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Wärmepumpe: Finanzierung, Vergleich & Funktion

  • Wärmepumpen-Arten im Vergleich
  • Funktionsweise der Wärmepumpe
  • Kostenübersicht und Finanzierungsrechner

Mit einer Wärmepumpe nutzen Sie die Energie von Luft, Wasser oder aus dem Erdreich. Erfahren Sie mehr über die Funktionsweise der Wärmepumpe und verschaffen Sie sich einen ersten Kosten- und Finanzierungsüberblick.

Arten und Funktionsweise von Wärmepumpen

Der große Reiz von Elektrowärmepumpen liegt darin, dass sie die kostenlose Wärme aus der Umwelt zur Beheizung des Gebäudes verwenden. Generell stehen dafür drei verschiedene Quellen von Wärmeenergie zur Verfügung, nämlich aus der Luft, Erdwärme oder Wasser:

  • Wärmequelle Luft: Luftwärmepumpen können selbst im Winter, wenn die Luft draußen kalt ist, genügend Energie für den Heizbetrieb gewinnen. Vorteil einer Luft-Wasser-Wärmepumpe: Die Installation ist vergleichsweise einfach und genehmigungsfrei, umfangreiche Erdarbeiten oder -bohrungen sind nicht notwendig.
  • Wärmequelle Erdreich: Auch das Erdreich bleibt an Wintertagen warm genug, um Wärmepumpen wirtschaftlich zu betreiben. Sole-Wasser Wärmepumpen können die Erdwärme durch Sonden aufnehmen, die mit einer Bohrtiefe von 70, manchmal auch 100 Metern eingebracht werden. Eine solche Tiefenbohrung ist aufwändig und in aller Regel genehmigungspflichtig. Alternativ werden in einer Tiefe zwischen 1,20 und 1,50 Metern flächig Kollektorrohre verlegt. Wenn Sie über ein genügend großes Grundstück verfügen, haben Sie eine unerschöpfliche Energiereserve und die idealen Voraussetzungen für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Flächenkollektoren. Zudem ist diese beinahe wartungsfrei.
  • Wärmequelle Wasser: Grundwasser speichert Sonnenwärme und hat so ganzjährig eine konstante Grundtemperatur. Sofern die Nutzung von Grundwasser als Energiequelle vor Ort genehmigt wird, kann sich diese Wasser-Wasser-Wärmepumpe lohnen. Zur Erschließung des Grundwassers ist eine aufwändige Tiefenbohrung notwendig. Sie ist in aller Regel genehmigungspflichtig. Das zuständige Amt in Ihrer Gemeinde erteilt Ihnen Auskunft, meist das Umweltamt, Bauamt oder die Untere Wasserbehörde.

Generell gilt: Je geringer der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle und Heizsystem, desto effektiver funktionieren Wärmepumpen. Sinnvoll ist deswegen die Verwendung einer Flächenheizung, zum Beispiel einer Fußbodenheizung, da diese mit niedrigen Vorlauftemperaturen (das ist die Temperatur, mit der das Heizungswasser am Heizkörper ankommt) betrieben wird. Das Gebäude sollte außerdem eine gute Wärmedämmung aufweisen, damit der Energiebedarf insgesamt gering ist. Daher kommen Wärmepumpen bevorzugt im Neubau oder in energetisch modernisierten Gebäuden zum Einsatz. Besonders energieeffizient ist eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wärmepumpe. Die Wärmepumpe erhöht die Eigenstromnutzung deutlich, die PV-Anlage amortisiert sich schneller.

So funktioniert eine Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe arbeitet nach einem ausgeklügelten Prinzip: Wie bei einem Kühlschrank wird Wärme entzogen und dann nach außen an den Raum abgegeben. Während ein Kühlschrank allerdings dem Innenraum Wärme entzieht, geschieht dies bei einer Wärmepumpe andersherum. Sie entzieht dem Außenbereich Wärme und gibt diese als Heizenergie an das Haus ab. Mögliche Wärmequellen sind dabei wie beschrieben Luft, Erdreich und Grundwasser.

Am einfachsten als Wärmequelle zu erschließen ist Luft. Diese Bauweise ist daher mit Abstand am weitesten verbreitet. Luft-Wasser-Wärmepumpen haben integrierte Wärmetauscher und werden direkt neben oder im Gebäude mit entsprechender Luftzuführung aufgestellt. Sogenannte Splitgeräte bestehen aus einer Außen- und einer Inneneinheit. Nachteil der Luft-Wasser-Wärmepumpen: Die Effizienz ist geringer; gerade im Winter müssen sie eine hohe Temperaturdifferenz überbrücken.


Sole-Wasser-Wärmepumpen
 arbeiten effizienter als Luft-Wasser-Wärmepumpen. Fürs Heizen mit Erdwärme sind horizontale Erdkollektoren oder vertikale Erdsonden notwendig. In beiden Systemen fließt eine wässrige Lösung, die Sole, die die Wärme aufnimmt und an die Wärmepumpe abgibt. Erdsonden sind universeller einsetzbar und haben einen geringen Platzbedarf. Die Sondenrohre werden in Bohrungen von bis zu 100 Metern Tiefe eingelassen. Es bedarf allerdings viel Know-how, um die notwendige Bohrtiefe zu bestimmen und die Bohrarbeiten auszuführen.

Dies wirkt sich auch auf die Anschaffungskosten einer Erdwärmeheizung aus. Nachteil bei beiden Bauweisen: In einem gewachsenen Wohnumfeld können sowohl Sondenbohrungen als auch Kollektorverlegungen schwierig bis unmöglich sein.

Wenn bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe das Grundwasser genutzt werden darf, sind zwei Brunnenbohrungen notwendig. Der Saugbrunnen dient der Entnahme des Wassers für den Wärmetauscher der Wärmepumpe, über den mindestens 15 Meter entfernten Schluckbrunnen wird das abgekühlte Wasser wieder dem Grundwasser zugeführt.

Nachteil: Der Planungs- und Ausführungsaufwand für die Installation einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist sehr hoch. Zudem unterliegen die Brunnen einer natürlichen Alterung. Grundwasser-Wärmepumpen werden daher vor allem bei größeren Gebäuden eingesetzt.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Sole/Wasser-Wärmepumpe
Wärmegarant: Diese Sole-/Wasser-Wärmepumpe nutzt das Erdreich als Wärmequelle. (Quelle: Glen Dimplex)

Die Kosten für eine Wärmepumpe hängen natürlich von der genutzten Wärmequelle und den individuellen Voraussetzungen vor Ort ab. Neben den reinen Anschaffungskosten kommen beim Heizungstausch noch weitere Posten hinzu. Dazu zählen:

  • die reine Installation
  • meist notwendige Arbeiten wie die Anpassung der Heizkörper
  • manchmal auch der Elektroinstallation
  • der hydraulische Abgleich
  • gegebenenfalls die Entfernung des alten Heizsystems (zum Beispiel beim Austausch einer alten Ölheizung) .

Zu den reinen Investitionskosten kommt also noch einiges oben drauf. Bei Erdwärmepumpen richten sich die Kosten auch nach der benötigten Menge an Kollektoren beziehungsweise der Tiefe der Sondenbohrung. Aufgrund des vergleichsweise hohen Aufwandes kommen diese Wärmepumpen-Systeme beim Heizungstausch so gut wie nie zum Einsatz. Übrigens: In unserem Artikel Was kostet eine neue Heizung? finden Sie eine Aufstellung der Kosten für verschiedene Heizungsysteme.

An folgenden groben Richtwerten können Sie sich an den Kosten für eine Wärmepumpe orientieren:

Wärmepumpen-System Investitionskosten Kosten beim Heizungstausch
Luft-Wärmepumpe, bis 20 kW, mit Speicher 12.000 bis 15.000 Euro ca. 32.650 Euro
Luft-Wärmepumpe, bis 35 kW, mit Speicher 15.000 bis 25.000 Euro ca. 41.200 Euro
Wasser-Wärmepumpe, bis 15 kW, mit Speicher, Brunnen   20.000 bis 35.000 Euro ca. 41.500 Euro
Wasser-Wärmepumpe, bis 35 kW, mit Speicher, Brunnen   25.000 bis 40.000 Euro ca. 54.800 Euro
Erd-Wärmepumpe mit Kollektoren 30.000 bis 40.000 Euro keine Angaben, da abhängig von den Gegebenheiten vor Ort
Erd-Wärmepumpe mit Sonde ab 40.000 Euro keine Angaben, da abhängig von den Gegebenheiten vor Ort

Quellen: Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI), eigene Recherchen / Preise Netto, 2. Quartal 2024, regionalbereinigte Mittelwerte

Neben den Investitionskosten sind die Betriebskosten einer Wärmepumpe wichtig. Wie jede andere Heizung auch sollte die Wärmepumpe regelmäßig gewartet werden, empfohlen wird dies einmal pro Jahr. Die Wartungskosten liegen dabei zwischen 200 und 500 Euro.

Ein anderer Kostenfaktor sind die Heizkosten. Das Portal co2online.de veröffentlicht jedes Jahr den Heizspiegel. Der zeigt an, wie sich die Heizkosten in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Als Basis für die Berechnung dient eine 70 m2-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Demnach lagen die (prognostizierten) Heizkosten für 2023 bei:

  • Gasheizung: 1.310 Euro
  • Wärmepumpe: 1.010 Euro
  • Pellets: 870 Euro
  • Heizöl: 1.130 Euro
  • Fernwärme: 1.115 Euro

Eine Wärmepumpe heizt damit günstiger als fossile Brennstoffe. Mittelfristig dürfte die Lücke der Brennstoffkosten zwischen einer fossilen Heizung und einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung aufgrund der Erhöhung der CO2-Steuer noch deutlich größer werden.

 Übersicht Brennstoffkosten

  Entwicklung der Heizkosten in Deutschland

So finanzieren Sie Ihre Wärmepumpe

Bei einem Neubau ist die Wärmepumpe in der Regel in den Baukosten enthalten. Bei einer Sanierung ist das anders. Hier erscheinen die Anschaffungskosten zunächst hoch. Bedenken Sie aber: Auf lange Sicht holen Sie einen großen Teil der Kosten durch Einsparung bei den Heizkosten wieder ein. Erst recht, wenn Sie die Fördermöglichkeiten optimal ausnutzen.

Sprechen Sie mit einem unserer Heimatexperten über Möglichkeiten eine Wärmepumpe zu finanzieren. Eingebunden in eine energetische Sanierung, profitieren Sie im Rahmen eines Modernisierungskredits zum Beispiel von besonders günstigen Zinsen. Unser Berater bespricht gerne mit Ihnen die Optionen und hat auch hilfreiche Tipps zu Förderprogrammen. Vereinbaren Sie jetzt ganz unverbindlich ein Beratungsgespräch.

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Kredit zur Finanzierung einer Wärmepumpe berechnen

Trotz Förderung bleibt bei der Anschaffung einer Wärmepumpe oft noch eine Restsumme offen, die finanziert werden muss. Mit unserem Kreditrechner erhalten Sie einen schnellen Blick auf Ihre individuellen Konditionen – aktuell und einfach.

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In vier Schritten zum Schwäbisch Hall-Modernisierungskredit

  1. Beratung anfordern

    Zunächst fordern Sie einen Beratungstermin an. Hierzu füllen Sie einfach das Online-Formular aus.

  2. Termin vereinbaren

    Danach rufen wir Sie an und vereinbaren einen Termin für Ihr persönliches Beratungsgespräch.

  3. Beraten lassen

    Im Gespräch klärt Ihr Heimatexperte Ihre offenen Fragen und bereitet den Kreditantrag vor.

  4. Kredit auszahlen

    Nach Eingang aller Unterlagen und positivem Bescheid wird der Modernisierungskredit an Sie ausgezahlt.


Fördermöglichkeiten für die Wärmepumpe

Mit der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes wurde auch die Förderung beim Heizungstausch grundlegend geändert. Seit dem 01.01.2024 können Sie beim Einbau einer neuen Wärmepumpe bis zu 70 Prozent der Förderkosten als Investitonszuschuss kassieren.

Diese 70 Prozent setzen sich aus drei verschiedenen Boni zusammen. Neben einer Grundförderung gibt es noch eine Zulage für den Austausch einer alten fossilen Heizung sowie Fördermittel für einkommensschwache Haushalte und bei der Verwendung bestimmter Wärmepumpen-Arten. Alles Details dazu finden Sie hier: So erhalten Sie die staatliche Wärmepumpen-Förderung.


Wärmepumpe steuerlich absetzen

Wem die Heizungsförderung zu umständlich ist, der kann die neue Wärmepumpe gemäß § 35c Einkommensteuergesetz (EStG) absetzen. Über drei Jahre verteilt zahlt das Finanzamt 20 Prozent der förderfähigen Kosten für die Heizungserneuerung zurück. Die maximale Rückerstattung liegt allerdings bei 40.000 Euro. 

Um in den Genuss des steuerlichen Vorteils zu gelangen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: 

  • Das Haus muss in der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum stehen. 
  • Zu Beginn der Heizungserneuerung muss das Gebäude mindestens zehn Jahre alt sein. 
  • Die Immobilie muss vom Eigentümer selbst bewohnt werden. 
  • Ein Fachunternehmen muss die Heizungserneuerung durchführen. In der Energetischen Sanierungsmaßnahmen-Verordnung (ESanMV) sind die Anforderungen an das Unternehmen sowie technische Mindestanforderungen geregelt. 

Unsere Beiträge dienen ausschließlich der Information, stellen keine Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung dar. Sie können und sollen eine persönliche Beratung durch Rechtsanwalt, Steuer- oder Finanzberater, bei der die Besonderheiten des Einzelfalles berücksichtigt werden können, nicht ersetzen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Haftung. Die Beiträge verstehen sich nicht als persönliche Empfehlung, sondern als allgemeine Empfehlung für alle Leser.


Fragen und Antworten zur Wärmepumpe

Warum sollte ich mit einer Wärmepumpe heizen?

Es gibt inzwischen verschiedene Möglichkeiten, nachhaltig mit erneuerbaren Energien zu heizen. Die Wärmepumpe hat sich dabei als "massentaugliches" Heizsystem durchgesetzt. Im Neubau sind Wärmepumpen mittlerweile Standard und in der Sanierung meist ebenfalls einsetzbar. Wärmepumpen sind eines der umweltfreundlichsten Heizsysteme, denn die Energieträger, die sie nutzen – Luft, Erdwärme oder Wasser – stehen unbegrenzt zur Verfügung. Lediglich für den Antrieb und die Pumpe wird Strom benötigt. Einzelne Wärmepumpen werden auch mit Gas betrieben. Die Vorteile einer Wärmepumpe auf einen Blick:

  • Niedrige Heizkosten: Mit einer Wärmepumpe machen Sie sich unabhängig von Öl und Gas und den deutlich steigenden Preisen. Der Stromverbrauch ist außerdem deutlich geringer als bei einer Elektroheizung
  • Vielfältige Nutzung: Eine Wärmepumpe heizt nicht nur, im Sommer kann sie auch zum Kühlen und / oder Lüften der Wohnräume genutzt werden. Für das Prinzip des aktiven Kühlens muss die Wärmepumpe sozusagen ihre Richtung ändern. Dafür muss sie angepasst werden. Mit Erd- oder Grundwasserwärmepumpen funktioniert außerdem – ohne größere Anpassungen – passives Kühlen. Gute Kühlleistungen erzielen vor allem Flächenheizkörper. Insofern ein zentrales Lüftungssystem im Haus vorhanden ist, kann die Wärmepumpe außerdem damit gekoppelt werden und so eine effiziente Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung entstehen.
  • Langlebigkeit: Wärmepumpen sind im Vergleich zu fossilen Heizungen sehr wartungsarm. Die Hersteller empfehlen alle zwei Jahre eine Wartung. Dabei werden Elektrik, Ventile, Filter, Flüssigkeitskreislauf und die Regelung kontrolliert sowie für die Bauweise spezifische Arbeiten durchgeführt. So müssen beispielsweise bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe die Zu- und Abluftkanäle überprüft und gegebenenfalls gereinigt werden. Die Lebensdauer dieser Heizungsanlagen beziffert der Bundesverband Wärmepumpe mit 15 bis 20 Jahren. Ein Wirkungsgradverlust ist nicht zu erwarten.
  • Niedrige Emissionswerte: Die Umweltfreundlichkeit ist natürlich einer der größten Vorteile. Wärmepumpen produzieren keine Emissionen im Betrieb, da sie regenerative Energien nutzen. Greifen Sie für den notwendigen Antriebsstrom auch noch auf regenerativ erzeugten Strom, zum Beispiel aus einer Photovoltaikanlage, zurück, sind Wärmepumpen in der CO2-Bilanz nahezu unschlagbar.
  • Wertsteigerung: Der Energieausweis gewinnt eine immer größere Bedeutung auch bei der Einschätzung des Werts von Immobilien und somit beim Verkauf. Wer rechtzeitig auf eine gute Dämmung und alternative Heizmethoden wie die Wärmepumpe setzt, investiert nicht nur in die Umwelt, sondern auch in den Wert seines Eigenheims.

Wärmepumpe und Lautstärke: Wo darf ich eine Wärmepumpe aufstellen?

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe wird in aller Regel im Freien aufgestellt. Die Standortwahl auf dem Grundstück gestaltet sich nicht immer ganz einfach: Die Leitungen für Wasser und Kältemittel sollen möglichst kurz gehalten, die freie Zirkulation von Ansaug- und Abluft gewährleistet und das Erscheinungsbild des Hauses nicht gestört werden.

Besondere Beachtung verdient dabei das Thema Lärmentwicklung: Der Verdichter und vor allem die Ventilatoren verursachen Geräusche, die sowohl für Sie als auch für die Nachbarn extrem störend sind und schlimmstenfalls zum Streit führen können. Deshalb ist der Aufstellort ein wichtiger Faktor, den Sie vor Inbetriebnahme beachten sollten.

In den Produktunterlagen geben die Hersteller den Schalldruck beziehungsweise den Geräuschpegel der Wärmepumpe an der Schallquelle – also direkt neben der Wärmepumpe – an. Er beträgt zwischen 30 und 60 Dezibel dB(A). Mit zunehmendem Abstand zum Gerät sinkt der Schalldruckpegel. Einen vorgeschriebenen Mindestabstand zur Grundstücksgrenze gibt es zwar nicht, Experten empfehlen jedoch drei Meter. Wenn das Schlafzimmer der Nachbarn deutlich weiter entfernt ist – umso besser.

Auch die konkreten Standortbedingungen haben erheblichen Einfluss auf die Geräuschentwicklung: Auf einer schallschluckenden Rasenfläche ist die Wärmepumpe besser platziert als auf einem harten Fundament. Das Abluftgebläse sollte möglichst nicht auf Wohnräume, sondern besser in Richtung Straße gerichtet sein. Zwischen zwei Mauern oder in einer Gebäudenische ist ebenfalls ein ungünstiger Standort. Hier können Echoeffekte auftreten, die die Lautstärke unter Umständen noch erhöhen. Immergrüne Hecken und Schutzwände hingegen verringern die Geräuschemissionen. Zudem gibt es auch Anlagen, die von einem Lärmschutzkoffer oder einer Schallschutzhaube umgeben sind. Flüsterpumpen tragen ebenfalls zur Lärmvermeidung bei.  

Die "Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm" (TA Lärm) schreibt vor, welche Dezibel-Werte am Tag und in der Nacht nicht überschritten werden dürfen. Dabei wird nach Aufstellungsort unterschieden: In reinen Wohngebieten beispielsweise sind nachtsüber maximal 35 dB(A) zulässig (gemessen am Fenster des Nachbarn), in Mischgebieten sind es 45 dB(A).

Zur Ermittlung der Lärmimmission Ihres Heizsystems, bietet der Bundesverband Wärmepumpe e. V. auf seiner Website einen Schallrechner an, der auch die oben genannten Standortbedingungen berücksichtigt. Damit können Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen. Benötigen Sie allerdings ein exaktes Ergebnis, müssen Sie durch einen Sachverständigen ein individuelles Schallgutachten erstellen lassen.

Was bedeuten JAZ und COP bei einer Wärmepumpe?

Die wichtigste Kenngröße, um die Effizienz einer Wärmepumpe zu beurteilen, ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und daraus produzierter Wärme an. Werden zum Beispiel mit einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden an Heizenergie erzeugt, dann entspricht das einer JAZ von 4. Das heißt: Je höher die Jahresarbeitszahl, desto effizienter die Wärmepumpe. Damit Sie die Förderung für eine Wärmepumpe erhalten können, muss diese eine JAZ von mindestens 3 aufweisen.

Auch der COP (coefficient of performance) setzt die aufgewendete elektrische Energie ins Verhältnis zur erzeugten Wärme. Der COP wird im Gegensatz zur JAZ aber nicht im tatsächlichen Betrieb gemessen, sondern unter standardisierten Normbedingungen im Labor.

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?

Der durchschnittliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe liegt laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2online GmbH zwischen 27 und 42 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr.

Um die Stromkosten einer Wärmepumpe über den Daumen zu berechnen, benötigen Sie:

  • den durchschnittlichen Wärmebedarf in kWh
  • die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe

Angenommen, Sie bewohnen einen Altbau und benötigen jährlich 20.000 Kilowattstunden an Heizwärme. Die Wärmepumpe hat eine JAZ von 4: 20.000 geteilt durch 4 ergibt einen ungefähren jährlichen Stromverbrauch von 5.000 Kilowattstunden. Bei einem angenommenen Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde ergibt das Stromkosten von rund 1.600 Euro pro Jahr.

Diese Kosten lassen sich zum Beispiel durch eine umfassende Wärmedämmung im Rahmen einer energetischen Sanierung deutlich reduzieren. Auch der Einbau neuer Fenster und neuer, effizienter Heizkörper oder einer Fußbodenheizung verringern den Wärmebedarf und senken damit auch den Stromverbrauch der Wärmepumpe.

Welche Leistung sollte eine Wärmepumpe haben?

Je nach beheizter Wohnfläche, Dämmung, den durchschnittlichen Außentemperaturen und der gewünschten Raumtemperatur muss die Heizung eine entsprechende Heizleistung erbringen. Die Heizleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben. Folgende Heizleistungs-Werte gibt die erwähnte Plattform co2online zur Orientierung an:

Rein rechnerisch benötigt ein Haus mit einer beheizten Wohnfläche von 100 Quadratmetern danach eine Wärmepumpe mit 4 bis 5 Kilowatt Heizleistung. Allerdings ist in dieser Berechnung noch kein Warmwasser enthalten! Grob über den Daumen lässt sich sagen, dass die meisten Wärmepumpen im Einfamilienhaus-Bereich mit einer Leistung von 10 bis 12 kW ausgelegt sind. Wer es genau wissen will: Der Bundesverband Wärmepumpe stellt einen Online-Rechner zur Berechnung der Heizlast zur Verfügung. Dieser gibt eine erste Orientierung zur Dimensionierung der Wärmepumpe.

    

Gute Beratung ist unverzichtbar

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