Zaun oder Mauer soll in das Gesamtbild der Straße oder des Wohngebiets passen
  • Handelt es sich um einen reinen Sichtschutz oder eine Grenzmarkierung? Bei einer Grenzmarkierung muss der Nachbar um Erlaubnis gebeten werden. Falls eine solche Markierung gesetzlich vorgeschrieben ist, müssen beide Parteien die Kosten dafür teilen.
  • Mauern und Zäune, die als symbolische Grenze verwendet werden, sind ca. 40 bis 90 cm hoch
  • Ein Sichtschutz zum Nachbarn ist etwa 170 bis 190 cm hoch
  • Üblich sind ca. 50 cm Abstand zum Nachbargrundstück
  • Je nach Bundesland sind Einfriedungen bis zu 180 cm Höhe genehmigungsfrei
  • Hecken müssen regelmäßig gestutzt werden und dürfen nicht auf das Nebengrundstück wuchern

Welche Regeln im Einzelfall für Sie gelten, entnehmen Sie der Landesbauordnung Ihres Bundeslands. Wer auf Nummer sicher gehen will, weiht seine Nachbarn bereits frühzeitig in die Planung ein. Dies ist ganz im Sinne einer guten Nachbarschaft und erspart Ihnen mögliche Streitigkeiten.  


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